Joint Venture

Telekom und SK Telecom entwickeln 5G-Repeater

Südkorea war das erste 5G-Land der Welt. Die Südko­rea­nische Telecom (SKT) und die Deut­sche Telekom bündeln ihr Know-how in einem Joint Venture.
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Tim Höttges, CEO Deutschen Telekom (vorne) und Park Jung-ho, CEO SK Telecom (linker Bildschirm) und ihre Teams bei einer gemeinsamen Videokonferenz. Tim Höttges, CEO Deutschen Telekom (vorne) und Park Jung-ho, CEO SK Telecom (linker Bildschirm) und ihre Teams bei einer gemeinsamen Videokonferenz.
Foto: Deutsche Telekom
Für 5G-Fans gilt das asia­tische Land Südkorea als eine Art Mekka des schnellen Mobil­funks. Schon früh hatte Südkorea in 5G inves­tiert, um recht­zeitig zur Winter-Oympiade 2018 mit 5G "in der Luft" sein zu können.

Joint Venture verein­bart

Tim Höttges, CEO Deutschen Telekom (vorne) und Park Jung-ho, CEO SK Telecom (linker Bildschirm) und ihre Teams bei einer gemeinsamen Videokonferenz. Tim Höttges, CEO Deutschen Telekom (vorne) und Park Jung-ho, CEO SK Telecom (linker Bildschirm) und ihre Teams bei einer gemeinsamen Videokonferenz.
Foto: Deutsche Telekom
Der südko­rea­nische Netz­betreiber SK Telecom (SKT) und die Deut­sche Telekom haben heute eine Verein­barung zur Grün­dung eines 5G-Tech­nologie Joint-Ventures geschlossen.

Beide Unter­nehmen werden jeweils 50 Prozent des Joint Ventures halten und einen Vertreter benennen, der das neue Unter­nehmen leiten soll. Der Haupt­standort des Joint Ventures wird in Deutsch­land sein.

Lösungen für die 5G-Versor­gung in Gebäuden

Das neue gemein­same Unter­nehmen soll SKT und Telekom bei der Entwick­lung "inno­vativer 5G Lösungen" unter­stützen. Dabei liegt der Schwer­punkt vor allem auf dem Thema Inhouse-Versor­gung, zunächst für den euro­päi­schen Markt. 5G kann nur richtig funk­tio­nieren, wenn es auch inhouse ausrei­chende Signal­ver­sor­gung gibt.

Mittel- bis lang­fristig wollen die Partner die Möglich­keiten einer Zusam­men­arbeit in den Berei­chen von Augmented und Virtual-Reality-Diensten (AR, VR), Mobile Edge Compu­ting (MEC) und dem App-Markt prüfen, wo SKT auf seinem Heimat­markt schon weit fort­geschritten ist.

Die Inhouse-Versor­gung mit 5G wird über soge­nannte 5G-Repeater sicher­gestellt. Diese Repeater empfangen über eine Außen­antenne das 5G-Signal und strahlen es "indoor" über eine zweite Antenne wieder aus. Derzeit gibt es nur wenige Hersteller, die solche Geräte entwi­ckeln.

Das Joint Venture ist genau auf diese Markt­lücke ausge­richtet. Durch die kombi­nierten Stärken von SKT und Telekom könnte, so die Hoff­nung in Bonn und Seoul, das Joint Venture zukünftig eine Vorrei­ter­rolle auf dem Markt einnehmen.

Erste Tests erfolg­reich

SKT wird vor allen Dingen sein tech­nolo­gisches Know-how in das Joint Venture einbringen. Mit dem eigenen 5G/LTE-Dual­mode-Repeater unter­stützt das Unter­nehmen bereits jetzt schon den aktuell laufenden Test mit ausge­suchten Kunden der Deut­schen Telekom.

Zwischen August und Oktober dieses Jahres wurden bei Kunden in Berlin, Hamburg, Bonn, Köln, München, Darm­stadt, Frank­furt und Leipzig die ersten Repeater instal­liert.

Die Ergeb­nisse der Kunden­tests haben klar gezeigt, dass die Nutzer mit diesem Test­gerät sowohl bei der Sprach- als auch bei der Daten­kom­muni­kation signi­fikante Verbes­serungen bei 5G und LTE erzielen können. Das Joint Venture soll die weitere Entwick­lung des 5G/LTE- Repea­ters abschließen.

Besseres Kunden­erlebnis

"Zusammen mit SKT sind wir in der Lage, neue und inno­vative Produkte zu entwi­ckeln, die das Kunden­erlebnis verbes­sern. Die ersten Rück­mel­dungen der Kunden zum Produkt­test haben den Wert unserer Part­ner­schaft gezeigt - für uns, aber vor allem für unsere Kunden. Wir werden mit dem Repeater beginnen, aber mit diesem Joint Venture möchten wir noch viel mehr errei­chen. Wir wollen für beide Unter­nehmen in den kommenden Jahren bedeu­tende Inno­vationen schaffen", erklärt Tim Höttges, Vorstands­vor­sit­zender der Deut­schen Telekom seine Ziele.

"Die Part­ner­schaft zwischen SKT und der Telekom ist in einer Zeit, in der die Welt stark von der COVID-19-Pandemie betroffen ist, sehr wichtig", pflichtet Park Jung-ho, CEO von SK Telecom seinem deut­schen Kollegen bei. "Die vertiefte Verbin­dung zwischen den beiden Unter­nehmen wird eine wich­tige Rolle als Brücke zwischen Asien und Europa spielen. Sie wird uns zu neuen Tech­nolo­gien führen, die der Mensch­heit einen größeren Wert bringen können.“

Zustim­mung der Behörden notwendig

Die Grün­dung des Joint-Venture-Unter­neh­mens unter­liegt noch der obli­gato­rischen behörd­lichen Geneh­migung, sollte aber voraus­sicht­lich vor Ende des Jahres abge­schlossen sein, hofft man in Bonn und Seoul.

Beide Unter­nehmen haben übri­gens schon lange vor der 5G-Stan­dar­disie­rung bei 5G-Test­netzen zusam­men­gear­beitet.

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