Statement

Samsung erklärt die regionale SIM-Sperre: Alles halb so schlimm?

Hersteller erschwert mit SIM-Sperre Geräte-Käufe im Ausland
Von Rita Deutschbein

Samsung erklärt die regionale SIM-Sperre: Alles halb so schlimm? Samsung erklärt die regionale SIM-Sperre
Bild: teltarif.de
Gestern wurde bekannt, dass eine Reihe aktueller Smartphones von Samsung künftig mit einer regionalen SIM-Karten-Sperre ausge­liefert wird. Betroffen sind unter anderem die Modelle Samsung Galaxy S4, Galaxy S4 Mini und Galaxy Note 3 sowie die bereits älteren Modelle Galaxy Note 2 und Galaxy S3. Heute meldete sich Samsung in einem offiziellen Statement zu Wort und räumte Bedenken aus, nach denen die Geräte nur mit SIM-Karten aus der Region nutzbar seien, in denen das Smartphone aktiviert wurde.

Datenblätter

Samsung erklärt die regionale SIM-Sperre: Alles halb so schlimm? Samsung erklärt die regionale SIM-Sperre
Bild: teltarif.de
Wie Samsung erläutert, gilt die SIM-Sperre nur bis zu Erst­akti­vierung des Gerätes in der vorge­sehenen Region. Ist diese durchge­führt, kann das Smartphone auf Reisen wie gewohnt mit SIM-Karten aus­ländischer Provider genutzt werden. Allerdings müssen die Galaxys immer in dem Land aktiviert werden, in denen sie auch erworben wurden.

Update

Leider haben seit dieser offiziellen Stellungnahme von Samsung viele Nutzer dennoch die Erfahrung gemacht, dass die SIM-Sperre sehr wohl auch nach der Erstaktivierung erhalten bleibt. Als "europäisch" ausgelieferte Handys funktionieren demnach zwar auch in den USA, aber die SIM-Karten zahlloser weiterer Länder, darunter auch beliebter Reiseziele, bleiben außen vor. Details finden Sie in einer weiteren Meldung.

Leider fehlt von Samsung bisher eine Klarstellung, ob der Regio-Lock nur zur Erstaktivierung oder dauerhaft gilt. Aber selbst ein reiner Aktivierungs-Lock ist nicht ohne. Während ein solcher für viele Käufer in Deutschland sicherlich kein Problem ist, da sie ihr Smartphone auch hierzu­lande nutzen, ist es bei Käufen im Ausland schwieriger. Wird beispiels­weise ein Galaxy S4 bei einem asiatischen Händler bestellt, soll aber in Deutschland genutzt werden, schlägt der Aktivierungs-Lock in der anderen Richtung zu. In diesem Fall kann der Kunde den Angaben zufolge mit dem lokalen Samsung-Service Kontakt aufnehmen und eine kosten­freie Frei­schaltung der SIM-Karten-Sperre beantragen. Selbiges gilt, wenn ein Nutzer ein Gerät in Deutschland kauft, es aber erstmals im außer­euro­päischen Ausland aktivieren möchte. Den Samsung-Service in Deutschland erreichen Nutzer unter der Telefon-Nummer 0180/667 267 864 für 20 Cent pro Anruf aus dem Festnetz und maximal 60 Cent pro Anruf aus dem Mobilfunk.

Ein kleiner Trost ist die Entscheidung von Samsung, den kompletten euro­päischen Wirt­schafts­raum als eine Region zusammen­zufassen. Somit lässt sich auch ein in Italien erworbenes Smartphone ohne Frei­schaltung in Deutschland nutzen. Bei dieser Regelung handelt es sich allerdings nicht um eine Nettigkeit seitens Samsungs, sondern vielmehr um eine rechtliche Notwendig­keit, zumindest innerhalb der EU.

Betroffen sind ab Ende Juli hergestellte Geräte

Von der regionalen SIM-Karten-Sperre sind laut Hersteller nur Smartphones der Modelle Samsung Galaxy S4, Galaxy S4 Mini und Galaxy Note 3 sowie Galaxy Note 2 und Galaxy S3 betroffen, die ab Ende Juli 2013 hergestellt und mit einem entsprechenden Aufkleber versehen sind. Geräte, die bereits von Samsung ausgeliefert wurden und sich in Lagern oder bereits bei Endkunden befinden, verfügen nicht über eine solche Sperre.

Die Frage, warum sich Samsung so plötzlich dazu entschlossen hat, eine solche regionale SIM-Sperre einzuführen, bleibt unbe­antwortet. Vielleicht will der Hersteller den Kauf von günstiger "China-Ware" eingrenzen und Nutzer dazu animieren, ihre Hardware im Heimat­land zu kaufen. Nutzer berichten unterdes, dass der Regio-Lock auch nach der Erstaktivierung dauerhaft aktiv bleibt, was eine noch viel größere Einschränkung darstellt.

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