Südkorea

Kartellbehörde belegt Google mit Millionen-Strafe

Behin­dert Google bei Android den Wett­bewerb? Eine Kartell­behörde hat Google nun eine Millionen-Strafe aufge­brummt. Denn Hersteller werden daran gehin­dert, Android-Forks auf die Geräte zu spielen.
Von dpa /

Wettbewerbsbehinderung bei Android bemängelt Wettbewerbsbehinderung bei Android bemängelt
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Südko­reas Kartell­behörde hat die Alphabet-Tochter Google wegen Wett­bewerbs­behin­derung mit einer Geld­strafe von mindes­tens 207,4 Milli­arden Won (etwa 150 Millionen Euro) belegt. Die korea­nische Kommis­sion für fairen Handel (KFTC) wirft dem Konzern vor, Gerä­teher­steller daran zu hindern, andere, von Google nicht geneh­migte Versionen des Android-Betriebs­sys­tems zu entwi­ckeln oder zu nutzen. Die Kommis­sion wies Google LLC, Google Asia Pacific sowie Google Korea heute an, diese Praxis zu ändern.

Die Höhe der Strafe ist laut KFTC noch nicht abschlie­ßend fest­gelegt worden. Sie könne sich nach einer erneuten Prüfung erhöhen, sagte eine Spre­cherin. Der Internet-Konzern kündigte laut Berichten südko­rea­nischer Medien an, gegen die Entschei­dung der Kommis­sion vorgehen zu wollen.

Domi­nie­rende Markt­stel­lung ausge­nutzt?

Wettbewerbsbehinderung bei Android bemängelt Wettbewerbsbehinderung bei Android bemängelt
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Google sieht sich immer wieder Vorwürfen ausge­setzt, seine domi­nie­rende Markt­stel­lung auszu­nutzen. Das Unter­nehmen betont jedoch, ange­sichts des bestehenden Wett­bewerbs habe es keine beherr­schende Markt­stel­lung.

Laut KFTC mussten einhei­mische Smart­phone-Hersteller wie Samsung oder LG, die Android-Apps oder -Dienste von Google nutzen wollen, bisher Verträge mit dem Inter­net­unter­nehmen schließen, die ihnen eine Reihe von Beschrän­kungen aufer­legen. Damit verhin­dere Google Wett­bewerb.

Die Behörde unter­sagte Google nun, Herstel­lern soge­nannte "Anti-Aufsplit­terungs­ver­ein­barun­genn" (anti-frag­men­tation agree­ments) aufzu­zwingen. Demzu­folge dürfen die Gerä­teher­steller keine modi­fizierten Versionen von Android OS - soge­nannte Android-Forks - auf ihre Produkte instal­lieren. Dabei geht es um Android-Versionen, die das Betriebs­system von Google zwar einsetzen, aber statt verschie­dener Google-Dienste eigene inte­grieren.

Erst Ende August hatte Südko­reas Parla­ment ein Gesetz zur Einschrän­kung der Markt­macht großer Tech-Konzerne wie Apple und Google beschlossen. Das Gesetz soll verhin­dern, dass die Betreiber von App-Markt­plätzen ihre Bezahl­sys­teme für In-App-Käufe den Soft­ware-Entwick­lern aufzwingen. Die entspre­chende Ände­rung des Gesetzes für Tele­kom­muni­kati­ons­geschäfte trat heute in Kraft.

Klin­gelt der Wecker morgens nicht, haben die meisten ein hand­festes Problem. Genau das ist aber in letzter Zeit vielen passiert, die die Google-Android-App "Uhr" benutzen. Das Problem wurde nun behoben.

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