Ausprobiert

Galaxy S24(+): Samsungs "Standard"-Elite im Hands-on

Samsung hat just in diesem Moment die Galaxy-S24-Serie vorge­stellt. Galaxy S24 und Galaxy S24+ konnten wir uns bereits in einem Hands-on anschauen.
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Nach einer schier endlosen Leaks- und Gerüch­tephase haben es Samsung Galaxy S24 und Galaxy S24+ endlich an die Öffent­lich­keit geschafft. Wir besuchten Samsung in München und konnten uns einen ersten Eindruck von den Geräten verschaffen. So viel vorweg: Schwär­meri­sche Begeis­terung konnten Ausstat­tung und Design nicht bei uns auslösen. Vermark­tungs­tech­nisch scheint das Thema Soft­ware mitt­ler­weile deut­lich wich­tiger zu sein als Hard­ware und Optik. Der südko­rea­nische Hersteller setzt in diesem Jahr stark auf Künst­liche Intel­ligenz.

Galaxy S24(+): Specs-Über­blick

Samsung Galaxy S24 von vorne Samsung Galaxy S24 von vorne
Bild: teltarif.de

Datenblätter

Samsung fährt anders als im vergan­genen Jahr mit Einfüh­rung der Galaxy-S23-Serie wieder eine Zwei­klassen-Gesell­schaft bei der CPU. Dieses Mal ist es aber etwas abge­wan­delt. Statt gänz­lich auf eine Snap­dragon-Vari­ante in Europa zu verzichten, hat global das Galaxy S24 Ultra als einziges Modell den Snap­dragon 8 Gen 3 bekommen. Galaxy S24 und Galaxy S24+ haben den Exynos 2400 an Bord. Was die Perfor­mance angeht, können wir uns im Rahmen des Hands-ons nur so weit aus dem Fenster lehnen, als dass das Galaxy S24(+) die Vorstel­lung von der Geschwin­dig­keit eines Flagg­schiff-Smart­phones erfüllt. Hier lahmte auf den ersten Klick nichts. Es ist aber durchaus zu erwarten, dass der Qual­comm-Prozessor auf dem Papier in Bench­marks zu höheren Werten imstande ist. Auf Bench­marks sollte man sich aber nicht versteifen. Um die Maximal­leis­tung eines Smart­phones mit starken Chips wie dem Snap­dragon 8 Gen 3 auszu­reizen, muss erst die entspre­chende Anwen­dung gefunden werden. Beispiele dafür sind Mobile Gaming, dies­bezüg­lich ist auch ein opti­males Wärme­manage­ment notwendig, damit das Smart­phone nicht über­hitzt. Samsung Galaxy S24 von hinten Samsung Galaxy S24 von hinten
Bild: teltarif.de
Vor Alltags­auf­gaben, die wohl die meiste Zeit der Smart­phone-Nutzung ausma­chen, braucht sich der Exynos 2400 nicht zu verste­cken. Während der CPU beim Galaxy S24 8 GB Arbeits­spei­cher und wahl­weise 128 GB oder 256 GB interne Spei­cher­kapa­zität zur Seite stehen, ist das Galaxy S24+ mit 12 GB Arbeits­spei­cher ausge­stattet. Die Basis-Vari­ante hat bereits 256 GB nomi­nellen Spei­cher an Bord. Eine weitere Version gibt es mit 512 GB.

Samsung hat minimal die Displays der neuen Modelle vergrö­ßert: von 6,1 Zoll (S23) auf 6,2 Zoll (S24) und von 6,6 Zoll (S23+) auf 6,7 Zoll (S24+). Um diese Unter­schiede fest­zustellen, muss man die alten und neuen Gerät­schaften aber neben­ein­ander legen. Die Auflö­sung ist mit maximal QHD+ beim Plus-Modell größer als beim normalen S24 (FHD+). Aber auch das bedarf die nötige Anwen­dung, um von der größeren Auflö­sung über­haupt profi­tieren zu können.

Kameras, Akkus und Preise

Die Kamera-Systeme sind bei Galaxy S24 und Galaxy S24+ gleich aufge­baut: 50 Mega­pixel (Weit­winkel), 10 Mega­pixel (Tele­kamera mit bis zu drei­fach opti­schem Zoom) und 12 Mega­pixel (Ultra­weit­winkel). Die Front­kameras lösen mit 12 Mega­pixel auf. Die Setups sind damit ziem­lich ähnlich zu denen der Vorgänger Galaxy S23 und Galaxy S23+.

Samsung hat aber an den Akku­kapa­zitäten geschraubt: Statt 3900 mAh (S23) gibt es nun 4000 mAh (S24) sowie 4900 mAh (S24+) statt 4700 mAh (S23+).

Dem Drei-Bull­augen-Kamera-Design ist Samsung treu geblieben. Der Gehäu­serahmen ist im Vergleich mit den Vorgän­gern aber kantiger geworden und erin­nert an das iPhone-15-Design.

