Radioplayer: Beliebteste Sender nach Standortsuche
Rundfunkangebote, die sich um die Meinungsvielfalt besonders verdient machen, sind seit Ende September 2022 mit dem Public-Value-Siegel ausgezeichnet. Mit dem Jahresbeginn folgte zudem die regionale Zuordnung dieser Sender seitens der Landesmedienanstalten. Denn der Gesetzgeber sieht vor, dass all jene Angebote, die einen Mehrwert für die Nutzer bieten und für die öffentliche Meinungsbildung wichtig sind, besonders einfach zugänglich gemacht werden sollen. Das soll auf jeder Plattform und auf jeder Benutzeroberfläche geschehen und mit einer Umsetzungsvorgabe von sechs Monaten nach Veröffentlichung.
Vorgaben stießen beim Radioplayer an Grenzen
Die Public-Value-Suche beim Radioplayer
Quelle: radioplayer.de, Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de
Bereits im Juli wurden daher einige Benutzeroberflächen und Plattformen überprüft und gegebenenfalls angemahnt. Eine Liste von 320 Radiostationen auf beispielsweise einem 6 Zoll großen Bildschirm nutzerfreundlich darzustellen - noch dazu unterteilt in 44 Regionen und versehen mit einer eigenen Sortierung - ließ manche Umsetzungswillige jedoch schnell an ihre Grenzen stoßen. Davor war auch der Radioplayer, der Webradio-Aggregator der deutschen Radiostationen, nicht gefeit, denn: "Mit den vorliegenden Daten und der Umsetzungsfrist war bislang im Grunde nur die Implementierung eines Menüs in der Baumstruktur möglich, wie wir es noch aus den Neunzigerjahren kennen.
Das heißt, ein Nutzer klickt auf 'Public Value', dann auf zum Beispiel Niedersachsen und dann auf 'Nordseeküste', um anschließend dort alle entsprechend ausgezeichneten Sender zu finden, erklärt Caroline Grazé, Geschäftsführerin der Radioplayer Deutschland GmbH. "Die Idee der leichten Auffindbarkeit ist begrüßenswert, konnte mit den vorliegenden Daten der Landesmedienanstalten bislang aber nicht in einer intuitiven User-Experience umgesetzt werden. Schon gar nicht auf einem kleinen Bildschirm, wie zum Beispiel auf einer Smartwatch."
Radioplayer setzt Geo-Suchfunktion um
Wie bereits im Februar geplant und kommuniziert, hat der Radioplayer seine Schnittstelle daher nun um die Geo-Positionspunkte aller 44 Public-Value-Regionen erweitert. Die API-Query (Schnittstellenanfrage) kann ab sofort nach Postleitzahl oder mit dem genauen Standort des Nutzers nach LAT/LONG, also Längs- und Breitengeraden erfolgen, sofern die Standortfreigabe am Client (Gerät) erlaubt ist, und die datenschutzrechtlichen Bedenken zu deren Weiterverarbeitung geklärt sind (Consent).
"Kooperationspartner des Radioplayers, die unsere Schnittstelle nutzen möchten, erhalten dann nicht nur die Liste zugehörig zum abgefragten Standort, sondern vor allem eine klickbare, abspielbare Liste", erklärt Grazé weiter. Die Partner erhielten "alle Stationslogos, die korrekten Namen sowie Beschreibungen der Sender sowie die Streaming-URLs, die zur Implementierung und für den Hörvorgang des Nutzers benötigt werden."
Der User findet unter Radioplayer ab sofort die Abfrage nach den Public-Value-Sendern seiner Wunschregion. Zumeist handelt es sich um die Radiosender, die am entsprechenden Suchort auch über UKW zu empfangen sind.
Wegen der Public-Value-Vorgaben hat auch das Web-TV-Portal Zattoo eine neue Senderliste aufgespielt.