Smartphone-Kamera

Webcam-Alternative: Smartphone und PC vereinen

Smart­phone-Kameras sind inzwi­schen meist von hoher Qualität. Was man von vielen sepa­raten oder in Note­books verbauten Webcams nicht sagen kann. Warum also nicht Handy-Kamera und Rechner zusam­men­bringen?
Von dpa /

Im Herbst wird Apple seine neuen Betriebs­sys­teme iOS 16 für iPhones und iPads und macOS Ventura für Mac-Rechner veröf­fent­lichen. In den Systemen wird es ein neues Feature geben, das die etwas sper­rige Bezeich­nung Kamera-Über­gabe trägt. Auf Englisch heißt es Conti­nuity Camera.

Warum dieser Name? Kamera-Über­gabe erlaubt es vor allem erst einmal, ein iPhone als Webcam für Mac-Rechner zu benutzen. Dazu hat Apple auch eine kleine Halte­rung ange­kün­digt, mit der sich das iPhone oben am Display befes­tigen lässt.

Auf dem Mac gehts weiter

iPhone als Webcam mit macOS Ventura iPhone als Webcam mit macOS Ventura
Bild: © 2022 Olivia Bee
Die Über­gabe kommt ins Spiel, wenn man eine der vielen Anwen­dungs­mög­lich­keiten betrachtet: Auf dem iPhone gestar­tete Face­time-Video­chats soll man beispiels­weise ohne Unter­bre­chung auf einem Mac-Rechner fort­setzen können.

Das iPhone als Webcam soll nicht nur für gute Qualität bei Video­kon­ferenzen bürgen, sondern bringt durch die verschie­denen Kameras auch inter­essante Extras. Mit Hilfe der Ultra­weit­winkel-Linse will Apple etwa gleich­zeitig das Gesicht eines Chat­tenden und den Schreib­tisch aus der Vogel­per­spek­tive zeigen.

Gesicht und Schreib­tisch gleich­zeitig

Diese Schreib­tisch­ansicht ist prak­tisch, wenn man etwa beim Reden eine Skizze zeigen möchte und eignet sich zum Aufnehmen von DIY-Videos. Weitere Extras, die das iPhone als Webcam beherr­schen soll: Ein Folge- und ein Porträt­modus sowie ein Studio­licht genannter Effekt, der das Gesicht ausleuchtet und den Hinter­grund abdun­kelt.

Und was ist mit Android-Smart­phones? In dem mobilen Betriebs­system ist noch kein Webcam-Modus hinter­legt, es sind auch noch keine Pläne in diese Rich­tung bekannt, was natür­lich auch der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass es bei Android kein Schwester-Betriebs­system für Rechner gibt (Weitere Lösungen für iOS und Android in einem Ratgeber).

Android-Lösungen gibt es auch

Das hält Entwickler natür­lich nicht davon ab, Lösungen zu entwerfen. Eine gelun­gene, die die Kamera von Android-Smart­phones oder auch -Tablets zu Webcams von Windows- und Linux-Betriebs­sys­temen macht, liefert "Dev47Apps" mit Droidcam.

Die drei nötigen tech­nischen Voraus­set­zungen: Dass Android-Mobil­gerät, das zur Webcam werden soll, muss im selben WLAN funken wie das Note­book oder der Desktop-PC. Zudem muss die Droidcam-App auf dem Mobil­gerät (Android) instal­liert sein.

Droidcam auf beiden Geräten instal­lieren

Und drit­tens muss ein Droidcam-Programm auf dem Rechner instal­liert werden, dass die nötigen Treiber bereit- und die Verbin­dung samt Bild und Ton herstellt, damit dem Webcam-Einsatz des Android-Gerätes bei Zoom, Skype, Webex, Teams & Co. nichts mehr im Wege steht.

Das Programm für den Rechner steht zum Down­load auf der Seite des Entwick­lers bereit. Dort findet sich auch eine umfang­reiche Liste mit Fragen und Antworten zum Lösen mögli­cher Probleme, aller­dings nur in engli­scher Sprache.

In einem Ratgeber klären Handy-Kamera-Fach­begriffe - von Blende bis Sensor.

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