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Samsung Galaxy Note 4 im Handy-Test: Scharfer, sen­sibler (Fitness-) Assistent

Das Samsung Galaxy Note 4 ist in Deutschland verfügbar. Vor allem die Funktionen rund um den Stylus sowie die Sensoren wurden verbessert. Das Gerät bietet ein QHD-SuperAMOLED-Display, LTE Cat.6 sowie einen Rahmen aus Metall. Wir haben das Smartphone im Test ausprobiert.
Von Rita Deutschbein

Samsung verbessert Stylus und Multitasking

Das Besondere an den Note-Geräten von Samsung ist der mitgelieferte Stylus namens S Pen. Dieser findet seinen Platz wie schon beim Note 3 im unteren rechten Gehäuserand. Der S Pen inklusive Spitze ist minimal kürzer geworden - 10,9 Millimeter ist er nun lang, der Stylus des Note 3 misst hingegen 11,1 Millimeter in der Länge. Auch ist das Kunststoff, aus dem der Stift besteht, nun geriffelt, was dazu beiträgt, dass der Stift sicherer in der Hand liegt. Mit 2 000 Druckstufen ist er doppelt so empfindlich wie das Vorjahresmodell und erkennt dadurch Handschriften deutlich genauer. Die Folge ist, dass mit dem S Pen bequemer und flüssiger geschrieben werden kann.

Ein Blick auf die Bild-Clip-Funktion  des Note 4 Ein Blick auf die Bild-Clip-Funktion
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die neuen Funktionen des S Pen sind eines der Highlights des Galaxy Note 4. Wird der S Pen aus seinem Slot gezogen, öffnet sich wie schon beim Note 3 die Stylus-Menü-Fläche Air Command. Alternativ kann diese auch per Doppelklick der S-Pen-Taste aufgerufen werden. Neben der bekannten Notiz-Funktion Aktionmemo finden sich auch neue Anwendungen wie die intelligente Auswahl, Bildclip und Screenshot Notiz. Samsung will mit dem Stylus die Bedienung ähnlich einer Computer-Maus ermöglichen, was dem Unternehmen gut gelingt. Über die Funktion intelligente Auswahl aus dem Air-Command-Menü können Bilder, Texte aus Webseiten oder ähnliches ausgewählt, zusammengefasst und gemeinsam verschoben werden. Mit Bildclip lassen sich Bilder oder Texte ausschneiden und in die Zwischenablage kopieren.

Das Multitasking wurde ebenfalls angepasst. Öffnet der Nutzer eine App und zieht diese mit einer Zeigefinger-Daumen-Geste ausgehend vom oberen rechten oder linken Displayrand zusammen, verkleinert sich die App-Ansicht. Eine zweite App kann nun parallel im Hintergrund geöffnet werden, sodass Nutzer mit beiden Anwendungen gleichzeitig arbeiten können.

Der Weg ins Internet ist vielfältig

Das Samsung Galaxy Note 4 zeigt sich besonders bei der Datenverbindung flexibel. Bei WLAN wird neben den gängigen Standards auch der schnelle ac-Standard für Datenübertragungen von bis zu 300 MBit/s unterstützt. Im Mobilfunk funkt das Smartphone sowohl über GPRS/EDGE als auch UMTS/HSPA+ und auch LTE Cat.6. Der LTE-Turbo ermöglicht ebenfalls Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s, passende Tarife wurden in Deutschland allerdings noch nicht gelauncht.

Browser-Modus des Galaxy Note 4 Browser-Modus des Galaxy Note 4
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Dank GSM-Quadband, UMTS-Quadband und LTE-Hexa-Band kann das Galaxy Note nahezu überall auf der Welt eingesetzt werden. Jedoch kommt das Smartphone mit einem Region-Lock, der es notwendig macht, das Gerät mit einer europäischen SIM-Karte zu aktivieren. Erst nach einem etwa fünfminütigen Anruf können SIM-Karten aus Regionen außerhalb der EU verwendet werden. Den Region-Lock hat Samsung erstmals mit dem Note 3 eingeführt und bekam dafür viel Kritik. Mehr Informationen dazu finden Sie in einer weiteren Meldung.

