Umfragen

Tablet-Computer für viele Deutsche kein Ersatz für den PC

Studie prophezeit kräftigen Umsatzsprung für Cloud Computing
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Tablets - wie hier von Sony - sind für viele Deutsche kein PC-Ersatz Tablets - wie hier von Sony - sind für viele Deutsche kein PC-Ersatz
Foto: teltarif.de
Tablets boomen - doch ohne herkömmlichen PC oder Laptop geht es für die meisten Nutzer in Deutschland laut einer Umfrage aber trotzdem nicht. Nur 15 Prozent würden ein iPad oder ein anderes Tablet als Ersatz für einen herkömmlichen Rechner verwenden, teilte Kabel Deutschland mit. Im Auftrag des Unternehmens hatte das Marktforschungsinstitut Ipsos Anfang Februar 1 000 Personen ab 14 Jahren telefonisch befragt.

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Die typischen Einsatzszenarien der Tablets unterscheiden sich demnach nicht wesentlich vom Personal Computer: Vier von zehn Befragten (39 Prozent) sehen im Tablet-Computer ein Gerät, das sich zum Surfen im Internet und zum Kommunizieren über Instant-Messaging-Dienste wie Skype, Soziale Netzwerke wie Facebook oder per E-Mail eignet. Jeder Vierte meint, der Flachcomputer sei besonders für Videos geeignet. Als Lesegerät für Bücher würden es 23 Prozent einsetzen, wobei dieser Anteil bei den unter 34-Jährigen deutlich höher liegt (33 Prozent). Rund 13 Prozent der Befragten wusste nicht, was ein Tablet-Computer ist.

Generell sind laut der Umfrage Online-Musikdienste wie Simfy auf dem Vormarsch, sie werden von 31 Prozent der Befragten genutzt - wie häufig und intensiv geht aus der Studie allerdings nicht hervor. Videoclips und TV-Sendungen rufen demnach 22 Prozent ab.

Cloud Computing: Studie prophezeit kräftigen Umsatzsprung

Der Umsatz mit Cloud Computing wird einem Bericht zufolge in Deutschland 2012 auf 5,3 Milliarden Euro wachsen. Das wäre ein Plus von 47 Prozent, wie aus einer Studie der Experton-Group im Auftrag des Branchenverbands Bitkom hervorgeht, deren Ergebnis dem Berliner Tagesspiegel vorliegt. Auch in den kommenden Jahren dürfte es dem Verband zufolge weiter zweistellige Wachstumsraten geben. Beim Cloud Computing, der "IT aus der Wolke", werden IT-Dienste aller Art von Rechenkapazitäten über Datenspeicher bis zu Anwendungen über das Internet angeboten.

Eine Umfrage im Auftrag der WirtschaftsWoche kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass Cloud Computing im privaten Bereich noch nicht den Durchbruch geschafft hat. So nutzen dem Magazin zufolge derzeit nur 26 Prozent der über 18 Jahre alten Bundesbürger entsprechende Cloud-Angebote. Hauptgründe seien fehlendes Interesse (61 Prozent) und Sicherheitsbedenken (44 Prozent).

Entsprechend gering ist demnach auch die Bereitschaft, Geld für Cloud-Angebote zu zahlen. Der Umfrage zufolge lehnt dies derzeit jeder zweite Verbraucher in Deutschland ab. 19 Prozent würden bis zu fünf Euro monatlich für Cloud Computing bezahlen, 17 Prozent fünf bis zehn Euro und elf Prozent wären bereit, mehr als zehn Euro zu zahlen.

Für die Branche ist Cloud Computing aber von großer Bedeutung: Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder erwartet einen dramatischen Wandel in der deutschen Softwareindustrie. "Das wird eine Herausforderung für die Branche", sagte Rohleder dem Tagesspiegel. Die nötige Konsolidierung werde dazu führen, dass schätzungsweise drei Viertel der etwa 50 000 kleinen Anbieter von Software und IT-Services in Deutschland ihre Geschäftsmodelle grundlegend verändern müssten oder in ihrer Existenz bedroht seien.

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