XXL-Smartphone

Samsung Galaxy Note 3 zeigt sich im Test als Ausstattungswunder

Mehrere neue Samsung-Tricksereien trüben aber den Gesamteindruck
Von Hans-Georg Kluge

In den Systemeinstellungen lässt sich die Empfindlichkeit des Touchscreens erhöhen, mit der Wirkung, dass dieser auch mit Handschuhen funktionieren soll. In der Praxis ist diese Funktion aber wohl nur selten zu gebrauchen: Das Gerät lässt sich kaum präzise bedienen. Um einen Anruf anzunehmen, könnte es aber reichen.

Samsung Galaxy Note 3

Besser gelingt es, das XXL-Smartphone mit dem Stift zu bedienen. Dieser sitzt recht fest im Gehäuse - dafür erkennt das Note 3, wenn er entfernt wird. Ein kleines Menü rechts unten erlaubt den schnellen Zugriff auf spezielle Stiftfunktionen, zum Beispiel auf ein Notizbuch. Von hier aus können auch Screenshots aufgenommen werden, die der Nutzer dann mit Markierungen oder Skizzen und Hervorhebungen aufwerten kann. Schwebt der Stift über dem Display, so zeigt ein kleiner Kreis die aktuelle Position an. Im Stift ist ein kleiner Knopf integriert, mit dem sich das S-Pen-Menü aufrufen lässt. Allerdings ist der Button recht weit oben, so dass wir immer umgreifen mussten.

Die Handschrifterkennung hat mit dem Stift auf unserem Gerät zunächst nicht funktioniert. Erst ein Update der Tastatur-App lieferte diese Funktion nach. Danach konnten wir Texte schreiben ohne auf die bekannte QWERTZ-Tastatur zurückgreifen zu müssen. Die Erkennung war dabei recht hoch und Korrekturen lassen sich leicht eingeben.

Der Akku und das Telefonieren mit dem Klotz am Ohr

Das Samsung Galaxy Note 3 Das Samsung Galaxy Note 3
Bild: teltarif.de
Die Akku-Laufzeit geht in Ordnung. In unserem Test hielt das Note 3 gut einen Tag durch - bei sehr hoher Auslastung steht aber zu befürchten, dass es früher ans Ladekabel muss.

Smartphone-Nutzer haben sich mittlerweile daran gewöhnt, dass zum Telefonieren ein immer größerer Brocken ans Ohr gehalten wird. Das Galaxy Note 3 macht da naturgemäß keine Ausnahme. Die Telefonqualität ist in unserem Test im o2-Netz ordentlich. Die Gesprächspartner verstanden sich gut. An Orten mit schwachem Handynetz kam es allerdings zu Aussetzern. Letztlich macht sich beim Note 3 wegen der Größe eine Freisprecheinrichtung bezahlt - die im Smartphone integrierte funktioniert gut, teilweise hatten wir sogar den Eindruck, dass die Gesprächsqualität mit dem Lautsprecher besser ist.

Die Fotokamera schießt ordentliche Fotos

Eine gedruckte Kurzanleitung im Lieferumfang. Eine gedruckte Kurzanleitung im Lieferumfang.
Bild: teltarif.de
Auch die Kamera haben wir ausprobiert. Auf den Fotos gelingt es der Kamera, die Blätter eines Baumes auch unter schwierigen Bedingungen mit Gegenlicht abzubilden. Auch die Farben stimmen. Entfernte Details - zum Beispiel gegenüberliegende Fensterrahmen - werden gut dargestellt, wenngleich hier etwas Detailschärfe fehlt. Die Kamera eignet sich für anspruchsvolle Fotografen wie üblich nicht - hier ist eine Spiegelreflex-Kamera alternativlos. Für Urlaubsbilder, Schnappschüsse und ähnliches genügt die Qualität vollauf.

Regio-SIM-Lock und andere Sperren

Unser Testexemplar verfügt über keinen Hinweis darauf, dass eine Regio-SIM-Sperre vorhanden ist. Zu Sicherheitsfragen erlaubt Samsung andererseits, das Smartphone komplett zu verschlüsseln. Eine weitere Maßnahme ist, dass eine Reaktivierungssperre eingerichtet werden kann. Ist diese eingeschaltet, soll das Smartphone nicht mehr mit einem anderen Samsung-Konto eingerichtet werden können. Auf der Verpackung unseres Testexemplars prangt der Hinweis, diese bei Rückgabe zu deaktivieren - wahrscheinlich würde sonst unser Exemplar für Samsung nutzlos. Die Sperre war aber nicht voreingestellt.

Das Galaxy Note 3 im Vergleich mit der Konkurrenz

Das Galaxy Note 3 stellt seinen Vorgänger deutlich in den Schatten. Dazu trägt einerseits die Leistung des Smartphones bei - aber auch das Display löst jetzt mit Full-HD auf. Das erste Galaxy Note - mithin der Begründer dieser Klasse Smartphones - hatte 2011 eine Diagonale von 5,3 Zoll - in dieser Größenordnung sind mittlerweile manche Smartphones angekommen: Das LG G2 zum Beispiel hat eine Diagonale von 5,2 Zoll und reicht leistungsmäßig an das Note 3 heran. Wer es lieber größer mag, findet im Sony Xperia Z Ultra eine Alternative mit einer Diagonale von immerhin 6,4 Zoll.

Fazit: Galaxy Note 3 mit Schwächen im Detail

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,3
  • Bedienung, Handling, Software: 1,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,3
  • Basis-Feature des Handys: 1
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,5
  • Gesamtnote: 1,3
Das Samsung Galaxy Note 3 kann im Test absolut überzeugen. Das XXL-Smartphone ist hervorragend ausgestattet und leistet sich keine echten Schwächen. Die Oberfläche des Smartphones scheint nicht vollends auf die Größe angepasst - manche Icons auf dem Homescreen könnten auch kleiner ausfallen, so dass mehr Apps drauf passen. Abzüge gibt es dennoch an einigen Stellen: Negativ schlägt die Benchmark-Trickserei Samsungs zu Buche - auch das PenTile-Display stört den Gesamteindruck. Beides führt zu je einem Punktabzug in der Ausstattung.

Weitere Handy-Tests bei teltarif.de