Problemlösung

Telekom Speedport Pro: Aktuelles Update behebt Fehler

Kombi­niert man den Speed­port Pro der Telekom mit den Speed­home WiFi Mesh-Repea­tern, kann es zu zahl­rei­chen Abstürzen kommen. Ein Update kann helfen.
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Vor einiger Zeit hatten wir den Nobel­router Speed­port Pro der Telekom vorge­stellt, der zu Beginn eine richtig gute Figur gemacht hatte. Der Router wird übri­gens nicht, wie der bishe­rige "Speed­port Hybrid", von Huawei, sondern vom Hersteller Sagemcom an die Telekom gelie­fert.

Als Plus­punkte hat der Speed­port Pro einen S0 Ausgang für die Freunde von noch vorhan­denen ISDN-Endge­räten, er unter­stützt die "Hybrid"-Verbin­dungen der Telekom (wo mit Hilfe einer zusätz­li­chen LTE-Mobil­funk­ver­bin­dung das "lang­same" Fest­netz "beschleu­nigt" werden kann). Es lassen sich über 2-TAE-Buchsen, die über eine kurze Kabel­kupp­lung in eine spezi­ellen Western­buchse auf der Rück­seite ange­steckt werden, zwei analoge Endge­räte (Tele­fone, Anruf­be­ant­worter, Fax) anschließen. Über eine Zuord­nungs­ta­belle im Konfi­gu­ra­ti­ons­menü des Routers kann dann fest­ge­legt werden, welches Endgerät auf welcher einge­henden Tele­fon­nummer klin­geln soll oder raus­te­le­fo­nieren darf.

Gutes WLAN auf 2,4 GHz und 5 GHz

Der Speedport Pro Router (schwarz), daneben die Qivicon Smarthome Base der Telekom Der Speedport Pro Router (schwarz), daneben die Qivicon Smarthome Base der Telekom
Foto: Henning Gajek/teltarif.de
Weiterer Plus­punkt am Speed­port Pro ist das exzel­lente WLAN, das schon von Haus eine gute Reich­weite bringt. Die lässt sich mit den Mesh-Repea­tern "Speed­home Wifi" der Telekom auf das ganze Haus ausdehnen. Als Lohn ergibt sich eine paral­lele Versor­gung mit 2,4 GHz und 5 GHz. Man muss sich keinen Kopf mehr darüber machen, wo es im Haus ein Funk­loch gibt oder wo man manuell sein WLAN umbu­chen muss, weil das Handover einmal wieder nicht richtig geklappt hat. Die WLAN-Frequenz von 5 GHz bietet den Nach­teil einer spürbar gerin­geren Reich­weite, im Gegenzug gibt es mehr Band­breite (und mehr Kanäle), d.h. die Daten fließen schneller und die Wahr­schein­lich­keit von Störungen durch andere Router-Nutzer im Umkreis sinkt deut­lich.

Speed­home Wifi kann Probleme machen

Mit der Zeit traten dann aber Probleme auf, erst schlei­chend, später dann immer auffal­lender. Das Problem wurde gefühlt stärker, seit dem drei Speed­home-WiFi-Mesh-Repeater mit im Bunde genutzt wurden. Anfangs sorgten die Mesh-Repeater für eine drama­tisch bessere WLAN-Versor­gung im Haus.

Doch nach einigen Tagen stürzte der Speed­port Pro Router immer wieder aus heiterem Himmel ab. Manchmal trat der Effekt einmal in vier Wochen auf, manchmal einmal am Tag, zum Schluss sogar mehr­fach am glei­chen Tag. Die Abstürze zeigten kuriose Fehler­bilder. Es konnte passieren, dass die Inter­net­ver­bin­dung über das LAN-Kabel oder zu bestimmten Zielen noch "lebte", während sich das WLAN längst verab­schiedet hatte.

