Vielversprechend: Samsung Galaxy S23 FE im Hands-on
Kürzlich hat Samsung neue Modelle seiner "Fan Edition" (kurz FE) vorgestellt, unter anderem das S23 FE, ein Tablet und die Galaxy Buds. Wir hatten Gelegenheit, bei einem Hands-on das Galaxy S23 FE in Verbindung mit den Galaxy Buds FE und dem SmartTag2 auszuprobieren.
Schutzart IP 68
Kurz ein paar Basisdaten: Beim Galaxy S23 FE hat Samsung das Design der S23-Serie mit seinem "schwebenden Kameradesign", einem Metallgehäuse, welches die IP68-Schutzklasse erfüllt und gegen Wasser und Staub schützen soll, beibehalten. Wasserdicht bedeutet bis zu einer Tiefe von 1,5 m in Süßwasser für bis zu 30 Minuten sowie Schutz gegen Staub, Schmutz und Sand. Samsung empfiehlt, Rückstände abzuspülen und zu trocknen, wenn es nass wurde und erklärt, dass das Telefon nicht für den Gebrauch am Strand oder im Schwimmbad geeignet ist.
Das Display des Galaxy S23 FE hat ein eine Diagonale von 16,31 cm (6,4 Zoll) und ist ein "Dynamic AMOLED Display" aus Gorilla Glass 5. Eine "Vision Booster" genannte Technologie soll automatisch die Lichtverhältnisse erkennen und auch bei hellen Umgebungen für eine "gewohnt lebensnahe Darstellung" sorgen.
Exynos 2200 löst Aufgaben
Das Samsung Galaxy S23 FE wird es in verschiedenen Farben geben. Tangerine (orange) und Indigo (dunkelblau) nur im Samsung-Online-Shop
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Im Inneren soll der "leistungsstarke Prozessor" mit dem Namen "Exynos 2200" für "schnelle und flüssige Action" sorgen. Eine sogenannte "vergrößerte Vapor Chamber-Kühlung" soll die Hitze kontrollieren und trotzdem maximale Leistung bereitstellen können. Neben 8 GB RAM-Speicher stehen wahlweise 128 oder 256 GB Datenspeicher zur Verfügung. Zieht man die installierte Software ab, bleiben 100,7 GB bzw. 219,1 GB verfügbarer Speicher übrig. Das hängt ganz von der verwendeten und installierten Software ab.
In Sachen Mobilfunk stellt das Gerät Verbindungen in LTE und 5G-Netze bereit, weiter WLAN auf 6 GHz ("WiFi-6E"), WiFi-Direct und Bluetooth 5.3. Zu 2G oder 3G macht Samsung keine Angaben im Datenblatt.
Akku mit 4500 mAh
Für Nutzer ist wichtig, dass dem Gerät ein 4500 mAh Akku (gemessen nach IEC 61960) spendiert wurde. Ist dieser leer, kann er über eine Schnellladefunktion mit passendem 25-Watt-Schnell-Ladegerät (nicht im Lieferumfang) wieder aufgeladen werden - von 0 auf 50 Prozent in 25 Minuten, sagt Samsung.
Warten auf nächstes Jahr
Das Galaxy S23 FE wird voraussichtlich ab Frühjahr 2024 (Januar/Februar) verfügbar sein. Angekündigt wurden die Farben Graphite (dunkelgrau/schwarz), Cream (beige), Mint (hellgrün) und Purple (blau-violett). Die Sonderfarben "Indigo" (dunkles Blau) und "Tangerine" (orange) werden exklusiv im Online-Shop von Samsung erhältlich sein.
