Vodafone CableMax 1000 im Angebot
Screenshot: Vodafone
Gerüchte gab es schon einige Tage vorher. Seit heute ist "Unitymedia" nicht mehr als Marke präsent, sondern ein Teil von Vodafone. Das Unternehmen startet heute 5,5 Millionen neue "Gigabit-Anschlüsse" in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Dazu gibt es einen "coolen Gigabit-Tarif".
Viel Symbolik
Vodafone CableMax 1000 im Angebot
Screenshot: Vodafone
Um diesen Zusammenschluss zu symbolisieren, hat die bisherige Unitymedia, die jetzt als Vodafone NRW firmiert, drei Flaschen Bier zusammengestellt, darunter eine neue Sorte "Költ". Diese soll den Zusammenschluss von Vodafone und Unitymedia symbolisieren. "alt + Kölsch=Költ". Damit endet auch die kulinarische Gigabit-Kampagne von Unitymedia, die Mitte 2018 mit einem Currywurst-Paket aus Bochum begonnen hatte.
Vodafone bewirbt sein "Deutschland-Netz für 17 Millionen Haushalte" und betont, dass "Gigabit in allen 16 Bundesländern verfügbar" sei. Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter erklärt das so: „Aus unseren wieder vereinten Infrastrukturen haben wir jetzt ein bundesweites Gigabit-Netz geschmiedet. Damit bringen wir heute auf einen Schlag weitere 5,5 Millionen Haushalte in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg ans "Gigabit", wie Vodafone sein "Glasfaser-Kabel-Netz" abkürzt.
Das Gigabit-Netz ist da?
Was vor zwei Jahren als "Vision" begonnen habe, sei heute Realität. "Wir haben geliefert: Das Gigabit-Netz für Deutschland ist da." Und schränkt gleichzeitig ein: "Für bereits 17 Millionen Haushalte. Zu einem Preis, der seinesgleichen sucht – und Gigabit für alle erschwinglich macht.“
In den letzten Monaten hätten Techniker und Tarif-Experten "mit Hochdruck" daran gearbeitet: In den Bundesländern Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen werden jetzt "auf einen Schlag weitere 5,5 Millionen Kabel-Anschlüsse für Gigabit-Geschwindigkeit freigeschaltet". Ein Kraftakt, der dazu führe, dass nun 17 Millionen Haushalte im gesamten Kabel-Verbreitungsgebiet Deutschlands Highspeed buchen könnten.
Bundesweit, aber nicht überall
Die Kehrseite der Medaille: Nicht alle Interessenten können aktuell überall Gigabit bekommen. Das Angebot beschränkt sich auf Kunden, die entweder in einem ehemaligen Kabel-TV-Gebiet der ehemaligen Deutschen Bundespost leben oder in Regionen, wo später das TV-Kabel-Netz noch weiter ausgebaut wurde. Zur Erinnerung: Die damalige Deutsche Bundespost musste aus Wettbewerbsgründen ihr damaliges TV-Kabel-Netz an verschiedene Unternehmen verkaufen. Mit dem Kauf der Unitymedia (die wiederum Kabel-BW gekauft hat) durch Vodafone und dem vorherigen Kauf der Kabel Deutschland (die Teile von der Bundespost übernommen hatte), hat Vodafone das ehemalige "Post"-Netz weitgehend wieder zusammengefügt. Vodafone verspricht: "Bis 2022 sollen in Deutschland 25 Millionen Vodafone Gigabit-Anschlüsse entstehen", aber auch das wird nicht reichen.
1 GBit/s für nur 39,99 Euro im Monat
Zur Feier dieser Vereinigung legt Vodafone ein richtig attraktives Angebot "zum massentauglichen Preis" auf: Einen Gigabit-Tarif für (fast) Jedermann. Der Tarif heißt "GigaCable Max" und bietet neben einer Internet-Flat mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload auch eine Sprach-Flatrate ins deutsche Festnetz.
Dabei zahlt der Kunde vom ersten bis zum letzten Vertragsmonat dauerhaft nur 39,99 Euro monatlich, also so lange, bis der Kunde den Vertrag aus welchen Gründen auch immer wieder kündigt. Wichtig: Dieses attraktive Angebot muss bis zum 5. April abgeschlossen werden, ob es danach noch verfügbar bleibt (und zu welchem Preis), ist noch nicht gesichert.
Der GigaCable-Tarif richtet sich nicht nur an Neukunden, sondern kann auch von Bestandskunden gebucht werden, auch wenn sie derzeit noch über Vodafone-(Kupfer-)DSL angeschlossen sind oder auch wenn sie von ihrem bisherigen eigenen Anbieter (beispielsweise der Telekom) wechseln möchten. Bei einem Wechsel von einem anderen Anbieter ist die Kündigungsfrist des aktuell genutzten Anbieters zu berücksichtigen.
Bestimmte Voraussetzungen
Ganz wichtige Voraussetzung: Im bewohnten Haus bzw. in der genutzten Wohnung muss ein gigabitfähiger Kabelanschluss vorhanden und technisch dafür komplett (d.h. mit Rückkanalverstärker) ausgerüstet sein. Ob das so beim eigenen Anschluss wirklich so ist, muss der Kunde mit seinem Vermieter, dessen Hausverwaltung und Vodafone abklären und das kann je nach Wohnort und Bausituation knifflig werden. Dabei besteht auch die große Gefahr, dass Versprechungen gemacht werden, die am Ende vielleicht "missverstanden" werden könnten (sprich es "ist für später geplant" oder aus irgendwelchen anderen Gründen doch nicht möglich). Ein gutes Indiz wäre, wenn im Haus schon GigaBit-Kunden angeschlossen und freigeschaltet sind. Dort mal vorbeischauen und fragen, ob man die echte Geschwindigkeit messen darf (z.B. mit der Webseite www.speedtest.net auf dem PC, der am besten über ein Kabel (nicht über WLAN) mit dem Router verbunden sein sollte.)
Wenn möglich: Zugreifen
Wer in einem gigabitfähigen Gebiet lebt, wo es bereits schnelle Anschlüsse gibt, sollte bei diesem Angebot durchaus zugreifen, denn normalerweise kosten "Gigabitfähige" Anschlüsse zwischen 70 und 120 Euro im Monat.
Sollte Vodafone den Preis dauerhaft behalten, dürfte das für die Mitbewerber sicherlich ein dicker Brocken werden, wobei denen als Trost bleibt, dass die Zahl der wirklich nutzbaren Anschlüsse, im Moment noch eher unter den angepeilten Millionenwerten liegen dürfte. Auf Dauer wird die Konkurrenz nur mit echter Glasfaser bis ins Haus (FTTH) dagegen punkten können.
Internet-Anschlüsse mit mindestens 1000 MBit/s Downstream