Streaming: STARZPLAY gewinnt viele neue Abonnenten
Die Dramaserie "MotherFatherSon" mit Richard Gere läuft in Deutschland bei STARZPLAY
Foto: BBC/STARZPLAY
Für den Lionsgate-Streamer "STARZPLAY" läuft es rund: Der Dienst ist bis März dieses Jahres bei den Abonnements um insgesamt 70 Prozent gewachsen und verzeichnet nun fast neun Millionen aktive Verträge. Rechnet man neben Streaming noch das klassische Pay TV-Geschäft von STARZ hinzu, kommen sogar fast 30 Millionen Verträge zusammen. Damit etabliert sich Lionsgate zunehmend in einem von Netflix, Amazon und Disney dominierten Markt, verfolgt dabei allerdings auch eine andere Strategie.
Internationale Strategie
Die Dramaserie "MotherFatherSon" mit Richard Gere läuft in Deutschland bei STARZPLAY
Foto: BBC/STARZPLAY
Lionsgate-CEO Jon Feltheimer unterstrich im Gespräch mit Analysten zur Jahresbilanz, dass die internationale Expansion weiterhin im Fokus stehe. Man wolle einen Premium-Service und keine breite Unterhaltungsplattform wie die großen US-Mitbewerber schaffen. Zudem sieht er STARZPLAY mit seinem kuratierten Premium-Inhalten eher als Ergänzung zu bereits bestehenden Abonnements. Mit 4,99 Euro im Monat ist STARZPLAY deutlich günstiger als Disney, Prime Video oder Netflix.
Gleichwohl verschiebt sich auch bei STARZ die Zuschauerzahl von linearen Angeboten hin zur eigenen Streaming-Plattform. Bei den Wachstumsmärkten zeigt sich eine ganz klare Entwicklung: Vor allem STARZPLAY International bzw. STARZPLAY Arabia trugen maßgeblich zum Wachstum bei, während das US-Geschäft lediglich um fünf Prozent zulegen konnte. In diesem Zusammenhang will der Medienkonzern seine eigenen Inhalte bis 2022 um 70 Prozent ausbauen. Geplant sind weitere Staffeln von "Outlander" und "Ghost" sowie "Blindspotting", "Heels" bzw. "Shining Vale".
Kooperationen in Deutschland
Hierzulande setzt Lionsgate bei seinem eigenen OTT-Service vor allem auf Kooperationen mit Drittanbietern. So ist der Dienst beispielsweise auch als Channel für Abonnenten von Amazon Prime-Kunden verfügbar, darüber hinaus als Zusatzangebot bei Rakuten TV und neuerdings auch für Nutzer von Magenta TV der Deutschen Telekom. Bislang liegt der Preis trotz zahlreicher neuer Inhalte immer noch bei unter fünf Euro im Monat, woran man zumindest nach eigenem Bekenntnis weiter festhalten will.
Abseits eigener Originals können jedoch diverse Inhalte von STARZPLAY nach wie vor über andere Streaming-Dienste abgerufen werden. Dabei handelt es sich insbesondere um US-Produktionen, welche Lionsgate nicht produziert oder vertreibt. Es ist allerdings davon auszugehen, dass diese Inhalte künftig wie auch bei allen anderen Mitbewerbern künftig weiter zurückgefahren werden und man verstärkt auf eigenen Content setzt.
Preis-Leistungsverhältnis ist attraktiv
STARZPLAY richtet sich mit seinen Premium-Inhalten wie bereits erwähnt vor allem an ein erwachsenes Publikum. Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere Crime- und Thrillerserien. Deshalb ist der Katalog auch nicht direkt mit Disney und Netflix vergleichbar, was sicherlich auch den niedrigeren Preis erklärt. Deutlich teurer als fünf Euro im Monat sollte das Angebot deshalb auch nicht werden, da sonst andere Mitbewerber aufgrund ihres breiteren Angebots deutlich interessanter sind.
Wer STARZPLAY kostengünstig ausprobieren möchte, sollte immer mal wieder die Spezialangebote bei Amazon Prime im Auge behalten. Dort ist der STARZPLAY Channel regelmäßig im Rahmen von Rabattaktionen günstiger zu bekommen. Doch auch beim regulären Angebot geht man bei Nichtgefallen kein großes Risiko ein. Wie praktisch alle anderen Streaming-Dienste kann auch STARZPLAY mit einem Klick wieder zum Monatsende gekündigt werden.
In einem weiteren Artikel diskutieren wir, welche Streaming-Dienste sich langfristig am Markt behaupten könnten.