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Neue Telekom-Tarife: Handy-Nutzung in den USA bleibt teuer

Wir berichten darüber, dass die Telekom trotz eigener Tochterfirma vor Ort Roaming in den USA nur zu hohen Preisen anbietet. Vodafone bietet deutlich günstigere Konditionen an.
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Teures Telekom-Roaming in den USA Teures Telekom-Roaming in den USA
Foto: teltarif.de
In der vergangenen Woche hat die Deutsche Telekom neue Tarife für Smartphone-Nutzer vorgestellt. Kunden, die ihren Vertrag ab 19. April abschließen, zahlen bei MagentaMobil S, M und L eine um jeweils 5 Euro höhere Grundgebühr als bisher. Dafür bekommen sie nicht nur mehr monatliches Highspeed-Datenvolumen und den Zugang zu den WLAN-Hotspots der Deutschen Telekom. Auch die All-inclusive-Option für International Roaming ist künftig im Preis enthalten.

All inclusive kann bislang zu den Smartphone-Tarifen der Telekom hinzugebucht werden. Für 5 Euro pro Monat bei zwölfmonatiger Bindung oder für 19,95 Euro bei einmonatiger Laufzeit können die Kunden ihre Dreifach-Flatrate für Telefonate, den SMS-Versand und die mobile Internet-Nutzung ins Ausland mitnehmen. Das Angebot gilt in allen Staaten der Europäischen Union sowie in der Schweiz, in Norwegen und in Island.

Verbesserungen ab 19. April

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Ab 19. April verbessert die Telekom die Roaming-Option. So gilt die Telefon-Flatrate dann nicht nur für Verbindungen innerhalb des Reiselandes und nach Deutschland, sondern auch für Anrufe zwischen verschiedenen Staaten der Ländergruppe 1. Dazu verzichtet die Telekom - auch jetzt schon - auf Einschränkungen wie bei Vodafone oder o2.

So können Vodafone-Kunden, die die EasyTravel Flat buchen, pro Tag maximal 500 Minuten telefonieren und 500 SMS verschicken, ohne Extra-Kosten zu verursachen - ein Volumen, das für die allermeisten Kunden mehr als ausreichend sein sollte. Die Beschränkung des in der Roaming-Option von o2 enthaltenen maximalen Datenvolumens von 1 GB ist da je nach Nutzungsverhalten schon schmerzlicher, wenn Anwender beispielsweise viele Videos ansehen oder Multimedia-Dateien an die Lieben daheim verschicken.

Vodafone: EU-Tarif auch in der Türkei und in Nordamerika

Vodafone bietet gegenüber seinen Mitbewerbern den Vorteil, dass die EU-Roaming-Option auch in der Türkei, in den USA und in Kanada genutzt werden kann. Umso unverständlicher ist es, dass die Telekom die USA nach wie vor nicht berücksichtigt, obwohl das Unternehmen dort - anders als Vodafone - eine Tochterfirma hat, die umgekehrt für ihre Kunden mit "Simply Global" durchaus akzeptable Roamingkonditionen in Europa sowie in Südamerika anbietet.

Mit Simply Global telefonieren die Kunden von T-Mobile US für 20 US-Cent pro Minute. Der mobile Internet-Zugang ist standardmäßig auf EDGE-Geschwindigkeit gedrosselt, dafür aber ohne Aufpreis unlimitiert enthalten. Zumindest für E-Mail und Messaging reicht diese Übertragungsgeschwindigkeit aus. Gegen Aufpreis ist auch ein schnellerer Internet-Zugang erhältlich.

1,49 Euro pro Minute für Anrufe aus den USA nach Deutschland

Wer als Kunde der Deutschen Telekom International Roaming in den USA nutzt, zahlt für abgehende Gespräche einen Minutenpreis von 1,49 Euro. Eingehende Anrufe schlagen mit 69 Cent pro Minute zu Buche und selbst eine SMS kostet teure 49 Cent. Wird der mobile Internet-Zugang ohne gebuchte Option genutzt, so berechnet die Telekom einen Tagesnutzungspreis vom 49 Cent sowie 49 Cent je 50 kB.

Günstiger wird die Internet-Nutzung mit Travel & Surf. Mit dieser Option lässt sich ein 50-MB-Paket buchen, das 24 Stunden lang gültig ist und 2,95 Euro kostet. Als Alternative bietet die Telekom ein 150-MB-Paket für 14,95 Euro an. Dieses kann sieben Tage lang genutzt werden. Eine Möglichkeit, die Europa-Flatrate auch in den USA zu nutzen, gibt es nicht. Bislang ist es auch noch nicht absehbar, wann eine derartige Option zu erwarten ist.

Abhilfe für die Telefonie könnte die Einführung von WiFi Calling mit sich bringen, sofern die Kunden während eines Aufenthalts in den USA auf WLAN-Netze zurückgreifen können. In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, dass dieser Dienst in Deutschland im Laufe dieses Jahres eingeführt werden soll.

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