Kommt das Galaxy S8 später?

release Samsung Galaxy S7
Bild: Samsung Das Desaster rund um das Galaxy Note 7 wurde auch dadurch verursacht, dass Samsung nach dem ersten Rückruf fieberhaft nach der Fehlerursache gesucht und dann recht schnell die Batteriezellen als Problem ausfindig gemacht hat. Konkret ging es dabei um Akkumulatoren aus dem eigenen Tochterunternehmen SDI. Energiespeicher des Fremdherstellers Amperex Technology (ATL) sollten fehlerfrei funktionieren. Wie sich danach herausstellte, waren diese allerdings möglicherweise nicht die Ursache, sondern etwas anderes.

Bis zu diesem Tag scheint sich Samsung allerdings immer noch nicht sicher zu sein, was tatsächlich zu den brennenden Galaxy-Note-7-Akkus führte. Spekuliert wird darüber freilich sehr viel, auch Software-Probleme oder die Ladeelektronik des Akkus wurden dabei ins Gespräch gebracht. Diskutiert werden sollte in diesem Zusammenhang auch die Entscheidung Samsungs, die überarbeitete Version auf den Markt zu bringen - trotz der Unsicherheit bezüglich der Fehlerquellen.

Samsung könnte sich unter Umständen mittlerweile auch des tatsächlichen Grundes bewusst sein, diesen aber im Gegensatz zu vorher nicht öffentlich kommunizieren, da man zunächst einmal tausendprozentig sicherstellen möchte, dass man den Fehler gefunden hat, bevor man diesen an die Öffentlichkeit bringt und ein weiteres Mal auf die Nase fällt.

Als mögliche Fehlerquellen kommen in Frage:

• Probleme in den Batteriezellen: Auch wenn das Problem wohl nicht an den Batterien eines einzelnen Herstellers lag, können die eigentlichen Zellen als Fehlerquelle nicht ausgeschlossen werden. Die Komponenten sind in modernen Smartphones "hochgezüchtet", sodass sich auch hier eine Fehlerquelle verbergen könnte
• Ladeelektronik: Die Ladeelektronik könnte fehlerbehaftet sein und die Zellen überlasten
• Software: Es ist denkbar, dass Samsung die Ladeelektronik auch über die Software regelt. Zwar könnte dies den ironischen Effekt haben, dass ein kleines Firmware-Update die Gefahr gebannt hätte. Auf der anderen Seite sollte die Software nicht über die Macht verfügen, den Ladevorgang derart steuern zu können. Man stelle sich nur einmal vor, was passieren würde, wenn so etwas durch einen Trojaner ausgenutzt würde.
• Überhitzung des Akkumulators: Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass auch das Galaxy S7 und S7 Edge beim Aufladen sehr warm werden. Teilweise sogar so heiß, dass es unangenehm ist, die Geräte zu berühren. Es liegt also auch im Bereich des Möglichen, dass Samsung es beim Note 7 nun endgültig "übertrieben" hat und die Zellen zu stark beansprucht.
• Netzteil: Es ist außerdem denkbar, dass sich die Fehlerquelle in einem fehlerhaften Netzteil verbirgt. So könnte es beispielsweise eine zu hohe Spannung liefern, bevor diese überhaupt dem Smartphone kommuniziert worden wäre. Das Note 7 verfügt dabei über die Quick-Charge-Ladetechnologie, bei der das Gerät mit 9 Volt geladen wird.

Samsung Galaxy S7 edge
Bild: Teltarif

Entwicklung um zwei Wochen verzögert

Samsung Galaxy S7
Bild: Samsung Das Wall Street Journal berichtet nun darüber, dass Samsung die Entwicklung des Galaxy S8 um zwei Wochen verzögert hat, um die Ursache der Brandfälle beim Note-7-Phablet aufzuklären, bevor man auch im S8 einen defekten Lithium-Ionen-Akku verbaut. Vermutlich bezieht sich die Aussage lediglich auf die Ladeelektronik und den Energiespeicher des Gerätes. Samsungs Marktwert sank derweil um 20 Milliarden US-Dollar nach unten, der Konzern selbst geht von 5 Milliarden Dollar Kosten für den Rückruf aus.

Zu den neuen Gerüchten passend gab es bereits vor drei Tagen Hinweise darauf, dass Samsung beim S8 auf Akkus aus dem Hause LG zurückgreifen könnte und nicht mehr auf die vormaligen Produzenten, die teilweise sogar aus den eigenen Reihen kamen. Wesley Hartzog ist überzeugt, dass der in Brand geratene Akku des Note 7 sein Haus unbewohnbar gemacht hat.
Bild: Wesley Hartzog

Kommt Galaxy S8 später auf den Markt?

Ob das Galaxy S8 nun tatsächlich später auf den Markt kommt, lässt sich schwer abschätzen. Vermutet wird wieder eine Vorstellung zum MWC. Die Messe findet vom 27. Februar bis zum 2. März statt und ist traditionell der Ort, an dem Samsung das Flaggschiff des Jahres vorstellt.

Es ist durchaus vorstellbar, dass Samsung das Galaxy S8 (Edge) nächstes Jahr etwas später vorstellen wird - oder aber wie immer zum MWC - und den tatsächlichen Verkaufsstart etwas nach hinten verschiebt. Wie immer heißt es hier: abwarten.

Vor Kurzem gab es außerdem Berichte darüber, dass Samsung in Schadensfällen rund um in Brand geratene Note-7-Geräte Ersatzzahlungen verweigert.