Kommt Nokia mit flexiblen Displays zurück an die Spitze des Marktes?
Das Display kann wie ein Buch zugeklappt werden
Bild: Nikkei Technology
Bereits seit mehreren Monaten werden Gerüchte zu faltbaren und knickbaren Displays laut.
Bestärkt wurde die Marktreife dieser Technik durch das Aufkommen des LG G Flex: Ein Smartphone mit gebogenem Display.
Nun zeigte Nokia vor wenigen Tagen, dass mittlerweile auch faltbare Displays marktreif sind und in Produktion gehen können. So haben die Unternehmen Semiconductor Energy Laboratory (SEL) und Advanced Film Device (AFD) in Zusammenarbeit mit dem finnischen Smartphone-Hersteller faltbare Displays entwickelt, die sich in zwei oder drei Teile falten lassen. Während des Faltvorgangs bleibt das AMOLED-Display aktiv, sodass weiterhin Videos dargestellt werden können.
Das buchähnliche Display, welches sich in der Mitte umschlagen lässt, sowie das dreifach knickbare Display wurden vor wenigen Tagen auf einer Konferenz in San Diego vorgestellt. Beide sind etwa 5,9 Zoll groß und haben eine Auflösung von 1 280 mal 720 Pixel.
So wird das Display flexibel
Das Display kann wie ein Buch zugeklappt werden
Bild: Nikkei Technology
Das Display besitzt eine so genannten WTC-Struktur. Diese besteht aus OLEDs, die weißes Licht abstrahlen, in Kombination mit Farbfiltern.
Die Anzeige wird durch das Zusammenfügen einer Trennschicht, einer Siegelschicht sowie einer Farbfilterschicht auf einem Glassubstrat hergestellt.
Auf einem weiteren Glassubstrat befinden sich eine Trennschicht, eine Siegelschicht, eine TFT-Schicht
sowie eine OLED-Schicht. Diese beide Schichten werden miteinander verbunden und anschließend
werden die Glassubstrate entfernt und durch flexible Substrate ersetzt.
Das Ergebnis ist eine Art Sandwich aus Farbfilter-, TFT- und OLED-Schicht, die sich zwischen Sätzen aus Siegelschichten und flexiblen Trägerschichten befinden.
Die Übertragung der Berührungen erfolgt via Wasserdampfübertragungsrate (WTVR). Der Krümmungsradius beim zweifachklappbaren Display beträgt etwa vier Millimeter, beim dreifachklappbaren zwei Millimeter. Auch die Haltbarkeit der Technik scheint marktreif zu sein. So lassen sich die Displays über 100 000 Mal falten.
Interessant ist auch, dass sich die Anzeige des Displays je nach Faltart ändert. Am besten ist dies in dem Vorführvideo unten zu erkennen.
LG und Samsung legen vor, Nokia zieht nach
Wann das erste Nokia- beziehungsweise Microsoft-Gerät mit dieser Technologie auf den Markt kommt, ist noch nicht bekannt. Bereits für dieses Jahr gab es Gerüchte, dass Samsung ein Tablet mit einem umgeschlagenes Display auf den Markt bringen wird. Die gerade vorgestellten Tablets besitzen diese Funktion wider Erwarten allerdings noch nicht. Eventuell könnten Gerätemodele späterer Generationen ein umgeschlagenes Display besitzen.
Aus diesem Grund gehen Insider davon aus, dass Nokia auch innerhalb der kommenden Monate die Technologie in einige seiner Endgeräte einsetzen wird. Das Video bestätigt zumindest, dass der finnische Hersteller dazu fähig wäre. Vor allem Microsoft könnte hierbei Nokia finanziell unterstützen und den Plan voranbringen. Wahrscheinlich ist auch, dass die kommenden Nokia-Smartphones einen 3D-Sensor, beispielsweise zum Scannen des Fingerabdrucks, besitzen werden. Wenn zusätzlich noch der von Microsoft entwickelte Akku mit einer siebentägigen Laufzeit in das neue Smartphone verbaut wird, könnte der finnische Hersteller wieder einer der stärksten Konkurrenten auf dem Smartphone-Markt werden.