Netztest

Mobiles Internet im Netz von Voda­fone im Test

Im Frühjahr waren wir knapp zwei Monate unterwegs, um die Internet-Performance in den deutschen Mobilfunknetzen zu testen. Heute berichten wir über unsere Erfahrungen im Vodafone-Netz.
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Vodafone bietet in vielen Städten mittlerweile nach eigenen Angaben bis zu 500 MBit/s im Downstream an. Erste Städte wurden auch schon mit Gigabit-LTE aufgerüstet. Dabei handelt es sich - wie in allen Mobilfunknetzen - um einen theoretischen Höchstwert, der in der Praxis nicht erreicht wird. Sobald sich mehrere Nutzer die jeweilige Funkzelle teilen, wird auch die verfügbare Bandbreite unter den Kunden aufgeteilt. Auch die Entfernung zur Basisstation, die Empfangsqualität und das verwendete Endgerät spielen eine Rolle für die tatsächlich erreichbare Performance.

Etwas enttäuschend war aber doch, dass wir dieses Mal an keinem einzigen Messpunkt auf einen dreistelligen MBit/s-Wert kamen. Allerdings gilt es einmal mehr zu berücksichtigen, dass wir keine kontinuierlichen Tests durchgeführt, sondern uns bestimmte Messpunkte herausgepickt haben, die allerdings in allen Netzen identisch waren. Allerdings bedeutet das Verfehlen dreistelliger Ergebnisse nicht etwa, dass der Internet-Zugang im LTE-Netz von Vodafone schlecht ist. An vielen Orten haben wir immerhin das VDSL-Niveau aus dem Festnetz erreicht oder sogar übertroffen.

Höchste Datenraten in Berlin und München

Entwicklung der Vodafone-LTE-Abdeckung von 2016 über 2017 bis heute Entwicklung der Vodafone-LTE-Abdeckung von 2016 über 2017 bis heute
Foto: Vodafone, Screenshot: teltarif.de
Die höchsten Datenübertragungs­geschwindigkeiten haben wir im Test im Vodafone-Netz in Berlin und München erzielt. An der Landsberger Straße in München waren Downloads mit bis zu 69,6 MBit/s möglich, Uploads konnten wir mit 11,7 MBit/s durchführen und die Pingzeiten lagen zwischen 20 und 25 ms, was ein sehr guter Wert ist. Am Münchner Hauptbahnhof waren im Downstream zwar "nur" 42,3 MBit/s möglich, dafür haben wir im Upstream mit 40,3 MBit/s nahezu den gleichen Wert erzielt. Hier waren wiederum die Ansprechzeiten mit 60 bis 65 ms unterdurchschnittlich.

In Berlin Alt-Moabit kamen wir auf 64,9 MBit/s im Downstream, 40,2 MBit/s   Upstream und Pingzeiten von knapp 30 ms. An anderer Stelle erlebten wir in der Bundeshauptstadt aber auch massive Überlastungserscheinungen. So haben wir im Innenbereich des Berliner Hauptbahnhofs nur 8,2 MBit/s im Downstream und 9,4 MBit/s im Upstream bei Ansprechzeiten um 43 ms gemessen.

Gute Ergebnisse auch in anderen Städten

Auch in Aschaffenburg war der Internet-Zugang im LTE-Netz von Vodafone sehr gut. Zwar waren die Datenübertragungsraten von 34,7 MBit/s im Downstream und 21,1 MBit/s im Upstream nicht unbedingt rekordverdächtig. Die Pingzeiten um 18 ms sorgten allerdings dafür, dass beim Surfen echtes VDSL-Feeling aufkam. In Frankfurt am Main (Ginnheim) haben wir mit 34,2 MBit/s einen ähnlichen Downstream-Wert gemessen, während der Upstream mit 2,7 MBit/s nicht ganz überzeugen konnte. Dafür lagen die Ansprechzeiten aber auch hier bei sehr guten 19 ms.

In Mainz haben wir an zwei verschiedenen Standorten gemessen. Dabei haben wir bei Downloads Ergebnisse zwischen 10 und 16,5 MBit/s gemessen. Im Upstream lagen die Resultate zwischen 17,5 und 21 MBit/s. Das könnte auf Überlastungen hindeuten. Das "Surferlebnis" war mit Reaktionszeiten 18 und 22 ms trotzdem gut. Dennoch zeigen die Tests, dass Vodafone seine Netzkapazitäten wohl aufstocken muss, um der immer intensiveren mobilen Internet-Nutzung gerecht zu werden.

Auf der dritten und letzten Seite erfahren Sie unter anderem, wo wir im Vodafone-Netz die größten Schwachstellen ausgemacht haben.

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