Outdoor-Smartphone

Ulefone Armor 2 im Kurztest: Stabiler Begleiter für draußen

Das Ulefone Armor 2 wendet sich an aktive Menschen, die viel draußen unterwegs sind. Wir haben das Outdoor-Smartphone unter die Lupe genommen.
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Outdoor-Smartphones sind zwar meist deutlich robuster als ihre filigranen Zeitgenossen, ihnen hängen aber viele Klischees an: Die robusten Begleiter für draußen sind technisch hinterher, haben weniger Leistung und sehen hässlich aus.

Dass das nicht immer der Fall sein muss, zeigen nicht nur etablierte Hersteller wie Caterpillar mit seinen Cat Phones, sondern auch zunehmend chinesische Smartphone-Hersteller. Diese konzentrieren sich mittlerweile nicht nur darauf, schicke Smartphones zu konstruieren, die Apple und Samsung Paroli bieten können, auch den Outdoor-Markt wollen die Chinesen zunehmend erobern. Das Ulefone-Smartphone neben der Verpackung Das Ulefone-Smartphone neben der Verpackung
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Technische Daten des Ulefone Armor 2

Für einen Kurztest haben wir uns das Ulefone Armor 2 schicken lassen, das in Deutschland rund 290 Euro kostet. Erhältlich ist es in den Farben Schwarz-Grau und Schwarz-Orange. Das nach IP68 zertifizierte Outdoor-Smartphone ist immerhin speichertechnisch ordentlich ausgestattet - es bietet 64 GB Flash-Speicher und 6 GB RAM. Der interne Speicher kann per microSD-Karte auf bis zu 256 GB aufgestockt werden.

USB-C-Buchse hinter einer Klappe USB-C-Buchse hinter einer Klappe
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Der MediaTek Helio P25 ist ein Octa-Core-Prozessor mit der Grafik-Einheit ARM Mali-T880. Vier Kerne davon arbeiten mit maximal 2,6 GHz, die anderen vier mit maximal 1,6 GHz. Als Betriebssystem ist Android 7.0 Nougat vorinstalliert - ob es ein Update auf neuere Hauptversionen geben wird, steht noch nicht fest. Das ist beispielsweise ein Nachteil vieler günstiger Smartphone-Firmen aus China: Statt ältere Geräte mit neuen Android-Hauptversionen zu versorgen, bringen sie gleich ein ganz neues Smartphone auf den Markt und hoffen, dass der Kunde es kauft.

Das 159 mal 78,3 mal 14,5 Millimeter messende und 270 Gramm wiegende Outdoor-Smartphone hat ein 5-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1920 mal 1080 Pixel bei 441 PPI Pixeldichte. Besonders blickwinkelstabil ist das Display allerdings nicht, wenn man schräg darauf schaut. Der 4700-mAh-Li-Polymer-Akku soll im Standby 640 Stunden durchhalten, was recht unrealistisch erscheint. Die 16-Megapixel-Hauptkamera hat ebenso wie die Frontkamera eine f/2.0-Blende. Die Frontkamera liefert interpoliert 13 Megapixel Auflösung, in Wirklichkeit aber nur 8 Megapixel.

Das Zubehör im Lieferumfang Das Zubehör im Lieferumfang
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Das WLAN-Modul funkt in den Standards 802.11a/b/g/n auf 2,4 und 5 GHz. Der LTE-Chip unterstützt auch die in Europa so wichtige 800-MHz-Frequenz auf Band 20. Zwei Nano-SIM-Slots erlauben den Einsatz von zwei SIM-Karten, der microSD-Slot kommt noch dazu, sodass der Nutzer sich nicht wie bei vielen neueren Smartphones zwischen einer zweiten SIM und der Speicherkarte entscheiden muss. Das Smartphone beherrscht den Dual-Standby-Betrieb, wobei immer nur einer der beiden Slots im LTE-Netz funken kann - umgeschaltet wird in den Einstellungen. Klinken- und Micro-USB-Adapter Klinken- und Micro-USB-Adapter
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Lieferumfang: Wichtiges Zubehör für Audio und USB

Der Lieferumfang des Ulefone Armor 2 ist recht umfangreich ausgefallen - und dafür gibt es auch Gründe. Das Smartphone hat unter einer Klappe eine USB-Typ-C-Buchse, ein passendes Ladekabel sowie ein Netzteil liegen dem Smartphone bei. Ulefone rechnet aber wohl damit, dass einige Nutzer ihr altes Micro-USB-Zubehör weiter nutzen möchten und packt einen Micro-USB-auf-USB-C-Adapter bei.

Außerdem verzichtet das Ulefone Armor 2 auf eine Audio-Klinkenbuchse, in der Packung fanden wir einen USB-C-auf-Klinkenbuchsen-Konverter. Weiterhin dringend benötigt wird der kleine Schraubendreher in der Packung, um die Abdeckung auf der Rückseite zu öffnen, unter der sich die drei Slots befinden.

Handhabung, Ersteinrichtung, Outdoor, Akku, Leistung & Fazit

Das Ulefone Armor 2 liegt gut in der Hand - auf der Kameraseite ist es etwas schwerer als auf der gegenüberliegenden Seite. Rutschgefahr besteht allerdings keine, da die Kanten und Oberflächen des Geräts sehr griffig sind. Auf der rechten Schmalseite sind Powerbutton, eine separate Kamerataste und eine Push-to-talk-Taste angebracht, auf der linken die beiden Lautstärketasten sowie eine SOS-Taste. Diese kann wahlweise mit einer Telefonnummer eines Bekannten belegt werden. Das Telefon lässt sich nicht verbiegen oder eindrücken, hat keine unschönen Spaltmaße und wirkt sehr robust

Vor der ersten Nutzung legten wir das Smartphone mit dem Display nach unten auf den Tisch und lösten die beiden Befestigungsschrauben der Abdeckung auf der Rückseite, um zwei SIM-Karten einlegen zu können. Anschließend ist es erforderlich, die Klappe wieder gut zu verschließen und die beiden Schrauben kräftig anzuziehen, damit keine Feuchtigkeit ins Telefon gelangt.

