Touch-Ersatz

Bluetooth-Tastaturen machen das Tablet zum Notebook

Externes Keyboard sollte aber nicht zu klein sein
Von dpa /

"Die Hersteller probieren da noch verschiedene Varianten aus", erklärt Gerald Himmelein von der Computerzeitschrift "c't". Manche Bluetooth-Tastaturen für Tablets ähneln denen von Desktop-PCs oder Notebooks. Bei kompakteren Modellen zeigen sich die Hersteller dagegen gerne experimentierfreudig. "Vorsichtig wäre ich vor allem bei extrem kleinen Tastaturen", warnt Himmelein. Denn wenn die Abstände zwischen den Tasten zu gering sind, häufen sich die Vertipper. Internationale Hersteller behandelten zudem oft die Umlaute stiefmütterlich - sie finden sich im Tastenlayout teils an merkwürdigen Orten wieder.

Grundsätzlich rät Designexperte Kupetz Verbrauchern vor dem Kauf zu einem kurzen Probeschreiben. "Wichtig ist, dass ich meine erlernten Fähigkeiten von anderen Tastaturen auf das neue Gerät übertragen kann." Denn echten Zusatznutzen im Vergleich zum Touchscreen bringt ein Bluetooth-Keyboard nur, wenn es sich blind bedienen lässt. "Das haptische Feedback ist für geübte Tipper bei einer richtigen Tastatur der entscheidende Vorteil", erklärt Kupetz.

Mausersatz auf Tastatur macht bei Tablet wenig Sinn

Viele Bluetooth-Tastaturen bieten neben Tasten auch einen Mausersatz wie Touchpad oder Trackball. Sinnvoll ist das nicht unbedingt für Tablets, aber für andere Geräte wie Spielkonsolen oder Rechner, die am Fernseher angeschlossen sind. Ähnlich wie bei der Tastatur gibt es auch beim Mausersatz enorme Qualitätsunterschiede, warnt Gerald Himmelein.

Wichtig ist vor allem, dass die Maustasten gut erreichbar sind und sich die Finger fürs Drücken der Tasten nicht mit denen zur Bedienung von Touchpad oder Trackball in die Quere kommen. Manche Hersteller trennen die Elemente deshalb: Touchpad oder Trackball sitzen dann zum Beispiel oben rechts auf der Tastatur, die Maustasten finden sich am oberen linken Rand - ähnlich wie die Schultertasten bei einem Gamepad. "Das ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, in der Praxis aber überraschend komfortabel", sagt Himmelein. Linkshänder könnten bei solchen Varianten aber Probleme haben, weil sie Touchpad oder Trackball mit Rechts bedienen müssen.

Eine mobile Tastatur sollte natürlich auch nicht zu groß und schwer sein. "Wer auf Reisen viel schreibt, ist mit einem Netbook besser bedient als mit einem Tablet", sagt Himmelein. Denn das wiegt manchmal weniger als Tablet, Ständer und Tastatur zusammen.

Tastatur sollte an mehreren Geräten genutzt werden können

Wer sich eine Bluetooth-Tastatur zulegt, kann sie theoretisch an mehreren Geräten nutzen. Damit Bluetooth-Geräte, also zum Beispiel Tablet und Tastatur kommunizieren können, müssen sie sich erst einmal verbinden - das nennt sich Pairing. Dafür muss der Nutzer auf der Tastatur einen Code eingeben, den das Tablet, der Rechner oder das Smartphone anzeigen. Der fliegende Wechsel zwischen Tablet und anderen Geräten klappt aber nur, wenn die Tastatur mehrere Pairing-Codes speichern kann. "Einige Tastaturen unterstützen das, andere nicht", erklärt Gerald Himmelein. Sonst muss man das Pairing immer wieder aufs Neue ausführen, wenn das Gerät gewechselt wird.

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