Marke macht weiter

Patentstreit: Nokia verkauft weiter Smartphones in Europa

HMD ist mit der Marke Nokia derzeit in den Schlag­zeilen wegen eines Patent­streits. Wir haben uns mit Nokia auf dem MWC in Barce­lona unter­halten.
Vom Mobile World Congress berichte

Vor wenigen Tagen tauchten Infor­mationen auf, dass HMD Global mit einem Patent­streit zu kämpfen habe, von dem Smart­phones der Marke Nokia betoffen sind. Nur kurze Zeit davor stellte Nokia vier Einsteiger-Modelle respek­tive Nokia G21 und G11 und Nokia C21 und C21 Plus vor.

Erste Eindrücke vom Nokia G21 konnten wir bereits in einem Kurz­test gewinnen. Die beiden neuen Modelle der C-Serie haben wir uns auf dem Mobile World Congress 2022 in Barce­lona anschauen können. Dabei spra­chen wir auch das Thema Patent­streit an und wollten mehr über die Einsteiger-Smart­phone-Stra­tegie der Marke erfahren.

Nokia stellt Smart­phone-Verkäufe in Europa nicht ein

Nokia C21 Plus Nokia C21 Plus
Bild: teltarif.de

Datenblätter

Man hätte dies zumin­dest ange­sichts der Nach­richten zu dem Thema annehmen können. In unserem Bericht von vergan­gener Woche gingen wir unter anderem darauf ein, dass aktuell kaum noch Nokia-Smart­phones über den Online-Shop lieferbar seien. Als Nokia Anfang dieser Woche die C21-Serie vorstellte, war in der Pres­semit­tei­lung die Rede davon, dass die Modelle für das Einsteiger-Segment erst im zweiten Quartal erscheinen sollen. Oder viel­leicht noch später?

Wir fragten am Stand von Nokia in Halle 3 auf der Fira Gran Via in Barce­lona nach. Um Miss­ver­ständ­nissen vorzu­beugen, gab uns der Mitar­beiter von Nokia klar zu verstehen, dass es kein Stopp von Smart­phone-Verkäufen in Europa geben werde.

Nokia C21 und C21 Plus waren nicht ausge­stellt, wurden extra aus einem Schrank geholt, damit wir sie uns anschauen konnten. Die Modelle kosten knapp 120 Euro bezie­hungs­weise knapp 130 Euro und sollen in rund sechs Wochen in Deutsch­land erscheinen. Der erste Eindruck zeigt, dass auch güns­tigere Smart­phones immer besser werden und den herkömm­lichen Aufgaben wie Messa­ging, Tele­fonie, Surfen und Social Media voll­kommen genügen. Das Nokia C21 verfügt über einen austausch­baren Akku, eine Eigen­schaft, die man in der Smart­phone-Welt nur noch sehr selten findet.

Wie sieht es mit Sicher­heits­updates aus?

Nokia C21 (schwarz) und Nokia C21 Plus Nokia C21 (schwarz) und Nokia C21 Plus
Bild: teltarif.de
Für güns­tigere Smart­phone-Modelle sind die Prognosen hinsicht­lich Soft­ware-Updates in der Regel nicht so gut wie für die Flagg­schiffe der Platz­hir­sche. Nokia verspricht für C21 und C21 Plus vier­tel­jähr­liche Sicher­heits­updates über einen Zeit­raum von zwei Jahren. Betriebs­system ist Android 11 in der Go-Edition. Ein Update auf Android 12 Go ist auf Nach­frage für die beiden Modelle derzeit nicht in Planung. Sollten die Sicher­heits­update-Liefe­rungen so einge­halten werden, wie der Hersteller verspricht, ist das ein großer Plus­punkt gegen­über einigen güns­tigeren Modellen anderer Hersteller.

Aber warum muss es zwei Smart­phone-Modelle geben, die preis­lich nicht weit vonein­ander entfernt sind? Nokia begründet das so: Nicht jedes unter der Marke gelaunchtes Modell kommt auch in allen Märkten heraus, in denen der Hersteller vertreten ist. So sollen es Nokia C21 und Nokia C21 Plus beispiels­weise nicht nach Spanien schaffen, weil Nutzer in anderen Märkten ange­spro­chen werden sollen, in denen solche Modelle besser funk­tio­nieren.

Sicher, aus Herstel­ler­sicht ist es sinn­voll, viele verschie­dene Modelle auf den Markt zu bringen, um möglichst viele Nutzer mit unter­schied­lichen Budgets und Geschmä­ckern anzu­spre­chen. Das führt aller­dings zum Smart­phone-Über­fluss mit vielen ähnli­chen Designs. Immerhin sticht Nokia mit dem austausch­baren Akku des C21 noch etwas aus der Masse heraus.

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