Bremer Freimarkt: 25 Terabyte Daten bei Vodafone
Lange Zeit haben deutsche Netzbetreiber die vielen oft nur wenige Tage regional stattfindenden Volksfeste eher ignoriert und auf den bereits bestehenden Netzausbau verwiesen. Die Folge: Während des Festtrubels brachen die Netze gerne zusammen.
Inzwischen haben die Netzbetreiber verstanden, wie wichtig die Versorgung von Großereignissen wie Volksfesten, Rockkonzerten oder Fußballspielen ist.
Netzausbau für Volksfeste
Der Bremer "Freimaak" (Freimarkt) ist das älteste und größte Volksfest im Norden
Foto: Picture Alliance/dpa
Ein Paradebeispiel ist das Münchener Oktoberfest, wo für kurze Zeit massiv ins Netz investiert und nach dem Fest wieder abgebaut wird. Ein anderes Beispiel der Bad Dürkheimer "Wurstmarkt" (insgesamt 600.000 Besucher an zwei Wochenenden), wo o2 kurzerhand einen dauerhaften Sendemast aufgebaut hat, der jetzt auch von Telekom und Vodafone mitgenutzt wird. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Bremens Höhepunkt im Jahreskalender ist der "Freimarkt", eines der ältesten Volksfeste Deutschlands und das größte im Norden, das auf der Bürgerweide und in der Bremer Innenstadt stattfindet.
Freimarkt mit 5G versorgt
Vodafone meldet, den Freimarkt mit 5G-Antennen ausgerüstet zu haben. Am zweiten Freimarkt Wochenende wurden die meisten Daten übertragen. Für Fotos, Videos und Nachrichten wurden insgesamt 25 Terabyte durch das Netz von Vodafone geschaufelt.
Vom 14. bis zum 30. Oktober hieß es in Bremen wieder 'Ischa Freimaak!' (zu hochdeutsch: "Es ist Freimarkt"). Das Volksfest lockte rund 1,5 Millionen Besucher und über 300 Schausteller auf das Bremer Festgelände, die Bürgerweide und in die Innenstadt. Mehr denn je wurden die Eindrücke vom Fest in diesem Jahr in Form von Fotos, Videos, Nachrichten und Statusmeldungen mit Freunden und Familie geteilt.
Die Datenmenge, die dabei über das Vodafone-Netz übertragen wurde, stieg um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 25 Terabyte flossen beim diesjährigen Bremer Freimarkt durch das Netz – 2021 waren es 'nur' rund 18 Terabyte.
Erstmals kam auch in Bremen bei Vodafone 5G-Technik zum Einsatz. Damit, so ermittelte Vodafone, ließen sich die Eindrücke noch flinker als bisher im Internet teilen.
Mehr Besucher als 2021
Mit einem Anstieg der Besucherzahlen – 2021 besuchten rund eine Million Menschen den Freimarkt, 2022 waren es rund 1,5 Millionen – nahm auch das Datenvolumen um rund 7 Terabyte zu. Das ist in etwa so viel wie 100 Tage am Stück ununterbrochen hochauflösende Filme in 4K-Qualität streamen. Vor allem an den Wochenenden teilen die Freimarkt-Besucher besonders häufig Fotos und Videos vom Fest-Geschehen über ihr Smartphone in den sozialen Medien.
Datenhöhepunkt war bei Vodafone das zweite Wochenende: 3,4 Terabyte Daten flossen am 22. und 23. Oktober durch das Netz. Der Datenverkehr auf dem Bremer Freimarkt wurde erstmals auch über mehrere 5G-Antennen abgewickelt. Interessant: Neue Standorte wurden während des zweiwöchigen Fests nicht errichtet, die bestehenden Kapazitäten seien für das Datenvolumen ausreichend gewesen, betont Vodafone.
Vergleichszahlen von Telekom oder o2 liegen uns dazu nicht vor, sie dürften aber dieses Jahr ähnlich höher als zuvor gewesen sein.
Auch interessant: Vodafone (Vantage Towers) erprobt einen Sendemast aus Holz.