Man konnte einen solchen "Teil­ab­sturz" zuver­lässig daran erkennen, dass der Router von einem im heimi­schen Netz ange­schlos­senen Gerät unter der URL http://192.168.2.1 nicht mehr ansprechbar war. Schaute man später das System­pro­to­koll durch, so wurde gemeldet, dass der Router die Hybrid­ver­bin­dung abbaute, weil die LTE-Gegen­stelle vermeint­lich nicht mehr sichtbar war. Die aktuelle Version der Software für den Speedport Pro kann auf der Telekomhilft-Seite heruntergeladen werden Die aktuelle Version der Software für den Speedport Pro kann auf der Telekomhilft-Seite heruntergeladen werden
Screenshot: teltarif.de
Die letzte Soft­ware-Version mit diesen Problemen war die 120133.2.0.010.3 vom Dezember 2019. "Irgend­wann hat der Speed­port keine Lust mehr", brachte es ein Telekom-Produkt­spe­zia­list gegen­über teltarif.de auf den Punkt. "Wir konnten das Problem nach­voll­ziehen und haben deswegen eine neue Soft­ware entwi­ckelt und ausgiebig getestet."

Neue Soft­ware bringt spür­bare Verbes­se­rung

Die neue Soft­ware steht seit gestern auf der Support-Seite der Telekom zum (manu­ellen) Down­load bereit und trägt die Versions-Nummer 120133.2.5.035.0. Wer sie sofort einspielen möchte, kann sich die IMG-Datei (Größe 80 MB) auf seinen PC herun­ter­laden und dann im Menü Soft­ware-Update (http://192.168.2.1/2.5/gui/firm­ware-update/) des Speed­port-Routers manuell einspielen. Das notwen­dige Router-Pass­wort findet sich in der Anlei­tung unter dem Deckel auf der Gehäu­se­ober­seite, sofern man es nicht schon geän­dert hat.

In den nächsten Tagen, wird diese Soft­ware auch aus dem Router­menü heraus ladbar sein und soll dann sukzes­sive zum Update auto­ma­tisch ausge­rollt werden.

Umfang­rei­ches Chan­gelog

Das Chan­gelog beinhaltet eine umfang­reiche Liste von Problem­lö­sungen. Das verbes­serte WLAN reagiert jetzt viel besser und robuster auf Störungen. Ein Kanal­wechsel konnte zu nied­ri­geren Über­tra­gungs­daten beispiels­weise beim iPhone X führen.

Die Soft­ware des Speed­port Pro erhielt Anpas­sungen und Erwei­te­rungen für Speed Home Wifi, wenn der Speed­port Pro als Mesh-Master konfi­gu­riert ist, was übli­cher­weise der Fall ist. Das Zusam­men­spiel zwischen Speed­port Pro und den Speed Home Wifi Adap­tern im Mesh-Modus wurde deut­lich verbes­sert. Die Einstel­lungen von Speed­home Wifi erfolgen jetzt über "http://speedport.ip" im Inter­net­browser bzw. unter "http://192.168.2.1". Die Anzeige der nutz­baren Band­breite im Hybrid­modus per ADSL und die Liste der verbun­denen Geräte im Heim­netz­werk in der Router­kon­fi­gu­ra­tion wurde verbes­sert. Man kann sich per E-Mail über System­er­eig­nisse benach­rich­tigen lassen.

Der Speed­port Pro bietet ein Gäste-WLAN, das mit Zeit­limit oder dauer­haft genutzt werden kann. Die Darstel­lung der Geräte, die im Gäste-WLAN verbunden sind, soll laut Log verbes­sert worden sein, aller­dings waren zwei test­weise einge­buchte Handys trotz aktiver Verbin­dung nicht sichtbar. Nach dem Software Update gibts im Konfigurationstool einen WLAN-Frequenzbelegungsplan. Der Speedport hat sich den Kanal 6 herausgesucht Nach dem Software Update gibts im Konfigurationstool einen WLAN-Frequenzbelegungsplan. Der Speedport hat sich den Kanal 6 herausgesucht
Screenshot: teltarif.de
Behoben wurden auch kuriose Fehler: Auf der Status-Seite des Routers wurden unter Umständen Geräte ange­zeigt, die gar nicht aktuell verbunden waren. Es konnte dazu kommen, dass Android-Smart­phones den Speed­port Pro über Mobil­funk nicht über ein VPN errei­chen konnten, wenn dieser nur über DSL online war. Wenn ein Speed Home Wifi-Repeater an die LAN-Buchse 1 ange­schlossen war, konnte es zu Einschrän­kungen der Über­tra­gung im Mesh-Modus kommen. Bei DSL-Ausfall konnte kein abge­hendes Tele­fon­ge­spräch aufge­baut werden, wenn der Router nur über LTE verbunden war. Fehler in den Zeit­re­geln des Kinder­schutzes und in den allge­meinen WLAN-Zeit­re­geln wurden besei­tigt.

