Kommunikationsverhalten

Das Telefon ist noch immer wichtigstes Kommunikationsmittel

Textnachrichten und Social Media holen auf
Von Marie-Anne Winter

Laut einer kürz­lich von Survey Sampling Inter­national (SSI) unter Erwach­senen in den USA, im Verei­nigten König­reich, Frank­reich, Spanien und Japan durch­geführten Umfrage ändern Verbrau­cher welt­weit ihr Verhalten bei der Infor­mati­ons­suche und -verbrei­tung. Das Medien-Multi-Tasking - also beispiels­weise das gleich­zei­tige Durch­suchen von Websites und Verfassen oder Lesen von E-Mails während gleich­zeitig ein Gespräch mit jemandem geführt wird - ist in allen Ländern, vor allem unter jüngeren Verbrau­chern, weit verbreitet. So gaben z. B. in den USA 60 Prozent der 18- bis 34-Jährigen an, dass sie sich manchmal während des Verfas­sens von Text­nach­richten mit jemandem unter­halten, im Vergleich zu nur 24 Prozent bei den über 35-Jährigen.

"Für jüngere Leute ist es normal, ihre Aufmerk­sam­keit auf mehrere Medien gleich­zeitig zu richten. Sie sehen dies auch gar nicht als Multi-Tasking an, sondern viel­mehr als ihre normale Kommu­nika­tions­methode", erklärte Mark Hardy, Chief Stra­tegy Officer und Geschäfts­leiter von SSI für die Region Nord­ame­rika. Mann mit Handy Frau mit Laptop Gleichzeitig telefonieren und surfen
Bild: Kzenon / fotolia.com
"Bei SSI haben wir diesen Trend bereits vor ein paar Jahren erkannt, als Arbeits­gruppen mit Panel-Mitglie­dern angaben, dass sie während einer Umfrage oft im Internet surfen oder fern­sehen. Laut unserer jüngsten Umfrage verstärkt sich dieser Trend - was für Markt­for­scher proble­matisch ist, ihnen aber auch neue Möglich­keiten eröffnet", so Hardy weiter.

Frag­men­tie­rung und Mobi­lität

"Uns stehen jetzt mehr Wege zur Verfü­gung, um mit den Leuten Kontakt aufzu­nehmen. Aller­dings richten diese ihre Aufmerk­sam­keit oftmals auf mehrere Quellen gleich­zeitig. Markt­for­scher müssen über­denken, wie sie in diesem frag­men­tierten Umfeld erfolg­reich agieren wollen. Eine Möglich­keit besteht z. B. darin, Fragen zum Umfeld von Leuten oder anderen Akti­vitäten in die Umfrage mit einzu­beziehen", fuhr Hardy fort.

Die Situa­tion wird zusätz­lich kompli­zierter durch die Tatsache, dass Verbrau­cher welt­weit gerne unter­wegs sind und sich daher bei Umfragen in einem Kauf­haus, im Zug, Zuhause oder anderswo befinden können. In Japan besitzen mehr Verbrau­cher Laptops und Netbooks (73 Prozent) als Desktop-Computer (54 Prozent). Im Verei­nigten König­reich und Spanien liegen Laptops mit Desktop-Compu­tern gleichauf. Nur in den USA und in Frank­reich gibt es mehr Besitzer von Desktop-Compu­tern als von Laptops.

Bei den Verbrau­chern unter 30 werden Desktop-Computer aller­dings welt­weit von Laptops verdrängt. So besitzen z. B. in den USA 80 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Laptops, während gerade mal 67 Prozent einen Desktop-Computer ihr Eigen nennen. Dieser Unter­schied ist in Japan sogar noch grösser; hier besitzen 80 Prozent der jüngeren Verbrau­cher Laptops, im Vergleich zu 52 Prozent mit Desktop-Compu­tern.

Der Anstieg bei der Nutzung von Mobil­funk­tele­fonen unter­streicht diesen Trend hin zur Mobi­lität. In jedem unter­suchten Land besitzen mehr als 70 Prozent der Teil­nehmer Mobil­funk­tele­fone; in Frank­reich, Spanien und Japan sogar mehr als 80 Prozent. Was sogar noch aufschluss­rei­cher ist, ist die Tatsache, dass, mit Ausnahme von Frank­reich, mehr Leute Handys als Fest­netz­anschlüsse besitzen. Dieser Unter­schied ist beson­ders unter den 18- bis 24-Jährigen sehr ausge­prägt. Auf der nächsten Seite lesen Sie, welche Rolle soziale Medien spielen.

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