Ausprobiert

TuneUp 2015 unter Windows 10 im Test

Mehr Performance und optimierte Einstellungen verspricht AVG den Nutzern des TuneUp-Tools. Wir haben die 2015er-Version unter Windows 10 getestet.
Von Daniel Rottinger

Sicheres Löschen mit dem AVG Shredder

Dateien können bis zu 999 überschrieben werden Dateien können bis zu 999 Mal überschrieben werden
Bild: teltarif
Über die Unterpunkte "Bereinigen", "Daten sicher löschen" erhalten Nutzer Zugang zum AVG Shredder. Damit sollen sich Dateien wirklich sicher löschen lassen. Dateien, Ordner oder der Inhalt des Papierkorbs werden auf Nutzerwunsch bis zu 999 Mal überschrieben. Dabei stehen drei unterschiedliche Löschmethoden zur Auswahl: Schnelles Löschen, Sicheres Löschen nach DoD 522.22-M und Sicheres Löschen nach Gutmann, wobei diese am meisten Zeit in Anspruch nimmt. Eine rund 50 KB große Datei, die 100-fach überschrieben wird, nimmt rund 15 Sekunden in Anspruch. Laut dem Hersteller soll das Verfahren so sicher sein, dass sich sogar Datenrettungsfirmen daran die Zähne ausbeißen würden.

Hirnaus-Modus: 1-Click-Wartung

Die 1-Click-Wartung stellt die Mängelliste zusammen Die 1-Click-Wartung stellt die Mängelliste zusammen
Bild: teltarif
Nach diesem Etappenerfolg starteten wir erneut die 1-Click-Wartung und verweilten rund 10 Minuten, bis dieser Scan-Vorgang vollständig abgeschlossen war und die Ergebnisse präsentiert wurden. Um den Vorgang zu beschleunigen kann der Nutzer im Vorfeld über die Einstellungen übrigens festlegen, welche Kategorien des Systems tatsächlich gescannt werden sollen. Anschließend kann der Anwender entscheiden, ob die gefundenen Probleme und Leistungs-Blocker beseitigt werden sollen oder stattdessen die Operation abgebrochen werden soll.

Grundsätzlich ist an diesem Feature nichts verkehrt und der Anwender kann vor dem Aufräumen nochmal manuell festlegen, welche Dinge TuneUp beseitigen soll und welche nicht. Wer sich allerdings erneut in die Untermenüs begibt, benötigt Expertenwissen, um schnelle Entscheidungen treffen zu können oder er muss sich genauestens durch die jeweiligen Kurzbeschreibungen scannen, denen es allerdings manchmal etwas an Präzision fehlt. Positiv fällt auf, dass die Bereinigung an sich sehr schnell abläuft und wie alle anderen Aktivitäten im "Optimierungsbericht" erfasst wird.

AVG Disc Space Explorer

Platzfresser werden mit dem Disk Space Explorer enttarnt Platzfresser werden mit dem Disk Space Explorer enttarnt
Bild: teltarif
Um größere Daten-Mengen auf der Festplatte zu enttarnen und anschließend zu löschen, gibt das TuneUp-Tool Nutzern den Disc Space Explorer an die Hand. Dieser lässt sich über die Unterpunkte "Bereinigen", "Große Datenmengen finden und löschen" öffnen. Nach einem Scan der einzelnen Partitionen oder externen Laufwerke wird in einer Top-10-Liste aufgeführt, welche Dateien auf dem jeweiligen Speichermedium am meisten Platz belegen.

Wird eine "Mammut-Datei" von dem Nutzer als störend empfunden, kann er diese über einen Rechtsklick und den entsprechenden Kontextmenüeintrag löschen. Im Vergleich zur herkömmlichen Aufräumaktion über den Windows Explorer stellt das Tool eine erhebliche Erleichterung dar und ist vor allem für PCs mit geringer Festplattengröße eine echte Wohltat.

Fazit

TuneUp 2015 ist Quantitativ ein echtes Bollwerk. AVG ist leider nicht gelungen, sich von einigen Features zu trennen und dadurch aus der etwas sperrigen Grundstruktur auszubrechen. Nutzer finden dermaßen viele Optionen, dass der Überblick schnell verloren geht und sich eine gewisse Überforderung einstellt. Abseits der 1-Click-Wartung wäre es daher sinnvoll gewesen, Anwender zwischen einem Standard- und Expertenmodus wählen zu lassen oder einen zusätzlichen Assistenten zu integrieren. Wer allerdings etwas Zeit investiert und sich ausführlich mit den Tools Program Deactivator oder Disc Space Explorer beschäftigt, kann ein Leistungsplus erzielen.

Windows-10-Nutzer ziehen leider kaum konkrete Vorteile aus dem Tool. Stattdessen eignet sich das kostenfreie ShutUp-Tool zur Feinjustierung der Datenschutz-Einstellungen wesentlich besser. Letztendlich müssen Nutzer selbst entscheiden, ob sie bereit sind, um die 30 Euro für das Tool-Portfolio auszugeben. Aufgrund des relativ langen Testzeitraums ist alternativ ein kostenfreier Selbsttest ohne Weiteres möglich.

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