Samsung rudert zurück: Update soll Fremd-Zubehör-Sperre beim Note 3 aufheben
Update soll Fremd-Zubehör-Sperre beim Note 3 aufheben
Bild: teltarif.de
Es scheint wie die unendliche Geschichte, die Samsung immer wieder neu auflegt.
In der vergangenen Woche machten Beobachtungen von Nutzern die Runde, die nach dem Update ihres
Galaxy Note 3 auf Android 4.4 Kitkat plötzlich
Probleme mit Zubehör von Drittanbietern haben. Speziell genannt wurden
dabei die Hüllen des Herstellers Spigen. Diese haben wie die originalen Samsung-Hüllen ebenfalls ein S-View-Window
integriert, das auch bei geschlossenem Case einen Blick auf das Smartphone-Display erlaubt und wichtige Funktionen
wie die Aktivierung der Kamera zugänglich macht. Eben diese Funktionen sind seit dem Kitkat-Update gesperrt.
Schuld daran soll ein spezieller Chip im Samsung-Zubehör sein, dessen ID das Note 3
seit dem Update auslesen kann und dieses somit als Original-Zubehör identifiziert. Bei den Cases von Spigen fehlt
dieser Chip, was dazu führt, dass einige Funktionen gesperrt werden.
Update soll Fremd-Zubehör-Sperre beim Note 3 aufheben
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Samsungs erste Reaktion auf die Meldung, der Hersteller würde seit dem Update Zubehör von Drittherstellern
aussperren, war die Veröffentlichung einer Erklärung, in der Samsung bekanntgab, dass kein Zusammenhang
zwischen der Android-Version 4.4 und der vermeintlichen Inkompatibilität von Dritthersteller-Zubehör
bestehe. Zwar empfehle der Hersteller die Nutzung von Original-Zubehör von Samsung, doch könnten Kunden auch weiterhin
auf Zubehör von Drittanbietern zurückgreifen. "Der volle Funktionsumfang unserer Geräte und Zubehör-Produkte
kann allerdings nur mit authentischen Samsung-Komponenten gewährleistet werden, da nur auf diese Weise
sichergestellt ist, dass Geräte und Zubehör genau aufeinander abgestimmt sind" hieß es vom Hersteller abschließend.
Die Aussage von Samsung klang eigentlich einleuchtend. Doch macht das Unternehmen mit einem neuen Kommentar eine plötzliche Kehrtwende und bestätigt nun doch einen Zusammenhang zwischen den Kompatibilitätsproblemen und dem Kitkat-Update für das Galaxy Note 3.
Schon bekannte 180-Grad-Drehung
Gerade Nutzern des Galaxy Note 3 dürfte diese Verhaltensweise seitens Samsung bekannt vorkommen. Denn bereits beim Region-Lock gab es immer wieder unterschiedliche Aussagen des Herstellers. Hieß es in einer ersten Stellungnahme, der Region-Lock gelte nur bis zu Erstaktivierung des Gerätes in der vorgesehenen Region, wurde diese schon bald von Nutzern widerlegt. Anschließend gab Samsung bekannt, dass die regionale SIM-Sperre dauerhaft auf dem Note 3 bleiben werde, bis der Hersteller selbst wenig später mitteilte, der Lock ließe sich mittels eines einfachen Telefonats aufheben.
Auch im aktuellen Fall der Zubehör-Sperre scheint Samsung nicht so recht zu wissen, wie mit dem Thema umzugehen ist. Denn im aktuellsten Kommentar, der dem Blog Ars Technica vorliegt, heißt es wie folgt: "Wir haben ein Problem der Software-Kompatibilität mit dem Update des Galaxy Note 3 auf Android 4.4 (Kitkat) und ausgewähltem Zubehör von Drittanbietern identifiziert. Ein Software-Update wird es bald geben." Zudem betonte der Konzern, dass man auch weiterhin daran arbeite, das Nutzungserlebnis sowohl mit originalem als auch von anderen Anbietern stammendem Zubehör so angenehm wie möglich zu gestalten.
Samsung wird also ein erneutes Update für das Galaxy Note 3 bereitstellen. Wann dieses verfügbar sein wird, wurde nicht gesagt. Auch ist unklar, ob der Rollout des Firmware-Updates auf Android 4.4 vorerst gestoppt wird. Auch beim Galaxy S3 musste das Android-4.3-Update zunächst aufgrund von Problemen in der Software zurückgehalten werden, ist nun aber wieder verfügbar.
Verhalten von Samsung gibt Rätsel auf
War es also schlicht ein unentdeckter Fehler in der neuen Software-Version, der Samsung zu der ersten Aussage verleitete? Oder hat sich der Hersteller wie beim Region-Lock etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt und muss nun mit der aktuellen Richtigstellung versuchen, die Beine wieder auf den Boden zu bekommen? Wie auch immer, es bleibt ein bitterer Nachgeschmack und der Eindruck, dass Samsung das Galaxy Note 3 erneut als Versuchskaninchen für neue Vorgehensweisen und Softwareimplementierungen genutzt hat.
All dies schmälert die Begeisterung für das Riesen-Smartphone und lässt dessen Beliebtheit stetig sinken. Auf Amazon wurde das Gerät beispielsweise mit fast 300 Ein-Stern-Bewertungen abgestraft. Zumindest technisch hat es das Galaxy Note 3 nicht verdient, denn das Smartphone spielt in der obersten Liga mit und gehört zu den derzeit am besten ausgestatteten Geräten dieser Art auf dem Markt. Mehr zum Galaxy Note 3 sowie unseren Eindruck vom Smartphone lesen Sie in unserem Test.