Nach 3G-Abschaltung nur EDGE: Das sagt die Telekom
Probleme nach UMTS-Abschaltung
Foto: o2
Die Deutsche Telekom und Vodafone haben ihre UMTS-Netze zum Monatswechsel abgeschaltet. Telefónica folgt sukzessive bis zum Jahresende. Die meisten Mobilfunkkunden werden von der Änderung nichts merken, denn ihre Handys sind ohnehin schon seit Monaten oder gar Jahren fast nur noch im LTE-Netz eingebucht. Dazu kommt an immer mehr Orten in Deutschland auch 5G-Versorgung.
Es gibt aber auch Ausnahmen. So meldeten sich vereinzelt auch teltarif.de-Leser mit dem Hinweis, dass sie seit der UMTS-Abschaltung nur noch das GSM-Netz und somit einen sehr langsamen mobilen Internet-Zugang über EDGE zur Verfügung haben. Der Effekt tritt im Telekom- und Vodafone-Netz gleichermaßen auf. Er betrifft einerseits die mobile Nutzung beispielsweise im Auto, andererseits aber auch den stationären Einsatz.
Telekom: "Nach Abschluss der Modernisierung keine Lücken"
Probleme nach UMTS-Abschaltung
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Wir haben bei der Telekom-Pressestelle nachgefragt, wie es zu diesen Effekten kommen kann. Aus Bonn erhielten wir dazu folgende Information: "Durch die Abschaltung von 3G sollten nach Abschluss der Modernisierung weder Versorgungslücken noch Leistungseinbußen entstehen, da die Netzabdeckung unseres 4G-Netzes bereits heute die des 3G-Netzes deutlich übertrifft. Im Gegenteil. Die Abschaltung von 3G bringt zusätzliche Geschwindigkeit für 4G/LTE und 5G und macht das Surfen im Telekom-Netz damit nochmals etwas schneller."
Dennoch räumt die Pressestelle des Bonner Mobilfunk-Netzbetreibers ein, dass an einigen Standorten noch Arbeiten laufen. Bisher ausschließlich mit 3G versorgte Standorte hätten über eine Aufrüstung der vorhandenen Technik eine 4G-Versorgung erhalten. Vereinzelt werde die Aufrüstung "zeitnah nach der 3G-Abschaltung" durchgeführt. "In diesen sehr wenigen Ausnahmefällen konnte ein Parallelbetrieb nicht ermöglicht werden. Hier haben wir im Vorfeld Anpassungen an den Nachbarstandorten vorgenommen, um zwischenzeitlich von dort aus möglichst viele Kundinnen und Kunden mit LTE zu versorgen", so die Telekom-Pressestelle. Das habe augenscheinlich beispielsweise in den von Lesern geschilderten Fällen nicht lückenlos funktioniert.
Netzbetreiber sieht sich auf gutem Weg
Der Konzern verspricht aber auch Besserung: "Wir sind auf einem guten Weg. Die Nachzügler-Standorte werden jetzt innerhalb der kommenden Tage aktiviert." An ersten Standorten sollen die Kunden nach Telekom-Angaben voraussichtlich noch in dieser Woche von LTE anstelle der aktuell auf GSM und EDGE beschränkten Versorgung profitieren. "Zu Leistungseinbußen, insbesondere im Vergleich zur Versorgung mit 3G, sollte es nach dem Abschluss der Netzmodernisierung also nicht kommen", so die Telekom.
Die neuen und alten LTE-Standorte sollen zudem in wenigen Wochen vom zusätzlich frei gewordenen Frequenzspektrum profitieren, sodass sich die Performance des mobilen Internet-Zugangs verbessert. Die Maßnahmen zur Schließung weißer Flecken sollen parallel weiterlaufen, "werden aber natürlich noch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen", wie die Telekom-Pressestelle einräumte. Das gilt grundsätzlich auch für die anderen Mobilfunknetze. So sind wir auch in unserem aktuellen Editorial darauf eingegangen, dass das letzte Funkloch nie verschwinden wird.