LG Wing: Handy mit schwenkbarem Zweitdisplay enthüllt
Das LG Wing wurde jetzt offiziell als erstes Produkt der neuen Abteilung „Explorer Project“ vorgestellt, welche Design-Innovationen für Mobilgeräte entwickelt. Bei seiner Vorstellung machte der südkoreanische Konzern klar, dass das schwenkbare Zweitdisplay zwar ein essenzieller Teil des Bedienkonzeptes ist, das Wing aber noch weitere spannende Features an Bord hat. Etwa das integrierte Gimbal-System für eine effiziente Bildstabilisierung. Triple-Kamera und Snapdragon 765G zählen zu den weiteren Spezifikationen des LG Wing. Ferner „rollt“ das Unternehmen augenscheinlich demnächst ein weiteres Ass aus dem Ärmel.
Höhenflug für LG? Das Wing ist da.
Das LG Wing in voller Pracht
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Erstmals berichteten wir im Mai vom Zwei-Bildschirm-Phablet LG Wing, nun enthüllte die Firma das Handy in einem Live-Stream. Von Außen betrachtet wirkt dieses Modell wie ein reguläres Smartphone in Barrenform. Doch dieses Produkt hat den Dreh raus. Hinter dem 6,8 Zoll messenden P-OLED-Display mit 2460 x 1080 Pixel im 20,5:9-Format lässt sich ein 3,9-Zoll-Panel (1240 x 1080 Pixel) heraus schieben. Hält man das LG Wing vertikal, ist dieser Second-Screen an der rechten Seite, hält man es horizontal an der Unterseite. Vor der ersten Demonstration des Dual-Display-Konzepts ließ der Hersteller diverse Kooperationspartner sprechen, darunter Qualcomm.
Rückseite und Seite des LG Wing
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Hierbei wurde schon publik, dass das Wing wie das Velvet vom Snapdragon 765G und leider nicht vom High-End-SoC Snapdragon 865 angetrieben wird. Das Unternehmen vollführte umfassende Qualitätstests, das Aufschieben des Displays soll 200 000 Mal problemlos funktionieren. Des Weiteren besitzt die Rückseite des Segments mit dem Hauptbildschirm einen besonders weichen Kunststoff, welcher die darunterliegende Anzeige nicht verkratzt. Clever: Die 32 MP starke Pop-up-Selfie-Kamera erkennt Stürze und fährt sich bei solchen eigenständig ein.
Wozu ist das Zweitdisplay gut?
Chatten und Film schauen zugleich
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Im Rahmen der Präsentation demonstrierten verschiedene Personen die Vorzüge des LG Wing, darunter der YouTuber Lewis George Hilsenteger, welcher vor allem durch seinen Kanal Unboxing Therapy bekannt ist. Ob YouTube auf dem Hauptbildschirm und die Kommentare auf dem kleinen Screen, Google-Maps-Navigation in großer und Anrufe in kleiner Darstellung, die Anwendungsszenarien sind vielseitig. Auch das Sichten eines Fotos auf dem 6,8-Zoll-Display während des Scrollens durch die Galerie auf dem 3,9-Zoll-Panel oder Video-Streaming auf Netflix parallel mit einem Videochat sind möglich.
Google Maps und Telefonat zugleich
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Für ein Plus an Produktivität sorgt die Option, einen Bildschirm beim Tippen als Tastatur festzulegen. Ähnlich wie beim Samsung Galaxy Z Fold 2 erlaubt LG beim Wing das Speichern von App-Paaren. So lassen sich mit einem Klick bei Bedarf zwei zuvor festgelegte Anwendungen auf einmal auf dem kleinen und großen Display starten.
Weitere Spezifikationen des LG Wing
Die Triple-Kamera hat 2x Ultraweitwinkel
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Dass sich das LG Wing besonders für Action-Videografie eignet, untermauert neben dem Gimbal (sechs Sensoren, drei Achsen) die rückseitige Triple-Kamera. Gleich zwei Ultraweitwinkel-Module kommen zum Einsatz. Ein Objektiv mit 13-MP-Sensor (Blende f/1.9, 117 Grad) und eines mit 12-MP-Bildwandler (Blende f/2.2, 120 Grad). Die Hauptkamera stemmt 64 MP (Blende f/1.8, 78 Grad). An Speicher werden 256 GB Flash (erweiterbar via microSD) und 8 GB RAM geboten. Die Konnektivität des LG Wing ist mit 5G, LTE, Bluetooth 5.1, NFC, GPS, In-Display-Fingerabdrucksensor, Dual-Band-WLAN (ac) und USB Typ C reichhaltig.
Die Pop-up-Kamera
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LG zeigte im Video Maßnahmen, durch welche man das Gewicht des Telefons reduzieren konnte. Mit 260 Gramm ist das Wing dennoch kaum leichter als das Galaxy Z Fold 2 (282 Gramm). Staub und Wasserschutz nach IP54 und ein Schutz nach MIL-STD-810G sind vorhanden. Die Abmessungen des Android-10-Phablets betragen 169,5 mm Höhe, 74,5 mm Breite und 10,9 mm Dicke. Für die Ausdauer zeichnet sich ein 4000-mAh-Akku verantwortlich. Bislang äußerte sich LG nicht zum Preis und der Verfügbarkeit des Wing. Das ungewöhnliche Mobilgerät wird auch außerhalb Südkoreas erscheinen. Verizon nimmt das Handy in den USA als erstes in sein Portfolio auf.
Hat LG ein Rollable angeteasert?
Mögliches Rollable
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Eine spannende Entwicklung gab es nach dem Abspann der Präsentation. Es wurde eine Silhouette gezeigt, welches die Seite eines Smartphones darstellen könnte. In einer Animation wurde das untere Ende des Gerätes herausgezogen und offenbarte eine dünne Schicht, welche das Produkt erweiterte. Es könnte sich durchaus um ein Rollable, also ein Smartphone mit aufrollbarem Display, handeln. Im Live-Stream ließ LG durchblicken, dass man von Foldables noch nicht überzeugt ist und einen natürlicheren Ansatz verfolge. Ein Handy, dessen Display sich bei Bedarf ausziehen lässt, könnte also in naher Zukunft als nächstes Handy des „Explorer Project“ gezeigt werden.