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Pay-TV-Anbieter Sky legt zu: Trotzdem Zahlen weiterhin rot

Interaktive Plattform Sky Go bekommt am 23. Mai ein Update
Von Marleen Frontzeck-Hornke / Thorsten Neuhetzki / dpa

Pay-TV-Sender Sky setzt auf HD-Inhalte Pay-TV-Sender Sky setzt auf HD-Inhalte
Bild: Sky
SkyDeutschland hat auf dem Weg aus den roten Zahlen weiter Boden gut gemacht. Zwar blieb der Bezahlsender auch in den ersten drei Monaten in den Miesen, konnte aber die Verluste dank eines erneut starken Abo-Zuwachses weiter eindämmen, wie der Konzern mitteilte. Auch der Start ins zweite Quartal sei gelungen, sagte Sky-Chef Brian Sullivan.

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Unter dem Strich steht zwischen Januar und März ein Minus von 73 Millionen Euro, vor einem Jahr waren es noch knapp 87 Millionen gewesen. Zwar werden die Zahlen auch in gesamten Jahr weiter rot bleiben, doch 2013 soll zumindest vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen der Sprung in die Gewinnzone klappen. Dafür investiert Sky kräftig Geld - und ist auf der Suche nach Partnern, etwa für die Bundesligarechte.

Details zu den Gesprächen wollte Sullivan nicht nennen. "Wir haben in den vergangenen Wochen viele Anrufe bekommen, auch von der Deutschen Telekom", sagte der Manager und betonte, dass es keinen Zeitdruck gebe. Neben den teuer erkauften Fußballrechten lässt sich der Konzern vor allem den Ausbau des Programms einiges kosten, zuletzt mit der Verpflichtung von Late-Night-Talker Harald Schmidt.

Sky Atlantic HD ist ein wichtiges Projekt für Sky

Auch der Start des Seriensender Sky Atlantic HD gehört zu den wichtigen Projekten von Sullivan, ebenso der Ausbau der Partnerschaften mit Kabelnetzbetreibern, um neue Kunden zu werben. Denn die Kundenzahl ist am Ende entscheidend. Wie im Startquartal 2011 kamen auch in den vergangenen drei Monaten unter dem Strich rund 73 000 neue Abos hinzu - ein für das traditionell eher schwache erste Viertel erneut starker Wert.

Insgesamt hat der Konzern damit nun 3,085 Millionen zahlende Kunden. Im zweiten Quartal dürften weniger neue Kunden dazu kommen, die Zeit zwischen April und Juni gilt wie das ersten Viertel als schwach, es läuft kein Fußball und es herrscht Sommerwetter. Dennoch sei der Start gut gelaufen, sagte Sullivan. "Die verstärkte Nachfrage nach unserem gesamten Produktportfolio zusammen mit der hohen Kundenzufriedenheits- und Weiterempfehlungsrate unterstreichen unsere starke Dynamik", sagte Sullivan bei der Zahlenvorlage.

Dank der wachsenden Nachfrage nach teureren Diensten wie etwa nach hochauflösenden HD-Programmen wuchs noch eine wichtige Kennzahl: der Umsatz pro Kunde. Dieser Wert stieg verglichen mit dem ersten Quartal 2011 um 1,19 Euro auf 31,76 Euro. Mehr Freude dürfte Sullivan aber ein anderes Detail machen: Die Zahl der Abonnenten, die tief für das komplette Sky-Angebot in die Tasche greifen, hat sich mehr als verdoppelt. Der Anteil der Kunden, die mehr als 50 Euro für ihr Paket bezahlen wuchs im Quartalsvergleich von fünf auf elf Prozent.

Sky Go mit 6 Millionen Zugriffen im 1. Quartal

Sky Go hat im Laufe des 1. Quartals die Zahl von 6 Millionen Nutzerzugriffen übertroffen. Der Marktstart von Sky Go im April vergangenen Jahres setzte einen neuen Innovationsmaßstab im Markt und ermöglichte es den Kunden, noch flexibler und bequemer auf Live- und On-Demand-TV-Inhalte zugreifen zu können. Das nächste Update für Sky Go wird am 23. Mai veröffentlicht. Neben der Aufnahme von Sky Atlantic HD wird es dann möglich sein, die neuesten Blockbuster zum ersten Mal auf dem iPhone und iPod Touch zu sehen und damit das bereits existierende Angebot über Internet, iPad und die Xbox 360 zu ergänzen.

Darüber hinaus wird das nächste Sky Go Update zusätzliche interaktive und soziale Elemente bereitstellen. Mit der erweiterten Benutzeroberfläche können sich Kunden während des Programms über Kommentare und Programmempfehlungen mit Freunden austauschen und die Chatfunktionen sozialer Netzwerke nutzen, ohne das Gerät wechseln zu müssen. Nach wie vor fehlt bei Sky Go eine App für Betriebssysteme jenseits von Apple. Windows Phone und Android werden nicht unterstützt.

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