Handy-Test

Das Nokia X6 im Handy-Test

Solides Musik-Smartphone mit Macken
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Lange hat es gedauert. Nun hat Nokia mit dem Musik-Smartphone X6 endlich ein Gerät mit kapazitivem Touchscreen im Programm. Damit soll die Bedienung des manchmal hakeligen S60-Systems einfacher von der Hand gehen. Zudem möchte Nokia mit satten 16 oder 32 Gigabyte internem Speicher punkten. Ob das X6 damit eine echte Alternative ist und ob es vor allem in seiner Paradedisziplin Musik (das Gerät kommt optional mit Nokias Musikflatrate "Comes With Music") punkten kann, beantwortet unser Test.

Nokia X6 32GB

Nokia legt mit dem X6 ein schmales und kompaktes Handy vor. Es misst 111 mal 51 mal 14 Millimeter und liegt mit einem Gewicht von 122 Gramm gut in der Hand. In der Hosentasche können die 14 Millimeter Dicke allerdings etwas stören. Auf den ersten Blick wirkt das X6 wertig, beim Ausprobieren sind uns aber doch einige Verarbeitungsschwächen aufgefallen. Nokia X6 Nokia X6
Foto: teltarif.de
Da ist zunächst der Akkudeckel. Er ist äußerst dünn und lässt sich schwer vom Gerät abnehmen. Daher ist der X6-Besitzer fast gezwungen, den Akkudeckel "abzureißen", mit dem Risiko, etwas zu beschädigen. Nach einigen Tagen in Aktion gab das X6 im Bereich des Akkus erste Knarzgeräusche von sich. Obwohl der Deckel fest sitzt, scheint darunter ein kleiner Hohlraum zu entstehen.

Etwas schwerer als der leicht knarzende Akkudeckel wiegt aber die Taste zum Aktivieren der Displaysperre, die Nokia auf der rechten Seite des X6 unterbringt. Sie sitzt zu locker und klappert daher munter vor sich hin, sobald das X6 Erschütterungen ausgesetzt ist – also beim Schütteln, beim Drehen des Geräts ins Querformat oder schlicht beim Durch-die-Gegend-tragen. Dieses Problem tritt nicht nur bei unserem Testgerät auf, auch in einschlägigen Foren wird negativ darüber berichtet.

Display bietet gute Anzeigequalität

Nokia X6 Nokia X6
Bild: Nokia
Eines der Highlights des X6 ist zweifelsohne das Display mit Touchscreen-Funktion. Es bringt es zwar nur auf eine Diagonale von 3,2 Zoll und bietet kein AMOLED, dafür ist die Anzeigequalität aber gut. Dies liegt vor allem an der ordentlichen Auflösung von 480 mal 640 Bildpunkten. Entscheidend ist aber, dass sich Nokia für einen Touchscreen mit kapazitiver Technologie entschieden hat. Das bedeutet: Zum Aktivieren oder Auswählen einer Funktion muss der Anwender nicht mehr fest auf das Display drücken, es genügt eine leichte Berührung. An den Komfort von iPhone, HD2, X10 und Co. kommt das X6 aber dennoch nicht heran. Immerhin: Das Anstupsen von Listen funktioniert, die Reaktionsgeschwindigkeit des Touchscreens ist ebenfalls in Ordnung. Damit übertrifft das X6 aus dem Stand alle bisherigen Touch-Handys von Nokia um Längen. Komfortfunktionen wie Multitouch fehlen allerdings.

Ein Bein stellt sich Nokia nach wie vor mit dem Symbian-Betriebssystem. Im X6 werkelt S60 5th Edition. Dieses System kennen wir bereits von zahlreichen Nokia-Smartphones, auch Samsung und Sony Ericsson haben es im Einsatz. Trotz der Anpassung an Touchscreens sind die Parallelen zum S60-System für Handys ohne Touchscreen nicht zu verleugnen. Dies führt dazu, dass S60 auch in der 5th Edition überfrachtet wirkt und an Kinderkrankheiten leidet. Gern genannt wird zum Beispiel der erforderliche Doppelklick im Einstellungsmenü und im Dateimanager: Mit dem ersten Tippen wählen Sie eine Funktion oder eine Datei aus, ein zweiter Tipp öffnet sie dann. Gerade S60-Neulinge stellt das vor Probleme, da nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, wann ein Doppelklick nötig ist und wann ein einfacher Druck genügt.

Wie sich das Nokia X6 in seinem Spezialgebiet Musik schlägt, lesen Sie unter anderem auf der folgenden Seite.

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