Kooperation

Telekom und France Télécom: Ausrüstung gemeinsam einkaufen

Technische Kooperation und Einkaufsgemeinschaft
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

France Télécom will künftig gemeinsam mit der Deutschen Telekom einkaufen. France Télécom will künftig gemeinsam mit der Deutschen Telekom einkaufen.
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Die Deutsche Telekom baut ihre Partnerschaft mit dem französischen Telekommunikationsriesen France Télécom-Orange weiter aus. Die beiden Unternehmen wollen künftig Ausrüstung und Infrastruktur gemeinsam einkaufen und auch diese Weise in drei Jahren 1,3 Milliarden Euro pro Jahr einsparen. Dazu werde im vierten Quartal dieses Jahres ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, teilte France Télécom-Orange heute Morgen in Paris mit. Die Partner würden jeweils zu 50 Prozent halten.

France Télécom will künftig gemeinsam mit der Deutschen Telekom einkaufen. France Télécom will künftig gemeinsam mit der Deutschen Telekom einkaufen.
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Im Februar hatten die beiden Unternehmen bereits eine engere Zusammenarbeit im Mobilfunk angekündigt. Sie erstreckt sich vor allem auf eine technische Kooperation wie die gemeinsame Nutzung von Funknetzen in Europa und bei Drahtlosnetzen (WLAN).

Im Mobilfunkbereich sind sich Deutsche Telekom und France Télécom-Orange in Großbritannien näher gekommen. Im Herbst 2009 bündelten die Unternehmen ihre dortigen Mobilfunkaktivitäten in einem Joint-Venture.

Zwei Büros in Bonn und Paris

"Ich freue mich sehr, dieses neue Projekt mit der Telekom heute bekannt geben zu können. Von der Zusammenlegung unserer Einkaufsaktivitäten profitieren unsere Kunden durch beste Netze, verbesserten Service und die größte Auswahl von Endgeräten in unserem Geschäftsbereich," sagte Olaf Swantee, Executive Vice President Europe and Sourcing bei France Télécom-Orange. "Das neue Joint Venture wird uns eine schlagkräftigere Beschaffungsorganisation ermöglichen und zu einer noch effektiveren Partnerschaft mit unseren Lieferanten führen. Damit können wir Innovationen weitertreiben und Technologien entwickeln, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen."

"Von den Betreibern wird erwartet, mehr als je zuvor in Netzwerke und Infrastruktur zu investieren, da die Datennutzung exponentiell zunimmt und es vermehrt Anstrengungen gibt, die digitale Aufspaltung zu reduzieren", erklärte Edward R. Kozel, Chief Technology and Innovation Officer der Deutschen Telekom. "Mit France Télécom-Orange haben wir einen erfahrenen und zuverlässigen Partner, der sowohl hinsichtlich der Skaleneffekte als auch des Kundennutzens bei der Harmonisierung der Technologie den gleichen Ansatz verfolgt."

Das avisierte gemeinsame Unternehmen wird zwei operative Bereiche in Bonn und Paris haben. Die Büros in Paris und Bonn sollen mit den Mitarbeitern aus den jeweiligen Einkaufsbereichen beider Konzerne besetzt werden, die bereits heute für den Einkauf von Endgeräten, Netztechnik, Service-Plattformen, IT-Infrastruktur und das sogenannte Procurement Engineering zuständig sind. Die Deutsche Telekom und France Télécom-Orange sind derzeit mit ihren Gewerkschaften und Sozialpartnern hinsichtlich der Errichtung des Joint-Ventures im Gespräch. Ein abschließender Vertrag nach Vorlage der jeweils erforderlichen Gremienbeschlüsse von Deutsche Telekom und France Télécom-Orange soll in den nächsten Wochen unterzeichnet werden. Allerdings müssen die zuständigen Wettbewerbsbehörden einer Freigabe des Joint Ventures noch zustimmen.

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