Patent-Pakt

Microsoft und Samsung schließen Patent-Pakt

Google wirft Microsoft Epressung vor
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Der Patent-Pakt von Microsoft und Samsung gefällt Google gar nicht Der Patent-Pakt von Microsoft und Samsung gefällt Google gar nicht.
Bild: Thomas von Stetten - Fotolia.com, Samsung, Microsoft, Montage: teltarif.de
Patentkonflikte sind in der Mobilfunk-Branche keine Ausnahmeerscheinung sondern die Regel. Deshalb überrascht eine neue Wendung um so mehr: Der Software-Riese Microsoft und der südkoreanische Hersteller Samsung wollen sich gegenseitig den Zugang zu ihren Patenten öffnen. Als Teil des Deals werde Samsung Lizenzzahlungen für Smartphones und Tablets mit dem Google-Betriebssystem Android leisten, teilte Microsoft mit [Link entfernt] . Nach dem taiwanischen Konkurrenten HTC ist Samsung bereits der zweite Android-Gerätehersteller, der ein Patentabkommen mit dem Windows-Riesen abschließt.

Der Patent-Pakt von Microsoft und Samsung gefällt Google gar nicht Der Patent-Pakt von Microsoft und Samsung gefällt Google gar nicht.
Bild: Thomas von Stetten - Fotolia.com, Samsung, Microsoft, Montage: teltarif.de
Samsung ist zwar einer der führenden Android-Hersteller, will aber offenbar nicht alles auf eine Karte setzen: Die Südkoreaner wollen mit Microsoft bei der Weiterentwicklung und Vermarktung des Konkurrenz-Betriebssystems Windows Phone 7 zusammenarbeiten. Google hat mit Android ein offenes und für Hersteller kostenloses Betriebssystem auf den Markt gebracht, was der neuen Plattform zu einer erstaunlich schnellen Verbreitung auf dem Smartphone-Markt verhalf. Allerdings häufen sich Patentklagen gegen Android-Hersteller. Google reagierte bereits auf die Attacken von Wettbewerbern wie Microsoft oder Apple und übernahm das Mobilfunkgeschäft von Motorola, um mit dessen Patent-Portfolio mehr Munition für weitere Konflikte zu haben. Diese Übernahme ließ Google sich mehr als zwölf Milliarden Dollar kosten.

Microsoft: Kein Google-Gerät, das kein Patent verletzt

Das Patentabkommen zwischen Microsoft und Samsung gefällt dem Suchmaschinen-Gigant nun überhaupt nicht. Google reagierte mit ungewöhnlich scharfer Kritik und warf seinem Erzrivalen Microsoft Erpressung vor: "Es ist die selbe Taktik, die wir immer wieder von Microsoft sehen. Da sie es nicht schaffen, im Smartphone-Markt erfolgreich zu sein, greifen sie zu rechtlichen Mitteln, um Gewinne aus der Leistung anderer zu erpressen und das Innovationstempo zu bremsen", hieß es in einer Stellungnahme.

Microsoft beharrt indes auf dem Recht, sein intellektuelles Eigentum zu verteidigen. "Bisher haben wir noch kein einziges Android-Gerät gesehen, dass nicht unsere Patente verletzen würde", sagte Microsoft-Justiziar Brad Smith gegenüber dem US-Blog All Things Digital. Vielleicht sei mit dem Einlenken von Samsung eine kritische Masse erreicht, so dass andere Anbieter folgen würden.

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