Kiss

Keyssa: Daten mit einem Kuss übertragen

Die Firma Keyssa will mit der Technologie Kiss den Datenaustausch zwischen zwei Geräten revolutionieren. Ein Gigabyte sei innerhalb von zwei Sekunden übertragen. Schon im Jahr 2015 sollen erste Kiss-fähige Geräte erscheinen.
Von Hans-Georg Kluge

Kiss soll Daten schnell übertragen. Kiss soll Daten schnell übertragen.
Screenshot: teltarif.de
Kiss Connectivity nennt sich die Funk­techno­logie, die für große Datenmengen zum Einsatz kommen soll. Mit dieser seien Übertragungsraten von bis zu 6 GBit/s möglich, so die dahinterstehende Firma Keyssa. Innerhalb von zwei Sekunden sei so ein Gigabyte Daten transferiert. Kiss funke in besonders hohen Frequenzbereichen, Keyssa macht aber keine genaue Angaben zum genutzten Spektrum.

Über die Funkschnittstelle sollen sich viele wichtige Protokolle realisieren lassen. Keyssa nennt beispielsweise USB 3.0, DisplayPort, SATA oder PCIe. Kiss benötige keine Treiber und weise keinen Protokoll-Overhead auf. Die Technologie soll gegenüber anderen Funkstandards sehr wenig Strom fressen und sei außerdem sicher. Wie glaubwürdig diese Angaben sind, bleibt aber vorerst unklar - eine reale Demonstration der Technologie gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Um den Datenaustausch zu starten, müssen zwei Kiss-fähige Geräte nahe aneinander gehalten werden - bildlich gesprochen sollen sich die Geräte küssen (engl.: to kiss). Keyssa macht keine Angaben dazu, wie der Nutzer den Datentransfer startet.

Anwendungsszenarien für Kiss

Kiss soll Daten schnell übertragen. Kiss soll Daten schnell übertragen.
Screenshot: teltarif.de
Beispielsweise sollen sich Daten zwischen Smart­phones austauschen oder Mediendaten vom Smart­phone auf den Fernseher übertragen lassen. Ob es allerdings dafür diese hohen Datenraten bedarf, steht aber auf einem anderen Papier. Um hierbei erfolgreich zu sein, müsste Keyssa dafür sorgen, dass die Mediensteuerung besonders leicht von der Hand geht. Denkbar sind auch kabellos angebundene Docking-Stations für Notebooks und Tablets.

An speziellen Kiosk-Stationen sollen Nutzer Filme auf ihr Smart­phone oder Tablet laden können. Keyssa stellt sich vor, dass diese Ladestationen beispielsweise an Flughäfen stehen könnten.

Unter den Investoren finden sich einige namhafte Firmen, zum Beispiel Intel oder Samsung. Im nächsten Jahr sollen Kiss-fähige Geräte erscheinen. Konkrete Details dazu liegen aber noch nicht vor. Die Lösung sei einfach in Smart­phones zu integrieren. Bei älteren Geräten könne ein spezieller Adapter Kiss nachrüsten.

WLAN ad für ähnliche Zwecke gedacht

Letztlich tritt die Funk­techno­logie von Keyssa in direkte Konkurrenz zu dem neuen WLAN-Standard ad. Dieser arbeitet im 60-Gigahertz-Spektrum und dient ebenfalls dazu, Punkt-zu-Punkt-Datentranfers zu ermöglichen.

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