Direkt nach jedem Einschalten erscheint übrigens eine kleine Animation auf dem Display, mit der der Nutzer auf zwei Dinge hingewiesen wird: Er soll nicht nur auf ein korrektes Festschrauben der Abdeckung achten, sondern auch darauf, dass die Gummiklappe für die Abdeckung des USB-C-Ports korrekt geschlossen ist. Drei Slots hinter der Klappe Drei Slots hinter der Klappe
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Was darf man mit dem Ulefone Armor 2 draußen machen?

Interessant ist, dass der Hersteller Ulefone am Ende des Datenblatts zum Armor 2 schreibt: "Um Schäden am Telefon oder Fehlfunktionen zu vermeiden, sollten Sie Ihr Telefon nicht unter extremen Bedingungen benutzen." Es lohnt sich also immer, genau das zu beachten, was der Hersteller und die Outdoor-Zertifizierung versprechen - in diesem Fall ist es die IP68-Zertifizierung.

Ulefone verspricht, dass das Telefon eine Stunde lang in 1,5 Meter Wassertiefe überlebt beziehungsweise 24 Stunden in einem Meter Wassertiefe. Wohlgemerkt bezieht sich das auf einigermaßen sauberes Süßwasser, nicht auf Salzwasser oder säurehaltige Flüssigkeiten. Dass Ulefone das Smartphone tatsächlich an allen Öffnungen sauber abgedichtet hat, haben wir überprüft: Im Test drang weder Staub noch Wasser durch die Öffnungen von Micro-USB, Lautsprecher, Mikrofon, Kamera oder Bedienknöpfen.

Wichtig zu wissen ist, dass die IP-Zertifizierung nichts über die Stoßfestigkeit des Geräts aussagt. Ulefone zeigt auf YouTube martialische Videos, in denen das Smartphone eine 8,5 Meter hohe Rolltreppe herabpurzelt und von einer 5,5 Meter hohen Brüstung auf den Steinboden knallt. Auch das Foto auf der Webseite mit dem Ulefone Armor 2 neben einem Autoreifen dürfte irreführend sein - ob man mit dem Auto über das Telefon rollen kann, haben wir allerdings nicht getestet. Nach unserem Test können wir sagen, dass das Telefon auf jeden Fall überlebt, wenn es einem aus der normalen Nutzungshöhe von 1,60 Meter auf einen harten Boden fällt. Viel stärker strapazieren sollte man es aber nicht. Homescreen des Smartphones Homescreen des Smartphones
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Telefonie, Internet, Leistung und Akku

Im Telefonietest hat das Ulefone Armor 2 nur mittelmäßig abgeschnitten. Gesprächspartner sind über den Hörer zwar gut zu verstehen, allerdings hörten wir bei unseren Tests im Telekom-Netz stets ein leises Summen im Hintergrund. Nicht gut gelungen ist übrigens der Lautsprecher, der bei Freisprech-Telefonaten sehr quäkig klingt, auch wenn er gar nicht laut aufgedreht ist. Das betrifft auch die Musikwiedergabe - Musikhören ist über den integrierten Lautsprecher beim Ulefone Armor 2 kein Genuss.

Zwischen WLAN und LTE wechselte das Smartphone rasch und ohne Verzögerungen. Auch beim Wischen durch Menüs und Homescreens sind uns keine Verzögerungen begegnet. Die Leistung des SoC reicht sogar dazu, anspruchslosere Spiele zu spielen, die kein aufwändiges Rendering erfordern. Selbstverständlich läuft auch die Wiedergabe von Full-HD-Videos ruckelfrei.

Der 4700-mAh-Akku lieferte eine Leistung ab, die einem Mittelklasse-Smartphone entspricht. Im Akku-Test von PCMark, bei dem dauerhaft das Display auf der höchsten Helligkeitsstufe angeschaltet ist und eine Nutzung mit Bildern, Videos, Internetsurfen und Office-Dokumenten simuliert wird, hielt der Akku 7 Stunden und 15 Minuten durch. Für Tagestouren ist das ausreichend - wer länger in der Wildnis unterwegs ist, muss eine Powerbank mitnehmen. Die Animation empfiehlt korrektes Verschließen aller Öffnungen Die Animation empfiehlt korrektes Verschließen aller Öffnungen
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Fazit: Robust und wasserabweisend mit kleinen Kritikpunkten

Mit dem Ulefone Armor 2 erhält man ein ordentliches Outdoor-Smartphone zu einem vernünftigen Preis, das ohne Probleme kleinere Stürze überlebt, Spritzwasser, Staub und kurzzeitiges Untertauchen überlebt und ordentlich verarbeitet ist. Auch das beiliegende Zubehör und der zusätzliche microSD-Slot zu zwei SIM-Slots sind eine Erwähnung wert.

Abstriche machen muss der Nutzer beim Display, das nicht besonders blickwinkelstabil ist sowie beim Lautsprecher, der nicht wirklich gut klingt. Die Akkulaufzeit von etwas mehr als sieben Stunden ist nicht zu beanstanden.

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