Kamera mit WLAN aufrüsten: So geht's
Kamera mit WLAN aufrüsten
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Trascend
Kameras mit integriertem WLAN-Modul sind praktisch. Mit ihnen
lassen sich Fotos drahtlos teilen oder auf dem Tablet anschauen,
ohne ein Kabel anschließen zu müssen. Wer einen Apparat ohne ein entsprechendes
Funkmodul besitzt, kann WLAN aber über den Speicherkartenschacht
nachrüsten. Auf dem Markt gibt es verschiedene Hersteller von
SD-Karten, die neben dem Speicher auch noch ein WLAN-Modul in die
winzigen Karten integrieren. Angebote gibt es beispielsweise von
Eye-Fi, Toshiba und Transcend.
Verfügbar sind derzeit SD-WLAN-Karten mit Speichergrößen von 8 GB bis 32 GB und einem WLAN-Modul nach dem n-Standard. Die Preise beginnen bei 20 Euro. Mithilfe von Apps wie "Wi-Fi SD" von Transcend oder "Wi-Fi S10" lassen sich die WLAN-Verbindungen verwalten und Bilder versenden.
Beim Kauf einer SD-Karte mit WLAN sollten Verbraucher laut Photoindustrie-Verband wie bei jeder anderen Speicherkarte auf die unterstützte Geschwindigkeitsklasse fürs Schreiben und Lesen achten. Hier gilt: Wer auch filmt, setzt mindestens auf Klasse 6, besser aber noch auf Klasse 10, raten die Experten. Diese Voraussetzungen erfüllten aber zumindest alle aktuellen SD-WLAN-Karten. Zweimal hinschauen müssten eigentlich nur Käufer älterer, gebrauchter Karten.
Wer Aufnahmen auch direkt an Internetdienste verteilen möchte, muss darauf achten, dass die Karte sich auch in vorhandene Drahtlosnetzwerke einbuchen kann. Diese Funktion wird Infrastruktur- oder auch Internet-Modus genannt. Ansonsten kann sie nur ein eigenes Netzwerk aufbauen, um Bilder oder Fotos an andere Geräte zu übertragen.
Auf den Funktionsumfang der Karten achten
Kamera mit WLAN aufrüsten
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein, Trascend
Deutlich unterscheiden sich die verschiedenen Karten den Angaben
zufolge in ihrem Funktionsumfang. Während etwa alle JPEG-Dateien
senden können, beherrscht nicht jede Karte das Funken von Bildern im
RAW-Format. Bei den Videoformaten zählen etwa AVI, MP4 oder MOV zum
Kanon der von fast allen Karten unterstützen Standards. Werden andere
Formate benötigt, empfiehlt sich ein Blick in die technischen Daten
der Wunschkarte. Allerdings eigneten sich die großen Datenmengen von
Videos ohnehin nur begrenzt für die sofortige WLAN-Übertragung,
schränkt der Verband ein.
Zu den Spezialfunktionen mancher Karten zähle hingegen das automatische Übertragen von Fotos an ein vorher festgelegtes Gerät direkt nach dem Auslösen. Alle Hersteller bieten dagegen Apps für Bildbetrachtung und -download auf Mobilgeräten. Vereinzelt findet sich auch eine von Betriebssystemen unabhängige Bedienmöglichkeit über den Browser oder eine Bedienung per Computerprogramm. Ein wichtiger Unterschied sei zudem die Wahlmöglichkeit, ob Fotos selektiv oder nur komplett übertragen werden sollen.
Alternative: WLAN-Adapter
Eine Alternative zu den Speicherkarten mit WLAN sind Adapter mit entsprechendem Funkmodul, die in der Regel über die USB-Buchse mit der Kamera verbunden werden. Die Adapter werden entweder vom Hersteller selbst - Angebote gibt es beispielsweise von Nikon und Canon - oder von einem Zubehör-Anbieter verkauft. Anders als die WLAN-Speicherkarten unterstützen einige Adapter nicht nur die Bildübertragung, sondern auch die Fernsteuerung der Kamera.
Mithilfe eines WLAN-Adapters können Fotografen ein offenes oder verschlüsseltes Netzwerk aufbauen. Über Apps lassen sich beispielsweise der Fokuspunkt wählen, die Fernauslösung betätigen oder es können Fotos versendet werden. Einige Apps bieten zusammen mit passenden Adaptern auch die Einstellung des Weißabgleich bis hin zur ISO-Empfindlichkeit an.