Die Start­preise von Galaxy S24 und Galaxy S24+ sind mit ab 899 Euro bezie­hungs­weise ab 1149 Euro im Vergleich zum vergan­genen Jahr etwas güns­tiger geworden. Samsung Galaxy S24+ von vorne Samsung Galaxy S24+ von vorne
Bild: teltarif.de

KI soll es heraus­reißen

Sagen wir mal so: Wer ein Galaxy S23 oder ein Galaxy S23+ nutzt, muss ange­sichts der Specs nicht wech­seln. Mit neuen KI-Features will Samsung die Galaxy-S24-Serie aber schmack­haft machen, beispiels­weise um Fotos zu opti­mieren. Eine Möglich­keit ist die Elimi­nie­rung von Spie­gelungen, wenn die Aufnahme hinter einem Fenster gemacht wurde.

Insbe­son­dere bei schlechten Licht­ver­hält­nissen soll die Kompe­tenz von Künst­licher Intel­ligenz zum Tragen kommen. Das Feature nennt sich "AI Stereo Depth".

Samsung erwei­tert Update-Verspre­chen

Bislang kommu­nizierte Samsung für ausge­wählte Modelle aus dem Galaxy-Kosmos bis zu fünf Jahre Updates. Das meinte bis zu fünf Jahre Sicher­heits­updates und bis zu vier Jahre OS-Updates, also die Bereit­stel­lung von großen Android-Firm­ware-Updates.

Im Zuge der Einfüh­rung Galaxy-S24-Serie passt der Hersteller seine Update-Politik an und schraubt das Update-Verspre­chen auf bis zu sieben Jahre nach oben. Das bedeutet: Samsung Galaxy S24, Galaxy S24+ und Galaxy S24 Ultra sollen nicht nur bis zu sieben Jahre mit regel­mäßigen Sicher­heits­updates, sondern auch und bis zu sieben Jahre Versi­ons­updates erhalten.

Damit zieht Samsung mit Google gleich. Google verspricht für seine Pixel-8-Serie eben­falls einen vergleichs­weise langen Update-Support von bis zu sieben Jahren.

So fühlen sich die Neuan­kömm­linge an

Trotz der leichten Design-Ände­rung um den Rahmen sind Galaxy S24 und Galaxy S24+ klare Vertreter von Samsungs S-Klasse, die letzt­lich nicht viel mehr herma­chen als die Vorgänger. Grund­sätz­lich sind Galaxy S24 und Galaxy S24+ top verar­beitet. Diese Aussage schleicht sich immer noch ein, weil es vor noch nicht allzu langer Zeit gar nicht üblich war, das Smart­phones "perfekt" verar­beitet waren. Es kam nicht selten vor, dass hier und da mal was klap­perte. Und bei Smart­phones, die bei rund 900 Euro losgehen, muss Perfek­tio­nismus hinsicht­lich der Verar­bei­tung kein Anspruch, sondern Stan­dard sein. Mit dem Galaxy S24 und dem Galaxy S24+ hat man jeden­falls das Gefühl, hoch­wer­tige Elektro-Produkte in den Händen zu halten. Gut sehen sie auch aus, wenn man auf den neuen Gehäu­serahmen steht. Dieser Optik gehen mitt­ler­weile immer mehr Smart­phone-Hersteller nach. Samsung Galaxy S24+ von hinten Samsung Galaxy S24+ von hinten
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Die Bedie­nung ist flüssig, was nicht nur auf der guten Balance von Soft- und Hard­ware basiert, sondern auch mit dem 120-Hz-Display zusam­men­hängt. Im Rahmen des Hands-ons erschienen die Panels auch sehr hell. Samsungs Smart­phones sind gene­rell vorne mit dabei, wenn es darum geht, Display­inhalte auch bei stär­kerer Licht­ein­strah­lung wie direktes Sonnen­licht noch vergleichs­weise gut ablesen zu können.

Was die Kamera, die neuen KI-Funk­tionen und der Akku leisten, kann erst ein ausführ­licher Praxis­test zeigen. Bis es soweit ist, können wir Galaxy S24 und Galaxy S24+ nicht unein­geschränkt empfehlen, zu ähnlich sind die Modelle auf den ersten Blick zu den Vorgän­gern. Künst­liche Intel­ligenz im Kleid von Galaxy AI könnte also ein Verkaufs­argu­ment sein. Bis zu sieben Jahre Updates sind eben­falls nicht zu verachten. Voll­ständig blenden lassen sollte man sich davon aller­dings nicht. Nach mehreren Jahren Nutzung wird der Akku mitunter in Mitlei­den­schaft gezogen, weshalb ein Austausch erfor­der­lich werden kann. Die Frage ist auch, wie stark das Smart­phone in einigen Jahren noch ist und mit den immer anspruchs­vol­leren Anwen­dungen und Firm­ware-Versionen zurecht­kommt.

Diese Nutzer­gruppen könnten sich ange­spro­chen fühlen

Im Rahmen dieses Hands-ons halten wir fest: Das Galaxy S24 eignet sich für dieje­nigen Nutzer, die es in Zeiten von großen Phablets etwas kompakter bevor­zugen. Das Galaxy S24+ ist dagegen eine gute Alter­native zum Ultra-Modell und ist für dieje­nigen inter­essant, die ein Smart­phone mit großem Display haben möchten und auf die Zusatz­fea­tures des Ultra-Modells keinen Wert legen.

Dies­bezüg­lich setzt sich das Galaxy S24 Ultra wieder von Galaxy S24 und Galaxy S24+ ab. Was wir vom neuesten High-End-Flagg­schiff im Note-Design halten, lesen Sie in einem weiteren Hands-on.

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