Kamerarahmen ragt aus dem Gehäuse
Buchhülle von Samsung, die einen Ausschnitt für die Uhr auf dem Display des Handys hat
Foto: Henning Gajek
Legt man das Telefon auf den Tisch, so fallen die drei Kameras auf der Rückseite auf, die aus dem Gehäuse herausragen. Somit liegt das Telefon "wackelig" auf dem Tisch. Eine schnelle Lösung findet sich im Samsung-Zubehörprogramm: Eine Schutzhülle, wahlweise als Rahmenhülle oder als Buchhülle in der gleichen Farbe wie das Gehäuse. Damit bleibt das Handy ruhig liegen, und schick aussehen tut es auch.
Samsung-Konto empfehlenswert
An Bord war beim Demo-Muster die Android-Version 13. Die Geräte-Installation mit einem bereits vorher angelegten Google- und einem Samsung-Konto ging schnell vonstatten. Samsung verweist darauf, dass sie im Gegensatz zur Konkurrenz aus Cupertino keinen Zwang ausüben, ein spezielles Samsung-Konto anzulegen, legen es aber jedem Anwender ans Herz, besonders, wenn Zubehör wie der Smart Tag eingesetzt werden soll.
Wer später sein Gerät zurückgibt, etwa weil es den Besitzer wechseln soll, braucht nur noch das Samsung-Konto-Passwort, um das Gerät komplett zurückzusetzen. Das muss und soll auch nicht das gleiche wie das Google-Passwort sein.
Nachdem das Gerät bei Google angemeldet ist, beginnt der Google PlayStore auf Wunsch mit dem Installieren bereits früher genutzter Apps oder dem Updaten bereits vorhandener Anwendungen. Das macht man einmal und danach passiert das in der Regel automatisch im Hintergrund.
Viel Software dabei
Samsung hat früher seinen Geräten eine große Menge an Software beigepackt, die der Nutzer vermutlich zunächst oder auch dauerhaft gar nicht verwenden will. Das hat sich deutlich gebessert. Das Bedienkonzept der "OneUI" ist Samsung-Nutzern auch bekannt (eine eigene Benutzeroberfläche über einer aktuellen Android-Version). Wer neu in die Samsung-Welt (etwa von Apple her) einsteigt, wird beim Installieren gefragt, ob er seine vom iPhone bekannten Apps übernehmen möchte, sofern es sie die denn für Android gibt.
Warum Fan Edition?
Die Fan Edition ist für Samsung eine Annäherung an preisbewusste Kunden, deren finanzieller Rahmen mit dem Kauf eines Galaxy S23 Ultra beispielsweise überfordert wäre. Also hat Samsung geschaut, wo mit kleinen oder größeren Abstrichen der Preis in Regionen gebracht werden kann, damit eine breitere Zielgruppe sich das Gerät leisten kann. Was das Galaxy S23 FE hierzulande kosten wird, ist noch unklar. In den USA, wo man es bereits kaufen kann, ist von 579 US-Dollar die Rede. Umgerechnet ließe das einen Preis von 600-700 Euro vermuten, der aber nach Ansicht von Marktbeobachtern schnell sinken dürfte.
Guter Eindruck
Das Samsung Galaxy S23 FE hat beim Autor, der sonst hauptsächlich Produkte aus Cupertino verwendet, sofort überzeugt. Das äußere Design ist klar und schlicht, die Verarbeitung tadellos und das Gerät liegt gut in der Hand.
Wir haben ein paar Fotos geschossen, einmal mit dem Galaxy S23 FE und zum andern mit einem iPhone 15 Pro, jeweils weitgehend in der Kamera-Werkseinstellung (beim iPhone im 16:9-Modus). Der direkte Vergleich zeigt, die Bilder des iPhone wirken heller, beim Galaxy S23 FE kann der Kontrast besser sein. Möglicherweise können die Bilder, die teilweise unter ungünstigen Lichtverhältnissen im A:B-Vergleich geschossen wurden, durch manuelle Einstellungen am Gerät noch verbessert werden.
