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Sony Ericsson Xperia Mini Pro im Test: Mini-Smartphone mit Tastatur

Kompaktes Android-Handy mit ausziehbarer QWERTZ-Tastatur
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Das Sony Ericsson Xperia Mini Pro hat im Vergleich zu den Smartphone-Größen, sowohl aus eigenem Hause als auch von der Konkurrenz, einen klaren Vorteil: Es lässt sich, zumindest im geschlossenen Zustand, problemlos mit einer Hand bedienen. Darauf setzt auch Sony Ericssons Konzept mit den vier Displayecken und den dort platzierten Schnellzugriffen. In einer eigenen Anwendung, genannt Timescape, sammelt Sony Ericsson die wichtigsten Infos, die der Nutzer tagtäglich braucht: Verpasste Anrufe, SMS, E-Mails und Statusupdates von Facebook und Twitter. Über den Android Market kann der Nutzer weitere kleine Apps installieren, die sich dann in Timescape integrieren.

Sony Ericsson XPERIA mini pro

Der Android Market ist es auch, der die Geräte mit Googles Betriebssystem derart populär gemacht hat. War früher die Software-Ausstattung eines Handys vom Hersteller festgelegt, lassen sich heute hunderttausende Apps finden - da ist für jeden Anwender und jeden Einsatzzweck etwas dabei. Dennoch hat sich Sony Ericsson entschieden, einige Apps bereits vorzuinstallieren. Das sind unter anderem "Moxier Pro" zum sicheren Verbinden mit einem Exchange-Server, "UEFA.com" für aktuelle Fußballergebnisse aus Europa sowie der Virenscanner "McAfee VirusScan". Ob es den bei einem Smartphone wirklich braucht, ist momentan noch strittig.

Multimedia: Mittelmäßige Fotos

Xperia Mini Pro mit aufgeschobener QWERTZ-Tastatur Xperia Mini Pro mit aufgeschobener QWERTZ-Tastatur
Foto: teltarif.de
Sony Ericsson setzt beim Xperia Mini Pro auf eine 5-Megapixel-Kamera, die von einer LED-Leuchte unterstützt wird. Videos kann die Kamera in kleiner HD-Auflösung (720p) aufnehmen. Sowohl die Foto- als auch die Videoergebnisse sind allerdings eher mäßig. Fotos werden oft zu dunkel, auch wenn sie an gut ausgeleuchteten Orten entstanden sind. Die Videos gelingen etwas besser, allerdings ist die Kamera für schnelle Schwenks nicht geeignet - kleine Ruckler sind dann an der Tagesordnung. Die eigenen Schnappschüsse lassen sich übrigens nicht per HDMI an einem Fernseher darstellen - das können im Hause Sony Ericsson momentan nur die Xperia-Modelle arc, arc S, neo und pro.

Das Fehlen der HDMI-Schnittstelle macht sich für den Nutzer gerade besonders bemerkbar, weil das Display des Xperia Mini Pro nur drei Zoll groß ist. Aufgrund der Auflösung des Displays macht das Betrachten von Fotos und vor allem Videos ohnehin nur bedingt Spaß. Da wäre HDMI eine gute Alternative gewesen. Dennoch taugt das Mini Pro auch als kleines Multimedia-Smartphone, insbesondere für die Musikwiedergabe. Dafür ist allerdings der Erwerb einer größeren Speicherkarte auf jeden Fall Pflicht.

Akku: Super Leistung, Telefonie: mittelmäßige Sprachqualität

Rückseite des Xperia Mini Pro Rückseite des Xperia Mini Pro
Foto: teltarif.de
Aufgrund des kleinen Displays ist das Xperia Mini Pro auf Stromsparen ausgelegt. Bei normaler Nutzung hielt der Akku unseres Testgerät ohne Probleme drei bis vier Tage durch - und das bei ständiger Internetverbindung, einigen Telefonaten und diversen Ausflügen ins Web. Aber auch Poweruser werden das Gerät nicht jeden Abend ans Ladekabel anschließen müssen - zwei Tage sind auf jeden Fall drin. Bei ständig aktivem Display geht dem Mini Pro erst nach etwas mehr als zehn Stunden der Saft aus, auch das verdient Lob.

Weniger gut gefällt allerdings die Akustik. Die Sprachqualität geht zwar in Ordnung, bleibt aber mittelmäßig, der Klang dürfte klarer sein. Der Freisprecher ist etwas zu leise, außerdem konnten wir gelegentliche Aussetzer beobachten.

Fazit: Kleines Smartphone mit viel Ausstattung - zu einem guten Preis

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3
  • Bedienung, Handling, Software: 1
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2,0
Einige Schwächen leistet sich das Sony Ericsson Xperia Mini Pro ohne Frage. Kamera und Sprachqualität sind eher mittelmäßig, überzeugen kann das Smartphone hingegen mit flüssiger Bedienung und langer Akkuleistung. Das kleine Display ist natürlich mit aktuellen Topmodellen nicht vergleichbar, dafür passt das Mini Pro aufgrund seiner kompakten Maße gut in die Hosentasche. Ein durchschlagendes Argument hat das kleine Smartphone dazu noch zu bieten: den Preis. Sony Ericsson empfiehlt zwar einen Preis von 269 Euro, aktuell ist das Smartphone in diversen Onlineshops bereits für unter 200 Euro zu haben. Damit sticht es ähnlich ausgestattete Geräte aus. 50 Euro günstiger, geringfügig kleiner und nur knapp 100 Gramm schwer ist das Geschwistermodell Xperia Mini. Bei ansonsten identischer Ausstattung ist der Hauptunterschied zum Xperia Mini Pro die fehlende QWERTZ-Tastatur. Dadurch ist das Xperia Mini allerdings auch etwas "komplizierter" zu bedienen, da die einfachste Möglichkeit der Texteingabe wegfällt.

Für noch einmal 20 Euro weniger sind die beiden Vorgängermodelle Xperia X10 Mini und Xperia X10 Mini pro derzeit erhältlich. Diese sind jedoch weniger empfehlenswert, da sie nur mit Android 2.1 Eclair ausgeliefert werden und Sony Ericsson bereits festgelegt hat, keine weiteren Android-Updates mehr für diese Modelle anzubieten.

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