Kreditkarte im Auto

Mit dem Auto zahlen: Daimler kooperiert mit Visa

Mobiles Bezahlen wört­lich genommen: Der Daimler-Konzern will in Zusam­men­arbeit mit VISA-Card seine Autos zur Bezahl­lösung erwei­tern. Zahlen mit dem Auto­mobil. Los gehts bereits nächstes Jahr.
Von mit Material von dpa

Der Auto­bauer Daimler will seinen Kunden zusammen mit dem US-Finanz-Unter­nehmen Visa künftig mobile Zahlungen etwa fürs Parken direkt aus dem Auto heraus erleich­tern.

Im Zuge einer Tech­nolo­gie­part­ner­schaft will der Auto­bauer "In-Car-Payments" anbieten, wofür kein Extra-Gerät wie ein Smart­phone zur Authen­tifi­zie­rung notwendig wäre, teilten Daimler Mobi­lity und Visa heute gemeinsam mit.

"Um eine Zahlung direkt aus dem Auto heraus zu authen­tifi­zieren, genügt künftig ein Finger­abdruck." Die Kunden bräuchten dann kein Pass­wort oder PIN mehr, das Fahr­zeug selbst werde so zum Zahlungs­gerät. Die Einkäufe werden dabei im Auto direkt über die Head-Unit, das Multi­media­system MBUX, getä­tigt.

Die Tech­nologie hinter dem nativen In-Car-Payment

Mobiles Bezahlen bekommt eine neue Bedeutung. Daimler arbeitet mit VISA zusammen Mobiles Bezahlen bekommt eine neue Bedeutung. Daimler arbeitet mit VISA zusammen
Grafik: Daimler.com
"Mercedes Pay" wird von dem gleich­namigen Unter­nehmen der Daimler Mobi­lity betrieben, worin der Auto­mobil­kon­zern seine Finanz- und Mobi­litäts­dienst­leis­tungen gebün­delt hat.

Als erster Auto­mobil­her­steller will Daimler das "Visa Cloud Token Frame­work" in seine Fahr­zeuge inte­grieren. Das Visa Cloud Token soll sensible Zahlungs­infor­mationen schützen und verschlüs­seln. Es soll möglich sein, nicht nur das Auto, sondern zahl­reiche weitere Endge­räte des Verbrau­chers direkt mit dem Karten­konto bei der Bank des Verbrau­chers zu verbinden.

Die Eingabe langer Karten­num­mern vor dem Kauf soll über­flüssig werden, ein Wech­seln zwischen Geräten zur Zahlungs­authen­tifi­zie­rung soll entfallen.

Zwei Faktoren notwendig

Die Anwen­dung im Auto soll über Zwei-Faktor-Authen­tifi­zie­rung möglich sein. Dazu braucht man etwas, das der Verbrau­cher weiß (z.B. ein Pass­wort oder eine PIN) oder besitzt (z.B. ein vernetztes Gerät, hier das Auto) oder der Kunde selbst (z. B. über Biome­trie wie Finger­abdruck, Gesichts­erken­nung) lösen kann.

Daimler Mobi­lity wird den "Visa Dele­gated Authen­tica­tion Service" nutzen, dabei wird die Authen­tifi­zie­rung (Strong Customer Authen­tifi­cation = SCA) von der karten­aus­gebenden Bank an Daimler über­tragen.

Damit könnten Kunden zum Beispiel ihre Tank-, Auflade- oder Park­vor­gänge direkt über das Auto bestellen und bezahlen, aber auch Maut­straßen oder Fähren.

Start bereits 2022

Schon bald soll es konkret losgehen. Ab Früh­jahr 2022 soll die Tech­nologie zunächst für Kunden von Mercedes-Benz in Deutsch­land sowie in Groß­bri­tan­nien verfügbar sein - später sollen weitere Märkte in Europa und darüber hinaus hinzu­kommen.

Bei neueren Modellen der C-Klasse, S-Klasse sowie dem voll­elek­tri­schen Daimler-Flagg­schiff "EQS" seien bereits Finger­abdruck-Sensoren inte­griert, sagte ein Unter­neh­mens­spre­cher auf Anfrage von dpa.

In-Car-Käufe gibt es auch bei Skoda. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.

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