5G mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra ausprobiert
Seit wenigen Tagen sind die neuen Samsung-Smartphones der Galaxy-20-Reihe offiziell erhältlich. Das Samsung Galaxy S20 und das Galaxy S20+ gibt es optional mit Unterstützung für den neuen Mobilfunkstandard 5G. Das Samsung Galaxy S20 Ultra ist generell mit 5G-Empfang ausgestattet. In Deutschland bieten die Deutsche Telekom und Vodafone bereits den 5G-Zugang an, während Telefónica im Laufe des Jahres damit starten will.
Wir wollten wissen, wie gut sich das Samsung Galaxy S20 Ultra im 5G-Netz macht. Funktioniert der Übergang vom reinen LTE-Empfang zur LTE/5G-Kombination reibungslos oder kommt es zu Verbindungsfehlern? Wie schnell sind die Datenverbindungen, wenn 5G zur Verfügung steht? Wir haben den Test in den Netzen von Telekom und Vodafone in Frankfurt am Main gemacht.
5G-Test mit Samsung Galaxy S20 Ultra
Foto: teltarif.de
Umschaltung ohne Probleme
Wir haben uns im ersten Schritt in Frankfurt am Main der Vodafone-Basisstation genähert, die bereits im August vergangenen Jahres mit 5G aufgerüstet wurde. Etwa 300 bis 400 Meter vom Standort entfernt schaltete das Samsung Galaxy S20 Ultra von LTE auf die LTE/5G-Kombination um. Das wurde im Display des Smartphones durch die 5G-Anzeige dargestellt. Anders als bei den anderen Netzstandards wird "5G" nicht weiß, sondern schwarz mit weißem Quadrat dargestellt.
Die Datenübertragungsrate im Downstream lag bei unseren Messungen zwischen etwa 300 und 580 MBit/s. Zum Vergleich: Mit LTE ohne 5G-Erweiterung haben wir maximal zwischen 150 und 200 MBit/s im Downstream gemessen. Upstream und Ansprechzeiten spielen im 5G-Test derzeit noch keine Rolle. Für Uploads ist derzeit noch ausschließlich das LTE-Netz zuständig, Reaktionszeiten sind ebenfalls vom 4G-Standard abhängig.
Knapp 580 MBit/s im Vodafone-Netz
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Telekom-Netz noch schneller
Im nächsten Schritt haben wir uns eine 5G-Insel der Deutschen Telekom im Nordwesten von Frankfurt am Main angesehen. Hier steht der neue Netzstandard seit Ende vergangenen Jahres zur Verfügung. Stolze 830 MBit/s im Downstream haben wir im Speedtest gemessen. Das ist zwar nicht ganz die Gigabit-Geschwindigkeit, die 5G verspricht. Für einen mobilen Internet-Zugang ist der Wert dennoch imposant.
Allerdings zeigte der Test im Telekom-Netz auch, wie das Beamforming der 5G-Antenne funktioniert. Je nachdem, wo wir uns im Umfeld des Senders aufgehalten haben, lagen die Datenraten zwischen 700 und 800 MBit/s oder auch bei 300 bis 500 MBit/s. Bei einigen Messungen sanken die Downstream-Werte sogar auf unter 100 MBit/s, obwohl wir nicht weiter von der Basisstation entfernt waren wie bei den vorherigen Tests. Wir standen lediglich in einem anderen Winkel zur Sendeantenne.
Hohe Frequenz sorgt für schlechte Ausbreitung
Was sich beim 5G-Test mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra in Frankfurt am Main erneut gezeigt hat: Die aktuell für den neuen Netzstandard genutzten Frequenzen um 3,5 bzw. 3,6 GHz sind eigentlich nur zur Versorgung von Hotspots, keinesfalls aber für die Flächenversorgung geeignet. Die Reichweite der Basisstationen beider Netzbetreiber lag bei maximal rund 500 bis 600 Metern.
Geringste Hindernisse sorgen für Abschattungen und dafür, dass das Smartphone vom LTE/5G-Mischbetrieb wieder auf die ausschließliche LTE-Nutzung zurückschaltet. Selbst wenn das Samsung Galaxy S20 Ultra in der Jackentasche getragen wurde, wurde in den meisten Fällen die 5G-Verbindung unterbrochen. Für Nutzer, denen der "reine" LTE-Empfang ausreicht, ist das nicht von Belang, denn die Datenverbindung stand dennoch unterbrechungsfrei zur Verfügung, sodass auch Streaming ohne Unterbrechungen möglich war.
5G-Anzeige auf dem Handy-Display
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Höhere Zuverlässigkeit als beim Huawei Mate 20X 5G
Im vergangenen Jahr haben wir 5G vor allem mit dem Huawei Mate 20X 5G ausprobiert. Schließlich war das Huawei-Smartphone das erste Gerät, das hierzulande verfügbar war und bei dem der 5G-Netzzugang möglich war. Dabei zeigte sich immer wieder ein Software-Fehler: Bei Erreichen eines 5G-Hotspots stand plötzlich überhaupt keine Datenverbindung mehr zur Verfügung. Erst nach einem Neustart oder nach dem kurzzeitigen Versetzen des Smartphones in den Flugzeugmodus stand der mobile Internet-Zugang wieder bereit.
Vergleichbare Effekte traten beim Samsung Galaxy S20 Ultra nicht auf. Unabhängig davon, ob der mobile Internet-Zugang im Telekom- oder Vodafone-Netz verwendet wurde, stand dieser zuverlässig und unterbrechungsfrei auch beim Einfahren bzw. Verlassen eines mit 5G versorgten Gebiets zur Verfügung.
Mehr als 800 MBit/s im Telekom-Netz
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Höherer Akkuverbrauch als im LTE-Netz
Wie beim Huawei Mate 20X 5G stellten wir bei der Datennutzung im 5G-Netz mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra einen höheren Verbrauch der Akkukapazität fest. Das galt unabhängig davon, ob wir nun reine Speedtests durchgeführt oder beispielsweise Videostreams genutzt haben. Wie groß der Unterschied beim Akkuverbrauch in der Praxis ist, lässt sich nach dem ersten Test in Frankfurt am Main noch nicht sagen.
5G mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra funktioniert in den Netzen von Telekom und Vodafone einwandfrei. Der mobile Internet-Zugang ist spürbar schneller als im LTE-Netz ohne 5G-Erweiterung. Die 5G-Nutzung wird im Display des Smartphones angezeigt. Zu berücksichtigen ist allerdings ein vergleichsweise hoher Akkuverbrauch. Vorteil beim Samsung Galaxy S20 Ultra: Wird das mitgelieferte Ladegerät genutzt, so ist ein leerer Akku in rund einer Stunde und 15 Minuten wieder voll.
Unseren Testbericht zum Samsung Galaxy S20 Ultra finden Sie in einer eigenen Meldung.