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HBO Max und Disney+ beim Serienbudget vorn

Unter den Top 10 aller Serien mit dem höchsten Budget sind auffällig oft Produk­tionen von Disney und Warner vertreten. Deren Strea­ming-Dienste Disney+ und HBO Max belegen gleich sechs von zehn Plätzen. Netflix schaffte es nicht aufs Sieger­trepp­chen.
Von Björn König

Foto: HBO Tom Hanks und Steven Spielberg produzierten "The Pacific" für HBO
Foto: HBO
Amazon Prime Video und Netflix sind Strea­ming-Markt­führer in den USA, dementspre­chend inves­tieren beide Unter­nehmen viel Geld in hoch­wer­tige Seri­enpro­duk­tionen. Das aller­dings ist bei einem Blick in die Top 10 der Serien mit den höchsten Produk­tions­bud­gets nur die halbe Wahr­heit. So liegen Amazon Prime Video und Netflix zwar bei den teuersten Seri­enpro­duk­tionen auf Platz 1 und 2, doch die Konkur­renz von HBO Max und Disney+ belegt insge­samt sechs der zehn Topp­lat­zie­rungen. Daraus lässt sich ableiten: Warner und Disney geben in der Breite mehr Geld für Block­buster aus, während Netflix und Amazon eher bei einzelnen Produk­tionen auf Klasse statt Masse setzen.

Erfolg mit Fran­chises

Foto: HBO Tom Hanks und Steven Spielberg produzierten "The Pacific" für HBO
Foto: HBO
Der Grund für diese Entwick­lung lässt sich bei einem Blick in die Auswer­tung von stacker.com schnell erahnen: HBO Max und Disney+ inves­tieren ihre Budgets vor allem in Fran­chises. Hohe Produk­tions­bud­gets fließen bei Disney+ in die Marvel-Spinoffs "Wand­avi­sion", "Falcon + Winter Soldier" sowie "Hawkeye". Bei HBO Max ist es insbe­son­dere "Game of Thrones" sowie der zuge­hörige Ableger "House of the Dragon" und die Mini­serie "The Pacific".

Über­raschend ist in diesem Zusam­men­hang dennoch, dass in der Top 10 keine Star Wars-Serie genannt wird. Gerade hier inves­tiert Disney beson­ders hohe Summen, zu nennen wären beispiels­weise Produk­tionen wie "The Manda­lorian" oder ganz aktuell "Andor". Abge­schlagen ist Apple TV+: Der Strea­ming-Dienst schaffte es ledig­lich mit "See" nur auf den zehnten Platz der teuersten Seri­enpro­duk­tionen.

Prime Video nur einmal in Top 10

Amazons konzern­eigener Strea­ming-Dienst springt nur einmal in die Hitliste der teuersten Serien, dafür aller­dings gleich auf Platz 1. Dies erreichte der Versand­händler mit seiner "Herr der Ringe"-Adap­tion "Die Ringe der Macht". Kurz dahinter liegt Netflix mit der vierten Staffel von "Stranger Things". Immerhin schaffte der Streamer aus Los Gatos es mit "The Sandman" noch ein weiteres Mal in die Charts, wenn auch nur auf Platz 9.

Dennoch sollte man nicht über­mäßig viel in diese Ergeb­nisse inter­pre­tieren, denn das Produk­tions­budget allein ist kein Garant für die hohe Qualität einer Serie. Es macht aber deut­lich, dass vor allem HBO und Disney zuneh­mend bereit sind, auf dem Niveau von Kino-Block­bus­tern für eigene Strea­ming-Dienste zu inves­tieren. Das zumin­dest ist eine gute Nach­richt für Abon­nenten, sie bekommen insbe­son­dere bei den beiden genannten Strea­mern ein durchaus viel­fäl­tiges Angebot zum Preis eines Kino­tickets.

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