Vergleichsaufnahme mit dem Samsung Galaxy S23 FE
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Vergleichsaufnahme mit dem iPhone 15 Pro
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Weitere Vergleichsaufnahme mit dem Samsung Galaxy S23 FE
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Weitere Vergleichs-Aufnahme mit dem iPhone 15 Pro
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Galaxy Buds FE
Wenn sich dem Samsung ein Air Bud mit aufgeklapptem Ladegehäuse nähert, können die Geräte gekoppelt werden. Es muss unter Umständen noch Software nachinstalliert werden. Dann werden die Buds ins Ohr eingesetzt und die Software prüft, ob der jeweilige Hörer richtig sitzt. Es gibt Ohrstöpsel in S, M oder L und einen Dichtring mit Kante und ohne. Nach einigem Herumprobieren stellte sich heraus, dass M und der kantenlose Dichtring funktioniert. Diese Prozedur kennen Apple-Anhänger bereits zur Genüge.
Als Akkustandzeit werden 3,5 bis 15 Stunden Sprechzeit angegeben, je nachdem ob man die Akkukapazität der Transportbox mit berücksichtigt, und ob die Geräuschunterdrückung ANC aktiviert ist.
Entscheidender Vorteil bei Samsung sind die Preise: Die Galaxy Buds FE sind vergleichsweise günstig. Preislich geht es bei etwa 109 Euro (UVP) los, sie sind bereits lieferbar.
Die Galaxy Buds FE können mit einem Samsung-Smartphone gekoppelt werden
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Der Klang der Galaxy Buds FE war in einem kurzen Test einwandfrei, an den Außenflächen der Hörer kann der Musikgenuss gestoppt werden. Mit einer Fingerbewegung (nach Änderung der Einstellungen in der passenden App des Smartphones) könnte auch die Lautstärke direkt am Ohr reguliert werden, "ab Werk" hilt die seitliche Lautstärkewippe. Automatic Noice Cancelling erlaubt sich von der Umwelt zu entkoppeln, man kann aber auch die Geräusche der Außenwelt durchlassen, um für Personen in der Nähe "ansprechbar" zu sein.
Smart Tag2
Es gibt viele Dinge des Alltags, die wichtig sind, dafür wurden Smart Tags erfunden. Die gibt es unter zig Namen im Handel zu kaufen. Wer die von Samsung wählt, braucht da zu ein passendes Samsung-Smartphone. Der Smart Tag2 hat eine ringförmige Öffnung, wo Schlüsselringe durchgesteckt oder der SmartTag in eine Schutztasche wie ein Schlüsselanhänger gesteckt werden kann. Ein verschraubbares Kunststoffgehäuse "versteckt" den Tag am Lieblingsfahrrad, das sich dann im Falle eines Falles hoffentlich "wiederfinden" lässt. Die Technik dahinter ist auf Ultra-Breitband-Basis, Ähnliches kennen wir ja bereits von Apple. Der Smart Tag2 ist bereits zu Preisen von etwa 30 Euro pro Stück lieferbar. Wer mehrere davon kauft, bekommt einen Rabatt. Eine Knopfzelle soll die Tags ca. 500 Tage am Leben erhalten, im sogenannten Energiesparmodus könnten es auch 700 Tage werden.
Der Smart Tag2 (in der optionalen Lederhülle) kann nur mit einem Samsung Telefon gekoppelt werden
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Ein Fazit
Das Samsung Galaxy S23 FE hat durch seine Klarheit und Schlichtheit gefallen. Spannend werden die Preisfrage und der exakte Liefertermin sein. Liegt dieser zu nahe am Erscheinungstermin des Galaxy S24, könnte mancher Kunde den Kauf aufschieben und gleich beim 24er-Modell einsteigen oder auf ein späteres 24 FE warten wollen.
Wer in der Android-Welt bleiben oder aus der iOS-Apple-Welt wechseln will, hat bei Samsung eine weit verbreitete Marke mit dahinterliegendem Ökosystem, was im Falle eines Falles ja auch nicht unwichtig ist. Und preislich ist die Samsung-Welt teilweise deutlich günstiger zu erreichen, als die Produkte aus Cupertino.
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