Revolut: Probleme mit britischer Banklizenz
Revolut hat Probleme mit seiner britischen Banklizenz
Foto: Revolut
Revolut zählt auch in Deutschland zu den beliebtesten Banking-Apps. Das britische Fintech will global expandieren und sich zu einer "Finanz-Superapp" entwickeln. So soll neben Banking auch der Handel mit Aktien und Kryptowährungen sowie der An- und Verkauf von Rohstoffen wie Gold und Silber möglich sein. Revolut gilt mittlerweile als eines der wertvollsten Fintechs in Europa, doch in Kreisen der britischen Bankenaufsicht gibt es offenbar Zweifel, ob Revolut die strengen Auflagen zur Gewährung einer Banklizenz erfüllen kann.
Im Sog der Bankenkrise
Revolut hat Probleme mit seiner britischen Banklizenz
Foto: Revolut
Die aktuelle US-Bankenkrise hat Schwächen bei Revolut offengelegt, zudem bestünden auch Zweifel am bisherigen Reporting. Angela Eagle, Labour-Abgeordnete und Mitglied im Auswahlausschusses des Finanzministeriums, sagte: "Ich wäre verblüfft, wenn sie eine Banklizenz bekommen, sofern sie nicht viele strenge Tests bestehen. Eine Banklizenz zu erhalten ist nicht einfach, und man kann die Tests nicht fälschen. All dies hat einen besorgniserregenden Hintergrund, was meiner Meinung nach bedeutet, dass die Aufsichtsbehörden sehr vorsichtig sind."
Rund einen Monat nach Ankündigung, dass die Erteilung einer britischen Banklizenz unmittelbar bevorstehe, sagte ein Revolut-Sprecher: "Wir kommentieren keine laufenden Zulassungsanträge." Gary Greenwood, Bankanalyst bei Shore Capital, sagte: "Ich wäre erstaunt, wenn die Aufsichtsbehörde ihnen in ihrer derzeitigen Situation eine Banklizenz erteilen würde."
Revolut steht unter Druck
Sollte Revolut keine Banklizenz erhalten, wäre dies ein schwerwiegender Rückschlag für das bislang erfolgreiche Fintech. Vor allem gegenüber dem deutschen Mitbewerber N26 hatten die Briten zuletzt stark aufgeholt, so ist unter anderem auch die Einführung deutscher IBANs geplant. Ziel sei, dass Revolut für immer mehr Kunden in Deutschland zur Hauptbankverbindung werde.
Erst kürzlich hatte Revolut auch hierzulande den Aktienhandel gestartet, allerdings liegen die Handelsgebühren höher als bei Konkurrenten wie Trade Republic. Auch der An- und Verkauf von Kryptowährungen ist bei Revolut teurer als über einschlägige Kryptobörsen wie Binance oder Kraken. N26 startete zudem ebenfalls mit Kryptohandel, im Laufe des Jahres sollen auch Aktien mit ins Angebot aufgenommen werden.