Umbauen statt entsorgen: Handys & Tablets alternativ nutzen
So lässt sich aus Altgeräten
noch einiges rausholen
Bild: teltarif.de
Nahezu jeder Hersteller bringt im Jahr nicht nur ein Smartphone
oder Tablet, sondern gleich eine ganze Palette an Geräten auf
den Markt. Selbst von den Flaggschiffen gibt es oftmals ein
Frühjahrs- und ein Herbstmodell. Viele Nutzer besitzen gerne die
aktuellsten Mobilgeräte. In der Folge liegen nach Schätzungen
des IT-Branchenverbandes Bitkom etwa
100 Millionen Mobiltelefone ungenutzt in den deutschen Haushalten
herum.
Nur weil ein Smartphone oder Tablet von einer neueren Generation abgelöst wurde, heißt dies aber noch lange nicht, dass es zum alten Eisen gehört. Im Gegenteil. Für die meisten Anwender reichen solche Modelle mit ihrer Ausstattung vollkommen aus. Mehr dazu lesen Sie im Smartphone-Kaufratgeber oder im Kaufratgeber Tablets.
Tablets und Smartphones aus dem Ruhezustand holen
So lässt sich aus Altgeräten
noch einiges rausholen
Bild: teltarif.de
Doch auch wenn beispielsweise alte Smartphones als Telefon im aktiven
Einsatz ausgedient haben, können sie noch ihren Nutzen haben.
Die Möglichkeiten, alten Smartphones und Tablets ein erfülltes Leben
im Ruhestand zu bescheren, sind vielfältig: Sie können eine
Renaissance etwa als Internetradio, Navigationsgerät,
Überwachungskamera, Babyphone, digitaler Bilderrahmen, MP3-Player,
Universalfernbedienung, netzwerkfähiger Medienplayer, Linux-Server,
Diebstahlmelder, elektrischer Türöffner, als Hotspot im Auto oder als
Fernsteuerung für PC-Anwendungen feiern.
Denn wie wir in unseren Tests immer wieder erläutern, steckt in Smartphones eine ausgetüftelte Technik - die Geräte sind kleine Computer mit vielen Fähigkeiten. Touchscreen, WLAN und Mobilfunkmodem, Kamera, GPS, Lautsprecher, Mikrofon oder Kopfhörerbuchse sind dabei nur Teile eines großen Ganzen.
Wer ein wenig im Internet stöbert, findet detaillierte Schritt-für-Schritt-Bastelanleitungen, die Mobiltelefone und Tablets zu Spezialisten in den eigenen vier Wänden machen. Und in den App-Stores findet sich eine App für fast jeden Zweck.
Was aus alten Smartphones gebastelt werden kann
Handwerkliches Geschick und passendes Werkzeug vorausgesetzt, kann ein ausgedientes Smartphone beispielsweise auch als Steuereinheit und Display für ein Eigenbau-Internetradio dienen. Sind Lautsprecher und Netzteil erst in einem selbst gezimmerten Sperrholzgehäuse untergebracht, fungiert das Smartphone-Display nicht nur zur Steuerung. Über die einschlägigen Apps der Musikstreaming- oder Internetradiodienste lassen sich per WLAN auch tausende Radiostationen aus aller Welt und Millionen aktueller Songs abspielen. Das gelingt auch dann, wenn es sich bei dem Handy um ein vergleichsweise einfaches Modell handelt.
Dazu werden an die Kopfhörerbuchse des Handys per Klinkenkabel Aktivboxen angeschlossen, oder es wird alternativ per Adapterkabel von Klinke auf Cinch die Stereoanlage verbunden. Prinzipiell beherrscht Android ab Version 4.1 auch USB-Audio zum Anschluss einer externen Soundkarte, um die bestmögliche Audioqualität aus dem Gerät herauszukitzeln. Allerdings wird dieses Feature nur von wenigen Mobilgeräten unterstützt.
Gerade einfache Smartphone besitzen zumeist nur einen geringen internen Speicher. Oftmals kann dieser aber per microSD-Karte erhöht werden. So können auch eigene Musikdateien unabhängig vom Netzwerk und PC gespeichert und wiedergegeben werden. So ein Datenserver ist insbesondere auch deshalb praktisch, da speziell ältere Mobilgeräte mit ihren Akkus länger ohne Steckdose auskommen.
Elektronik entsorgen
Wer sich dann doch irgendwann von seinem Altgerät trennen möchte: Natürlich kann man versuchen, es im Internet zu verkaufen - etwa über Kleinanzeigen, Ankaufdienste, Verkaufsplattformen oder per Versteigerung. Mit den Staubfängern lässt sich allerdings durchaus auch noch Gutes tun. Zahlreiche Umweltvereine oder soziale Organisationen wie die Caritas, die Deutsche Umwelthilfe oder der NABU sammeln ausrangierte Mobiltelefone, um Rohstoffe wiederzuverwenden, soziale Projekte zu unterstützen oder die Telefone zur Nutzung in Entwicklungsländern weiterzugeben. Mehr dazu lesen Sie hier.