USA: Netflix-Werbeabo bei Anmeldungen auf letztem Platz
Das werbeunterstützte Netflix-Abo ist in den USA unbeliebt
Foto: Netflix
Netflix hat offenbar große Probleme, US-Zuschauer von seinem werbeunterstützten Abomodell zu überzeugen. Im Direktvergleich der sieben wichtigsten Streaming-Dienste durch "Antenna" landete der Branchenprimus weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Das ist umso bedenklicher, da der Markt insgesamt wächst und werbefinanzierte Streaming-Angebote eine zunehmend relevantere Rolle spielen.
Anmeldungen in 2023
Das werbeunterstützte Netflix-Abo ist in den USA unbeliebt
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Antenna hat insgesamt 200 Millionen Streaming-Abos analysiert, davon waren 22 Prozent werbeunterstützt. Diese Zahl stieg im ersten Quartal 2023 auf 25 Prozent an. Bei den Anmeldungen (Sign-Ups) für werbeunterstützte Abos belegt die Comcast-Tochter "Peacock" Platz 1. Demnach liegt der Anteil der Werbeabos bei Peacok bei fast 70 Prozent. Absteigend folgen Hulu (58 Prozent), Discovery+ (43 Prozent), Disney+ (36 Prozent) und Max (21 Prozent).
Weit abgeschlagen ist der SVoD-Branchenprimus Netflix. Der Marktführer aus Los Gatos erreicht 2023 inklusive Sign-Ups im Mai mit seinem ad-supported Preismodell lediglich 18 Prozent seiner Gesamtabonnenten. Zwar muss auch hier mit einberechnet werden, dass das Angebot noch nicht lange am Markt verfügbar ist, dennoch ist ein im Wettbewerb mangelndes Interesse an dem Angebot erkennbar.
Hohe Marketingausgaben
Immer mehr Amerikaner ziehen werbefinanzierte Streaming-Angebote vor, weshalb Marketingausgaben für solche Angebote sinnvoll seien, resümiert Antenna. Die Zahl der Anmeldungen war fast doppelt so hoch wie im Jahr 2018, als weniger als ein Fünftel der Anmeldungen für werbefinanzierte Dienste erfolgte. Demnach wird deutlich, dass an ad-supported Preismodellen im Wettbewerb kein Weg mehr vorbeiführt.
"Kostengünstigere werbefinanzierte Tarife haben Verbrauchern die Möglichkeit gegeben, sich mit ihrem Unterhaltungsgeldbeutel mehr Dienste zu leisten, und die Mehrheit von ihnen betrachtet diese Option als einen sinnvollen Kompromiss", schlussfolgert Antenna. Warum allerdings ausgerechnet Netflix so schlecht abschneidet, ist nicht offensichtlich. Ein möglicher Aspekt ist, dass der Katalog im ad supported-Modell weniger umfangreich ist und bestimmte Inhalte fehlen. Zudem bestehen gegenüber den hochwertigen Paketen technische Einschränkungen, zudem ist auch nicht die bestmögliche Bildqualität verfügbar.
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