Das Telefonieren mit dem Note 4 klappt sehr gut. Der Gesprächspartner ist auch bei lauter Umgebung gut zu verstehen. Nichts rauschte oder knackte in der Leitung. Die Lautsprecher geben im Freisprechmodus einen zum Teil etwas hohl klingenden Ton aus, was bei normalen Gesprächen aber nicht weiter stört.

Für die drahtlose Übertragung von Daten verfügt das Galaxy Note 4 über Bluetooth 4.1 sowie NFC. Zur Navigation sind sowohl GPS als auch Glonass an Bord.

Kamera macht gute Fotos

Die Kamera-App des Note 4 hat sich kaum verändert. Sie bietet wie beim Note 3 vielfältige Einstellungsmöglichkeiten: Der ISO, Weißabgleich und der Belichtungswert können selbst bestimmt werden und es gibt neben dem HDR-Modus auch einen optischen Bildstabilisator, mit dem sich auch bei Bewegungen Bilder ohne Verwackler aufnehmen lassen.

Beispielfoto bei klassischem Herbstwetter Beispielfoto bei klassischem Herbstwetter
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Maximal 16 Megapixel löst die Kamera mit einer f1.9-Blende aus und ist somit hochauflösender als die 13-Megapixel-Kamera des Vorgängers. Vorne gibt es eine 3,7-Megapixel-Kamera für Videotelefonie und Selfies. Letztere können nun auch mit bis zu 120-Grad-Sichtfeld gemacht werden. Dazu wird die Kamera wie im Panorama-Modus geschwenkt. Der Autofokus arbeitet flott, sodass auch mehrere Fotos schnell hintereinander aufgenommen werden können. Die Qualität der Bilder ist gut - auch herangezoomt können noch Details erkannt werden.

In der Dunkelheit aufgenommene Fotos wirken vergilbt, immerhin sind aber noch alle Objekte unserer Bildwand zu sehen und auch die verschiedenen Farben sind sichtbar. Bei Kunstlicht aufgenommene Bilder zeigen knackige und klar abgegrenzte Farben, die nicht verlaufen. Bei dunklen Flächen verschwinden hier allerdings kleine Details, wie man an den Bildern, die wir in Original-Größe angehängt haben, erkennen kann.

Akkukapazität fast auf dem Niveau des Note 3

Das Innenleben des Galaxy Note 4: Wechselakku, und Speicherkartenslot Das Innenleben des Galaxy Note 4: Wechselakku, und Speicherkartenslot
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Akkukapazität des Galaxy Note 4 ist im Vergleich zur Batterie des Vorgängers nur minimal höher. 3 220 mAh fasst dieser nun - 20 mAh mehr als bisher. Erfreulich ist, das Samsung weiterhin die Möglichkeit bietet, die Batterie zu wechseln. Bei durchschnittlicher Nutzung kamen wir knapp zwei Arbeitstage mit einer Akkuladung aus, was ein guter Wert für ein Smartphone ist.

Samsung hat in seinem neuen Gerät eine Schnellladefunktion eingebaut, die es ermöglicht, den Akku von 0 auf 100 Prozent in nicht einmal zwei Stunden zu laden. Dies überraschte uns im Test positiv, konnten wir vorab von der Geschwindigkeitssteigerung beim Laden von 30 Prozent (Angabe von Samsung) nicht viel anfangen.

Fazit des Note-4-Test: Ein Smartphone, das Spaß macht

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,3
  • Bedienung, Handling, Software: 1,3
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2,1
  • Basis-Feature des Handys: 1,1
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,4
  • Gesamtnote: 1,4
Mit dem Galaxy Note 4 ist Samsung ein Gerät gelungen, bei dem viel begeistert und nur wenig stört. Das neue Design weiß zu gefallen, wenn die Verarbeitung an einigen Punkten auch Grund zur Kritik gibt. Das Display ist strahlend, überzeugt durch einen stabilen Blickwinkel und bietet für die vorgesehenen Anwendungen eine angenehme Größe.

Der S Pen und seine Funktionen wurden sinnvoll erweitert. Mit dem Stylus lässt sich noch bequemer als bisher schreiben. Ebenfalls Freude machen die Kamera und der Akku, der dem Note 4 einen langen Atem verpasst. Die beworbenen Sensoren im Fitness-Bereich sind hingegen nur Spielerei. Auf die Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut und des Stresslevels würden wir uns im Notfall nicht verlassen.

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