Themenspezial: Verbraucher & Service Eindämmung

Drittanbietersperre soll voreingestellt zum Standard werden

Noch immer können Kinder viel zu leicht in Spielen Geld ausgeben und zu hohe Zusatz­kosten gene­rieren. Die Hamburger Verbrau­cher­schutz­sena­torin will das eindämmen - und Dritt­anbieter-Fallen gleich mit.
Von dpa /

Kostenfalle bei Spielen soll eingedämmt werden Kostenfalle bei Spielen soll eingedämmt werden
picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Bei der Nutzung von Spiele-Apps auf dem Smart­phone oder Tablet laufen Nutze­rinnen und Nutzer nach Angaben der Hamburger Verbrau­cher­schutz­sena­torin Anna Gallina Gefahr, in eine Kosten­falle zu tappen.

"Um gerade auch Kinder und Jugend­liche besser zu schützen, brau­chen wir geeig­nete Schutz­maß­nahmen", forderte die Grünen-Poli­tikerin vor der Verbrau­cher­schutz­minis­ter­kon­ferenz am Mitt­woch und Donnerstag in Weimar. Die oft teuren Zusatz­funk­tionen sollten nicht mit nur einem Click per Kredit­karte bezahlt werden können, sondern eine weitere Bestä­tigung des Kaufs durch Pass­wort oder Finger­abdruck erfor­dern.

Kosten sollten sich am Taschen­geld orien­tieren

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Gallina sprach sich zudem dafür aus, bei der Alters­frei­gabe von Video­spielen die finan­ziellen Risiken von Kindern und Jugend­lichen zu berück­sich­tigen. Die im Spiel anfal­lenden Kosten sollten sich an die Grenzen des übli­chen Taschen­geldes halten. Einen konkreten Betrag nannte die Sena­torin nicht. Zum Schutz von "Intensiv-Spie­lenden" sollte der Bund eine Decke­lung der Kauf­summe prüfen. Gallina verwies auf eine ähnliche Rege­lung im Glücks­spiel­staats­ver­trag, nach der Spieler maximal 1000 Euro pro Monat online einsetzen dürfen.

Ein Dorn im Auge sind der Hamburger Sena­torin auch unbe­rech­tigte Abbu­chungen von Dritt­anbie­tern bei Online-Spielen, die etwa für Zusatz­funk­tionen der Spiele-Apps über die Mobil­funk­rech­nung kassieren. Zurzeit müssten Nutze­rinnen und Nutzer diese Möglich­keit deak­tivieren, was sie aber meist erst nach schlechten Erfah­rungen machten. Diese Sperre sollte darum auf Neuge­räten stan­dard­mäßig vorein­gestellt sein. "Das ist eine wich­tige Maßnahme gegen betrü­geri­sche Abofallen", sagte Gallina.

Trotz zahlrei­cher Bemü­hungen von Politik und Verbrau­cher­schutz gibt es immer noch uner­wünschte Abo-Fallen auf Handy-Rech­nungen. Wir erläu­tern, was eine Dritt­anbie­ter­sperre bringt und wie sie einge­richtet wird.

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