Die Einstel­lungen der Rufnum­mern­zu­ord­nung bei Schnur­los­te­le­fonen (DECT) wurden nicht immer voll­ständig über­nommen.

Tele­fon­buch synchro­ni­sieren

Seit der neuesten Soft­ware­ver­sion kann Tele­fon­buch im Router nun mit dem Online-Adress­buch von T-Online synchro­ni­siert werden, um es mit anderen Geräten, wie Smart­phones zu "teilen". Hat man ein DECT-"Speed­phone" der Telekom ange­schlossen, wird das T-Online-Adress­buch in das Tele­fon­buch "Unsere Kontakte" des schnur­losen Tele­fons und in die Router­kon­fi­gu­ra­tions-Web-Ober­fläche hinein synchro­ni­siert. Scheinbar war das Tele­fon­buch auf dem schnur­losen Hörer "leer". Eher zufällig fanden wir heraus, dass am Anfang mehrere "leere" Einträge von T-Online über­nommen wurden, was den Eindruck erweckte, es habe nicht funk­tio­niert. Diese Einträge kann man im schnur­losen Telefon leicht löschen und hat dann sofort den ersten alpha­be­tisch sortierten Eintrag.

Nächstes Problem: Wurden diese Tele­fon­num­mern ursprüng­lich über ein Mobil­funk­te­lefon zu T-Online synchro­ni­siert, so könnten sie im inter­na­tio­nalen Format (+49 123 45678) abge­spei­chert sein. Mit der Sequenz +49 kann aber der Speed­port Pro nichts anfangen, das bedeutet, er wählt diese Nummer nicht. Das Problem soll im nächsten Soft­ware-Update korri­giert werden.

Erster Eindruck: Zunächst positiv

Das manuell herun­ter­ge­la­dene Update war inner­halb von drei Minuten einge­spielt, der Router star­tete danach neu. Dabei wurden alle Vorein­stel­lungen wie die Internet-Zugangs­daten und die Rufnum­mern­zu­ord­nungen zu den Endge­räten oder schnur­losen Telefon etc. über­nommen. Die verbun­denen Speed-Home-Wifi-Mesh-Repeater brauchten eine geraume Weile, bis sie die "neue Lage für sich gecheckt" hatten und loggten sich dann ohne weiteres Zutun wieder beim Router ein. Das WLAN funk­tio­niert zunächst wieder gewohnt stabil.

Doch dann kam der nächste Morgen und das WLAN war auf verschie­denen iPhones plötz­lich "weg", tauchte auf und verschwand wieder. Nach einem erneuten Reset des Routers (Strom für eine Minute wegnehmen) lief zunächst wieder alles einwand­frei. Wenige Stunden später war das WLAN wieder verschwunden. Die drei Speed-Home-Wifi-Repeater wurden abge­schaltet, und der Router fand sich selbst wieder, ein Reset war nicht notwendig.

So wie es aktuell aussieht, kann es immer noch Probleme in Verbin­dung den Speed-Home-Wifi-Mesh-Repea­tern geben. Wir werden die Lage weiter beob­achten und berichten. Wer den Speed­port-Pro-Router verwendet, sollte auf jeden Fall das aktu­elle Update zeitnah einspielen.

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