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Blackberry schaltet Smartphone-Dienste endgültig ab

Wer noch ein älteres Black­berry-Smart­phone besitzt, kann das Gerät in wenigen Wochen nicht mehr verwenden. Android-Handys sind nur zum Teil betroffen.
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Black­berry hat sich schon vor einigen Jahren von der Smart­phone-Produk­tion zurück­gezogen. Der Konzern konzen­triert sich seitdem auf die Entwick­lung von Soft­ware-Lösungen für Firmen. Jetzt hat Black­berry auf seiner Webseite die Abschal­tung der für die Smart­phones benö­tigten Dienste ange­kün­digt. Zum 4. Januar 2022 wird die Unter­stüt­zung einge­stellt, wie die Firma mitteilt.

Betroffen sind Smart­phones, die mit den Betriebs­sys­temen Black­berry OS 7.1 oder älter und Black­berry 10 ausge­stattet sind. Auch die Unter­stüt­zung für das Play­book, das von Black­berry einst als eigenes Tablet heraus­gegeben wurde, wird einge­stellt. Das bedeutet aber nicht nur, dass die Hand­helds keine weiteren Updates mehr erhalten und auch die Sicher­heit nicht mehr gewähr­leistet werden kann. Die Geräte werden nach Black­berry-Angaben auch ihre Funk­tionen verlieren.

Nach­voll­ziehbar ist, dass der E-Mail-Push­dienst nicht mehr läuft und die von Black­berry bereit­gestellten E-Mail-Adressen nicht mehr nutzbar sind. Diese basieren auf der Server-Infra­struktur des Herstel­lers. Wenn diese abge­schaltet wird, lassen sich auch die Dienste nicht mehr nutzen. Nach Black­berry-Angaben sollen sich die Smart­phones aber selbst für Tele­fonate, den Versand und Empfang von SMS-Mittei­lungen und selbst für Notrufe nicht mehr verwenden lassen.

Android-Smart­phones nicht betroffen

Aus für alte Blackberrys Aus für alte Blackberrys
Foto: teltarif.de
Nicht betroffen von der Abschal­tung der Dienste sind die Android-Smart­phones, die zuletzt unter der Black­berry-Marke veröf­fent­licht wurden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um das noch von Black­berry selbst heraus­gege­bene Priv handelt oder ob der Kunde ein Gerät verwendet, das von der TCL-Marke Black­berry Mobile veröf­fent­licht wurde. Auch Besitzer dieser Hand­helds müssen aller­dings aktiv werden, wenn sie dort eine von Black­berry gehos­tete E-Mail-Adresse verwenden.

Wenn einem iOS- oder Android-Gerät eine ESBL- oder IBL-Lizenz zuge­wiesen ist, muss der Kunde nach Black­berry-Angaben eine Stan­dard­lizenz erwerben, um die Nutzung der Enter­prise-Dienste mit diesem Gerät abzu­decken. Der Black­berry Hub Plus wird als App für Android-Smart­phones weiterhin ange­boten - entweder werbe­finan­ziert oder im Abon­nement. Ein echter Ersatz für die Black­berry-Dienste ist das aller­dings nicht.

Schon seit dem Umstieg auf Black­berry 10 fehlt die server­seitig reali­sierte Daten­kom­pres­sion von Black­berry. Diese sorgte früher dafür, dass viele Dienste auch mit lang­samen Internet-Verbin­dungen problemlos nutzbar waren. Beim Inter­national Roaming bewegten sich die Kosten in einem über­schau­baren Rahmen, da eben nur kleine Daten­mengen über­tragen wurden.

Vielen Black­berry-Fans fehlt aber bei aktu­ellen Smart­phones vor allem die physi­sche Tastatur. Im Sommer waren noch­mals Gerüchte aufge­taucht, dass ein neues Tastatur-Handy mit Black­berry-Soft­ware und 5G auf den Markt kommt.

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