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MagentaTV: Eigene Receiver sind Auslaufmodell

Die Telekom kann sich die Zukunft von MagentaTV ohne eigene Strea­ming-Sticks und Receiver vorstellen. Echte IPTV-Boxen gibt es schon jetzt kaum noch.
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MagentaTV ohne Receiver? MagentaTV ohne Receiver?
Foto/Icon: Telekom, Montage: teltarif.de
Die Deut­sche Telekom kann sich einem Bericht des Maga­zins Digital Fern­sehen zufolge eine Zukunft ihrer Strea­ming-Platt­form MagentaTV ohne eigene Receiver vorstellen. Der Bericht bezieht sich auf einen Vortrag von Pedro Bandeira, Vice Presi­dent Product and New Busi­ness Deut­sche Telekom, auf der Connected TV World Summit 2023.

Derzeit seien Set-Top-Boxen noch der wich­tigste Weg, um MagentaTV auf die Fern­seh­geräte der Kunden zu bringen. Aller­dings werde die Konkur­renz durch Smart-TVs immer größer. Die smarten Fern­seher würden leis­tungs­fähiger werden. Die Benut­zer­ober­flä­chen seien - anders als früher - denen der Zusatz­geräte für HDMI-Anschluss eben­bürtig.

MagentaTV gibt es längst auch als Smart-TV-App

MagentaTV ohne Receiver? MagentaTV ohne Receiver?
Foto/Icon: Telekom, Montage: teltarif.de
Auch MagentaTV ist als App längst auf verschie­denen Smart-TV-Geräten zu finden. Wer beispiels­weise einen Samsung- oder Sony-Fern­seher oder einen belie­bigen TV-Apparat mit Android TV 7 oder höher besitzt, kann das Strea­ming-Angebot der Telekom als App nutzen, ohne einen zusätz­lichen Stick oder eine Set-Top-Box einzu­setzen.

Pedro Bandeira stellt zu Recht die Frage, inwie­weit Kunden die externen Geräte künftig noch benö­tigen, die mit einem HDMI-Anschluss des Fern­sehers verbunden werden. Aller­dings bestehe die Gefahr, dass MagentaTV als App unter der Viel­zahl der auf den smarten TV-Geräten verfüg­baren Diensten unter­geht.

Als Alter­native wird die Möglich­keit einer Koope­ration mit der Hersteller-Indus­trie gesehen, sodass es künftig Fern­seher geben könnte, die eine direkte MagentaTV-Ober­fläche haben - ähnlich wie es mitt­ler­weile beispiels­weise auch TV-Geräte mit FireOS von Amazon gibt, die die gleiche Benut­zer­ober­fläche wie die Fire-TV-Sticks bieten.

"Echtes" IPTV läuft aus

Welchen Weg die Telekom gehen wird, ist noch nicht bekannt. Nur eines ist klar: Das echte IPTV im eigenen "Intranet" des Unter­neh­mens ist ein Auslauf­modell. Der Bonner Konzern setzt statt­dessen auf OTT, sodass er MagentaTV nicht nur eigenen Fest­netz-Kunden, sondern den Dienst über belie­bige Internet-Anschlüsse anbieten kann.

Die Webseite der Telekom listet mit MagentaTV Box Play und Media Receiver 201 nur noch zwei IPTV-Empfangs­geräte, die sich zudem nur als zusätz­licher Empfänger, nicht aber als Haupt­gerät eignen. Ansonsten finden sich hier mit MagentaTV One und MagentaTV Stick zwei OTT-Geräte, die auf Android TV basieren.

Mit dem Verzicht auf die echten IPTV-Receiver wird für die Telekom nicht nur die Vermark­tung von MagentaTV flexi­bler. Der Konzern muss sich auch nicht mehr den Kopf darüber zerbre­chen, wie er neue Strea­ming-Apps auf die Geräte bekommt. Bei MagentaTV One und MagentaTV Stick können Anwender neue Apps einfach aus dem Google Play Store laden.

Vortrag von Pedro Bandeira im Video

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