DAB+: Hier werden UKW-Frequenzen abgeschaltet
Der Bayerische Rundfunk (BR) schaltet weitere analoge UKW-Frequenzen ab. Nachdem bereits Sendeanlagen in Mittenwald, Burgberg-Halden (bei Sonthofen) und Burgsinn (Unterfranken) stillgelegt wurden, werden nun mit den Sendeanlagen in Weiler/Allgäu und Neu-Ulm zwei weitere Standorte außer Betrieb genommen. Die Abschaltung erfolgt am Dienstag, 4. Juli.
In den betroffenen Regionen ist das Digitalradio DAB+ bereits ausgebaut, sodass der BR hier Kosten durch den Abbau der terrestrischen Doppelausstrahlung einsparen kann. Wer einen etwas schlechteren Empfang akzeptiert, kann den BR auch weiter auf UKW über Frequenzen vom entfernten Standort Grünten/Allgäu hören.
Der BR schaltet genau die Anlagen ab, die beim Aufbau des UKW-Sendernetzes zuletzt in Betrieb gingen. Sie wurden installiert, um dort den UKW-Empfang in Stereo-Qualität zu verbessern.
UKW-Rückzug geht bei Deutschlandradio weiter
BR und Deutschlandradio schalten UKW-Frequenzen ab
Foto: Denver
An insgesamt zehn Standorten in Sachsen, Thüringen, Hessen und Bayern werden die Programme Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur ab sofort ausschließlich digital ausgestrahlt. Mit Blick auf die regional sehr gute DAB+-Versorgung wurden am Freitag, 30. Juni 2023, die parallele analoge Ausstrahlung über einige kleinere UKW-Sender mit geringer Reichweite beendet. Das betrifft die Verbreitung des Deutschlandfunks in Thüringen über die Sender in Gotha (94,0 MHz), Ilmenau (99,9 MHz) und Nordhausen (96,4 MHz). Deutschlandfunk Kultur bleibt in diesen Regionen über UKW verfügbar.
Die UKW-Ausstrahlung von Deutschlandfunk Kultur wurde in Cham (Bayern, 101,4 MHz), Aßlar/Wetzlar (Hessen, 97,3 MHz) und Fritzlar (Hessen, 96,0 MHz) und an den sächsischen Standorten Bad Düben (99,4 MHz), Eilenburg (92,0 MHz), Bärenstein (104,3 MHz) und Torgau (101,1 MHz) eingestellt. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den weiteren UKW-Empfang des Deutschlandfunks in diesen Regionen.
Im Zuge des weit fortgeschrittenen DAB+-Netzausbaus setzt Deutschlandradio bereits seit 2018 in verschiedenen Regionen auf rein digitale Programmverbreitung. In den kommenden Jahren sollen weitere UKW-Anlagen außer Betrieb genommen werden. Noch in diesem Jahr soll sich der Empfang der Deutschlandradio-Programme über DAB+ durch neue Sendeanlagen weiter verbessern.
Klassik Radio strebt kompletten UKW-Rückzug an
Unterdessen will Klassik Radio in den kommenden Jahren komplett aus der analogen UKW-Verbreitung aussteigen. Laut Teilnehmern soll der Privatsender entsprechende Ankündigungen auf seiner Aktionärs-Hauptversammlung gemacht haben.
Den Angaben zufolge soll bereits im September die UKW-Verbreitung in Österreich (UKW-Frequenzen in Salzburg und Tirol) eingestellt werden. Das bringe laut Geschäftsführer Ulrich Kubak nochmals ein großes Einsparpotential bei den Verbreitungskosten. In den nächsten zwei bis drei Jahren werde sich Klassik Radio anschließend vollständig aus der UKW-Verbreitung auch in Deutschland zurückziehen. Der Sender hatte zuvor bereits die UKW-Ausstrahlung in mehreren Bundesländern eingestellt oder reduziert. Klassik Radio ist bundesweit über DAB+ im ersten, nationalen Multiplex sowie über weitere digitale Empfangswege zu hören.
Mit seiner zweiten Welle Beats Radio will Klassik Radio auch nach Österreich und in die Schweiz expandieren.