Lese-Test

Trekstors Liro Color im Test: E-Book-Reader mit WLAN & Android

Knapp 100 Euro teures Lesegerät wirbt mit Tablet-ähnlichen Funktionen
Von Rita Deutschbein

Neben der Darstellung von E-Books eignet sich der Liro Color auch für gelegentliche Internet-Besuche sowie als Musik-Player. Auch einen Kalender mit Terminfunktion bringt das Gerät mit. Zum Musik-Player gelangt der Nutzer über die Gitarre auf dem Homescreen. Der Player spielt Dateien in den Formaten MP3, WMA, WAV, OGG und FLAC und kommt sehr kompakt daher. Musikstücke können nach verschiedenen Kriterien wie Artist, Titel etc. geordnet oder aus einer Liste heraus nach Keywords durchsucht werden. Der Liro Color verfügt neben dem Kopfhörerausgang auch über einen Lautsprecher mit durchschnittlichem Klangbild und eignet sich daher auch für die laute Wiedergabe von Audio-Dateien.

Trekstors Liro Color im Test: E-Book-Reader mit WLAN & Android Internet-Funktion des Liro Color
Bild: teltarif.de
Zum Browser lässt sich wenig überraschendes sagen: Ganz im Stil von Android surft er jede von uns eingegebene Webseite an und gibt die Möglichkeit, Lesezeichen zu setzen. Die Reaktionszeiten sind für einen E-Book-Reader in Ordnung, allerdings fehlt uns für das wirklich bequeme Surfen eine Zoom-Funktion und ein flottes Scrollen. Für die Wiedergabe von Videos, beispielsweise über YouTube, eignet sich der Liro Color aufgrund des fehlenden Flash-Supports jedoch nicht.

Die Darstellung des Kalenders sollte Android-Kennern ebenfalls bekannt sein. Wird ein bestimmter Tag angeklickt, öffnet sich eine 24-Stunden-Zeitleiste, in der Termine eingetragen werden können. Bestimmte Ereignisse können via Audio-Benachrichtigung hervorgehoben werden und die Benachrichtigungszeit lässt sich individuell einstellen.

Fazit: Gute Ansätze bei schwächelnder Technik

Die Ausstattung des Liro Color:
  • Abmessungen: 203 x 125 x 13 mm
  • Gewicht: 345 Gramm
  • Bildschirm: 480 x 800 Pixel bei 7 Zoll
  • Darstellung: farbiges LCD
  • Speicherplatz: 2 GB, erweiterbar
  • Akku: ca. 7 Stunden Akkulaufzeit
  • Schnittstellen: WLAN b/g, microUSB 2.0, microSD
  • Audio-Anschluss: ja, inkl. Lautsprecher
  • Textformate: ePub, txt, pdf, fb2, pbd, rtf
  • Audioformate: mp3, wma, wav, ogg, flac
  • Bildformate: jpg, gif
  • Zubehör: USB-Kabel, Kopfhörer, Kurzanleitung
  • Preis: 99,99 Euro
Der Liro Color greift - nicht zuletzt durch die prominente Android-Anbindung - viele gute Ideen auf, ist aber oftmals nicht in der Lage, diese wirklich zufriedenstellend umzusetzen. E-Book-Reader mit LC-Display haben es nicht leicht, ihren Platz zwischen echten Lesegeräten mit eInk-Display und Tablets zu finden. Für die eine Sparte fehlt ihnen die papiergleiche Darstellung und die enorme Akkulaufzeit, für die andere die Leistungsfähigkeit und Schnelligkeit.

Genau diese Punkte sind es auch, die den Liro Color beuteln: Der Akku, der laut Hersteller etwa sieben Stunden aushalten soll, machte bei unserem Test recht schnell schlapp. Die mangelnde Technik-Power führte zu häufigen Verzögerungen bei Anwendungen und langwierigen Reaktionen bei Befehlen. Auch das Schriftbild der E-Books ermüdete durch ihre pixelige Darstellung recht schnell die Augen.

Das Fazit des Test lässt sich kurz zusammenfassen: Der Liro Color kann vieles, aber nichts wirklich fehlerfrei. Die Wiedergabe der E-Books gelingt dem Gerät mit Abstand noch am besten – wenn auch nicht mit der Qualität, die echte eInk-Reader bieten. Wer nur gelegentlich Lesen und Surfen möchte, die langsamen Reaktionen nicht scheut und die kleinen Zusatzfunktionen des E-Book-Readers nutzt, findet im Liro Color ein gutes, wenn auch nicht herausragendes Gerät. Auf den angeschlossenen Shop sollte der Nutzer aufgrund der schlechten Preispolitik jedoch lieber verzichten.

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