Technologie

Telekom lässt SIM-Karte mit NFC-Funktionen entwickeln

Neue SIM-Karte kann mit dem NFC-Modul eines Handys kommunizieren
Von Björn Brodersen

Telekom lässt SIM-Karte mit NFC-Funktionen entwickeln Bild: Giesicke & Devrient Der Münchener Technologiekonzern Giesecke & Devrient (G&D) entwickelt für die Telekom eine neue SIM-Kartenlösung für Mobiltelefone mit der Nahfunktechnologie Near Field Communication (NFC). Die neue SIM-Karte kombiniert herkömmliche Funktionen sowohl mit standardisierten NFC-Funktionen als auch mit von der Telekom gewünschten Anforderungen und soll später in den Netzen des Bonner Mobilfunkanbieters eingesetzt werden. Die neue SIM-Karte soll als Grundlage für zukünftige berührungslose Bezahl- und Servicedienste, beispielsweise per Handy, dienen. Sie ermöglicht es, dass die SIM-Karte mit dem NFC-Modul eines Handys kommunizieren kann. Die Telekom beabsichtigt, zukünftig in verschiedenen Ländern NFC-Dienste anzubieten, die auf dieser SIM-Kartenlösung basieren.

Telekom lässt SIM-Karte mit NFC-Funktionen entwickeln Bild: Giesicke & Devrient Der Auftragsvergabe an Giesecke & Devrient war eine internationale Ausschreibung vorausgegangen. Giesecke & Devrient gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Anbietern auf dem Gebiet der NFC-Technologie und war bereits an zahlreichen Feldversuchen auf Basis dieser Technologie beteiligt. Das Unternehmen bietet mit seiner neuen Generation des SIM-Kartenbetriebssystem SkySIM CX eine sichere Plattform für eine Vielfalt von kontaktlosen Applikationen an.

Durch die Anwendung neuer Kartentechnologien basierend auf Standards von Global Platform und ETSI sorgt das Unternehmen für eine gesicherte Dienste-Integration in die Systeminfrastruktur des Mobilfunkbetreibers und die Netze der beteiligten Zahlungssysteme. Die Sicherheitsfunktionen der SIM-Karte verwenden dazu moderne kryptographische Verfahren. Auch TSM- und Wallet-Systeme, die zusammen mit der NFC-SIM-Karte das Mobiltelefon in eine elektronische Brieftasche verwandeln können, sind Teil des zukunftsorientierten Lösungsangebotes von G&D.

Noch fehlen die Anwendungen für NFC-Handys

Bei NFC handelt es sich um eine neue Übertragungstechnologie zum kontaktlosen Austausch von Daten im Nahbereich. Dabei nutzt NFC eine Funkschnittstelle, die Distanzen von wenigen Zentimetern überbrückt. Neue SIM-Karten mit NFC-Funktionalität gelten als das Schlüsselelement der Bezahlfunktion zukünftiger Mobiltelefone. Die Technik eignet sich außerdem für elektronische Fahrkarten, kundenorientierte Gutscheinsysteme, Lösungen für Logistik und Zugangssysteme sowie zum Beispiel für signaturbasierte Sicherheitsanwendungen.

Noch fehlen die Anwendungen für Smartphones mit NFC-Chips, doch laut Medienberichten hat Google bereits mit dem Kreditkartenunternehmen Mastercard und dem Finanzdienstleister Citigroup eine Allianz für einen NFC-Bezahldienst geschmiedet und auch andere Handy-Hersteller wie Nokia, LG oder Apple arbeiten an vergleichbaren Diensten. Die Telekom hatte im Februar dieses Jahres auf dem Mobile World Congress den Start der sogenannten Handy-Geldbörse "Mobile Wallet" angekündigt. Das ebenfalls auf NFC basierende Angebot Touch & Travel der Deutschen Bahn ist in der vermutlich letzten Phase vor dem Regelbetrieb.

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