Fairer Preisvergleich

Amazon: Rabattaktionen mit zuletzt niedrigstem Preis

Erspar­nisse von 10, 20 oder sogar 50 Prozent werden häufig ange­priesen. Die Realität sieht oft anders aus. Händler dürfen bei Rabatten bald nicht mehr mit der UVP verglei­chen.
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Bei der aktu­ellen Rabatt­aktion von Amazon fällt auf, dass der Online­händler eine neue Preis­ver­gleichs-Philo­sophie verfolgt. Zuvor orien­tierte sich die Verkaufs­platt­form an der unver­bind­lichen Preis­emp­feh­lung (UVP). Nun ist bei einigen Produkten ein Vergleich zum zuletzt nied­rigsten Preis vorzu­finden.

Natur­gemäß fällt die Ersparnis in einer solch aktu­ellen Rela­tion nied­riger aus, schließ­lich wird die Preis­emp­feh­lung häufig schon bei Markt­ein­füh­rung unter­boten. Entspre­chend sehen die Kunden eine realis­tische Ersparnis und keinen oftmals irre­füh­renden Verweis auf die UVP. Laut einem Gesetz soll dieses Vorgehen Stan­dard bei Shops werden.

Aktu­eller Kosten­faktor anstatt UVP

Zuletzt niedrigster Preis anstatt UVP Zuletzt niedrigster Preis anstatt UVP
Bild: Amazon
Insbe­son­dere bei vielen Elek­tronik­geräten ist der Kosten­faktor nicht konstant. Beispiels­weise kann ein vor einer Woche zur Preis­emp­feh­lung von 50 Euro gestar­tetes Produkt jetzt schon für 35 Euro zu haben sein. Fällt der Wert weiter, wäre es verbrau­cher­freund­lich, bei einer Rabatt­aktion den Vergleich von der redu­zierten Summe zur zuletzt güns­tigsten Summe zu voll­ziehen. Amazon beginnt im Rahmen einer Aktion mit diesem Schritt. So wird etwa beim Echo Dot (4. Gene­ration) ange­geben, dass der zuletzt nied­rigste Preis 29,99 Euro und der Ange­bots­preis 29,18 Euro beträgt. Es ergibt sich also eine Ersparnis von drei Prozent.

Hätte Amazon mit der UVP in Höhe von 59,99 Euro vergli­chen, wären es über 50 Prozent Ersparnis. Unei­gen­nützig ist diese Anpas­sung aller­dings nicht. Der Spiegel macht auf neue Rege­lungen aufmerksam, die besagen, dass Händler bei Rabatt­aktionen künftig den nied­rigsten Preis der letzten 30 Tage angeben müssen. Dies sei der ausschlag­gebende Refe­renz­preis. Andere Shops wie MediaMarkt verglei­chen noch nach dem alten Maßstab. So kostet dort der Echo Dot (4. Gene­ration) momentan 29,99 Euro, als Rela­tion wird die UVP genannt.

Welche Artikel hat Amazon redu­ziert?

Der Deal mit dem Echo Dot der vierten Gene­ration ist beim Kauf von zwei Geräten attrak­tiver. Im Doppel­pack schlägt das Produkt mit 49,98 Euro zu Buche. MediaMarkt und Saturn haben aber bereits reagiert und offe­rieren ein iden­tisches Angebot. Jedoch berechnet die Media-Saturn-Kette eine Liefer­pau­schale in Höhe von 4,99 Euro. Bei Amazon entfallen Versand­kosten.

Als Einzel­stück ist der Echo Dot (4. Gene­ration) übri­gens momentan bei Expert (27,99 Euro inklu­sive Versand) am güns­tigsten. Für 24,99 Euro wandert der 2021er FireTV-Stick ohne 4K im Amazon-Shop über den virtu­ellen Laden­tisch. Media-Saturn kontern, berechnen aber drei Euro Versand.

Ansonsten finden sich noch andere Smart-Speaker, Tablets, Smart-Home-Produkte und eReader inner­halb Amazons Rabatt­aktion.

In einer weiteren Meldung geht es um neue Smart-TVs von Xiaomi mit inte­griertem Amazon FireTV.

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