Getestet

Nokias erstes HSUPA-Handy 5630 XpressMusic im Test

Musik-Handy mit WLAN, aber ohne GPS
Von Stefanie Frevert-Schönherr

Das erste Nokia-Modell mit HSUPA ist auf dem Markt: Mit 10,2 MBit/s im Downstream und 2 MBit/s im Upstream verspricht dieses Gerät erhöhte Upload-Geschwindigkeiten für all diejenigen, die beispielsweise nicht nur surfen und downloaden, sondern auch Blogging-Dienste mit großen Uploads nutzen möchten oder regelmäßig größere Datenmengen per E-Mail versenden.

Nokia 5630 XpressMusic

Doch bieten die erhöhten HSPA-Geschwindigkeiten einen Mehrwert oder ist es dafür noch zu früh, weil das Mobilfunk-Netz es noch gar nicht hergibt? Und was bietet das XpressMusic-Handy außerdem? Wir wollten es wissen und unterzogen das 5630 XpressMusic einem kurzen Test.

Auf den ersten Blick macht das Nokia-Gerät einen guten Eindruck. Das Handy liegt angenehm in der Hand und die Verarbeitung lässt keine Beanstandungen zu. Selbst das in letzter Zeit bei Nokia-Handys oft kritisierte Ziffern-Tastenfeld weist einen guten Druckpunkt auf und die Tasten lassen sich durch die angenehme Oberfläche und Größe einwandfrei bedienen.

Das 5630 XpressMusic misst 11,2 mal 4,6 mal 1,2 Zentimeter, hat ein Gewicht von 83 Gramm und gehört derzeit zu den kleinsten Symbian-Geräten. Damit eignet es sich vielleicht auch für diejenigen, die die großen Symbian-Geräte bisher gescheut haben. Das Display ist daher mit einer Diagonale von 5,6 Zentimetern nicht übermäßig groß, aber ausreichend für die meisten Anwendungen. Der Kontrast und die Farbdarstellung des Displays sind ebenfalls gut.

Die Kamera hat ihre Schwächen

Die Fotos des Nokia 5630 XpressMusic sind zu dunkel, wie der Vergleich mit dem N95 zeigt.
Foto: teltarif
Die 3,2-Megapixel-Kamera zählt wie erwartet nicht zu den besten, schließlich liegt das Hauptaugenmerk des Nokia-Handys auf dem Musik-Bereich. Die Linse der Kamera ist nicht sehr lichtstark. Landschaftsaufnahmen und Bilder bei Tageslicht sind zwar etwas dunkel, aber noch in Ordnung. Aufnahmen von Personen in dunkler Umgebung bzw. in Räumen werden durch den LED-Blitz überbelichtet, was zu weniger schönen Ergebnissen führt.

Neuerungen bei den Kamera-Features sind die Panorama-Funktion und der Bildfolgemodus, bei dem jetzt auch in vorher eingestellten zeitlichen Abständen Aufnahmen gemacht werden können. Für Schnappschüsse eignet sich die Kamera, man darf allerdings nicht zu viel erwarten. Ein weiterer Nachteil ist, dass man den Kamera-Ton nicht abschalten kann: Auch im Lautlos-Profil ertönt einer von vier auswählbaren Auslöse-Tönen.

In unserem Vergleichsbild mit dem N95 wirkt des Foto vom 5630 XpressMusic besser, aber insgesamt wirken die Aufnahmen zu dunkel.

Musik-Funktionen und Bedienung gut, Comes-with-Music-Dienst mit Schwächen

Der eigentliche Vorteil liegt bei den XpressMusic-Geräten allerdings in den Musik-Funktionen. Die speziellen Comes-with-Music-Dienste haben wir ja schon ausführlich mit dem Nokia 5800 XpressMusic getestet. Aber wir wollten hier ausprobieren, ob sich das Angebot auch mit einem Handy ohne Touchscreen gut nutzen lässt.

Das Nokia 5630 XpressMusic kommt mit S60 3rd Edition.
Foto: Nokia
Die Software ist einfach zu bedienen. Nach der Anmeldung und dem Login gelangt man direkt zum Music Store [Link entfernt] , wo man sich über die Suche von Interpret oder Titel die Ergebnisse anzeigen und das richtige auswählen kann. Der Download vom Handy aus ist sowohl über WLAN als auch über das Mobilfunknetz schnell und einfach möglich. Die heruntergeladenen Songs werden automatisch im richtigen Verzeichnis abgelegt und können sofort abgespielt werden. Die erforderlichen Lizenzen werden beim ersten Download eines Titels einer CD automatisch erworben. Der einzige Nachteil beim Download von Alben besteht darin, dass jeder Titel einzeln angeklickt und herunter geladen werden muss. Hier sollte Nokia noch nachbessern, denn gerade über das Handy ist das viele Klicken umständlich.

Insgesamt wäre das Comes-with-Music-Angebot eine schöne Sache, wenn da nicht die Nutzungseinschränkungen wären, die ein Abspielen nur auf diesem oder einem anderen Comes-with-Music-Gerät oder dem einen dafür eingerichteten Computer ermöglichen. Das Angebot ist zudem nur ein Jahr lang kostenlos nutzbar und dafür zahlt man für das Gerät im Vergleich zum freien Handel, wo es derzeit etwa 260 Euro kostet, rund 125 Euro mehr. Ob die Musik-Flatrate das wert ist oder ob man sich dafür nicht lieber eine andere Musik-Flatrate ohne diese Einschränkungen gönnt, ist jedem selbst überlassen.

Die Klangqualität des Handys ist einwandfrei. Es kann auch ausreichend laut gestellt werden, eignet sich zum Anhören über den integrierten Lautsprecher oder via 3,5-mm-Klinkenanschluss über die Stereo-Anlage und es können eine Vielzahl von Titeln angehört werden, bevor zum Ladegerät gegriffen werden muss.

Welche Download- und Upload-Geschwindigkeit im Test mit dem Nokia 5630 XpressMusic erreicht werden konnten und mehr über weitere Vor- und Nachteile des Handys lesen Sie auf der zweiten Seite.

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