Verlust

Telefónica: Fusionskosten sorgen für tiefrote Zahlen

Telefónica Deutschland hat tiefrote Zahlen vorgelegt - die Fusion mit E-Plus hat ihren Preis. Unterm Strich fiel ein dreistelliger Millionenbetrag an Verlusten an. Der Umsatz blieb aber stabil.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Hohe Fusionskosten mit E-Plus reißen Telefónica in die roten Zahlen. Hohe Fusionskosten mit E-Plus reißen Telefónica in die roten Zahlen.
Bild: dpa
Im ersten Quartal nach der Fusion mit E-Plus legt Mobilfunker Telefónica Deutschland (früher o2) tiefrote Zahlen vor: Die Übernahme des Düsseldorfer Mobilfunkers hat ihren Preis. Weil das Unternehmen in den Monaten von Oktober bis Dezember hohe Sonderkosten für die Integration verbuchte, fiel ein Verlust in Höhe von 642 Millionen Euro an, wie die Telefonica-Tochter heute in München mitteilt. Von Analysten war das Minus bereits erwartet worden, der Konzern hatte zuvor schon angedeutet, dass ein dreistelliger Millionenbetrag angefallen sei.

Hohe Fusionskosten mit E-Plus reißen Telefónica in die roten Zahlen. Hohe Fusionskosten mit E-Plus reißen Telefónica in die roten Zahlen.
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Im eigentlichen Geschäft muss sich die Anfang Oktober vollzogene Fusion zum größten deutschen Mobilfunker nach der Anzahl der Kunden später erst noch auszahlen: Der Umsatz blieb im vierten Quartal auf kombinierter Basis mit 2,02 Milliarden Euro stabil, der um Sonderkosten bereinigte Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel allerdings wegen hoher Werbekosten um fast ein Viertel auf 354 Millionen Euro. Inklusive der Sonderkosten fiel auch operativ ein Verlust von 46 Millionen Euro an.

Das Management um Chef Thorsten Dirks hofft aber noch in diesem Jahr auf erste positive Effekte der Fusion. Beim freien Barmittelzufluss sollen die Einsparungen aus dem Zusammenschluss 250 Millionen Euro bringen und damit bereits knapp ein Drittel des jährlich gesteckten Einsparziels erreichen. Der Mobilfunkumsatz soll 2015 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Der um Sonderkosten bereinigte operative Gewinn (Oibda) soll dagegen von 1,46 Milliarden Euro um mehr zehn Prozent zulegen. Mit diesen Werten hatten Analysten gerechnet.

Telefónica Deutschland hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, das führende digitale Telekommunikationsunternehmen zu werden. Auf welche Weise das erreicht werden soll, verraten wir in einer weiteren Meldung.

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