Aufgefrischt

Erster Eindruck: Web.de mit neuer FreeMail-Oberfläche

Speicherplatz nun 1,5 GB pro Postfach, aber technische Beschränkungen bleiben
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Screenshot: teltarif.de
Web.de stellt seinen FreeMail-Dienst auf ein völlig neues Design um. Damit verbunden ist eine Vergrößerung des Speicherplatzes auf insgesamt 1,5 GB. teltarif.de hat sich das neue Design angeschaut.

In den letzten Jahren war es stiller geworden um den ehemaligen Vorzeige-Maildienst von web.de: Ein etwas altbackenes Design, viel Eigenwerbung und nur 12 MB Speicherplatz lockten niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Kurz vor Weihnachten meldete Web.de, dass alle Kunden nun 500 MB Speicherplatz bekommen, wenn sie eine Toolbar installieren und sich damit einmalig beim Postfach anmelden. Angesichts dessen, dass die Konkurrenz bei den Freemailern hier allerdings oft den zehnfachen Mail-Speicherplatz anbietet, hat diese Ankündigung in der Internetgemeinde eher für Erheiterung gesorgt. Das neue Design und der erneut gewachsene Online-Speicher sollen Web.de FreeMail nun wieder attraktiver machen.

Gelungenes neues Design mit Anleihen

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Screenshot: teltarif.de
Loggt man sich in diesen Tagen bei Web.de FreeMail wie gewohnt mit seinen Zugangsdaten ein, preist der Anbieter in einer Vorschalt-Seite das neue Design an. Diese vorgeschalteten Seiten kennen Web.de-Nutzer schon seit vielen Jahren, da der Anbieter auf diesem Wege auch immer wieder einmal kostenpflichtige Angebote wie den Web.de-Club anpreist.

Die Umstellung auf das neue Design ist mit keinen Kosten verbunden. Allerdings muss man wissen, dass der Wechsel nicht rückgängig gemacht werden kann. Hat man sich einmal für das neue Design entschieden, kann man nicht mehr zur alten Oberfläche zurückkehren. Nach unserem ersten Eindruck ist dies auch nicht notwendig, da sich die neue Oberfläche wesentlich aufgeräumter und mit deutlich weniger Werbeangeboten präsentiert als die alte.

Die Navigation ist wie bisher auf der linken Seite angebracht und in verschiedene Kategorien unterteilt. Der Postfach-Hintergrund ist in einem hellen Blau gehalten, das in Weiß übergeht. Im selben Blauton, nur etwas dunkler, sind die Navigationselemente gehalten. Hier ist deutlich zu sehen, dass Web.de sich etwas am Design von Google Mail orientiert hat, beispielsweise beim Posteingang. Allerdings sind die Navigationselemente bei Web.de dauerhaft sichtbar, während diese bei Google Mail zum Teil erst eingeblendet werden, wenn man eine E-Mail markiert. Details des neuen Web.de-Designs Details des neuen Web.de-Designs
Screenshot: teltarif.de

In einem ersten Test konnten wir keine Fehler beim neuen Design entdecken, die Oberfläche reagierte recht zügig. Sollte man allerdings noch Fehler finden, kann man diese dem Web.de-Team über den Feedback-Button mitteilen, der auf der Startseite unübersehbar am rechten Bildschirmrand prangt. Das vor einigen Monaten eingeführte Online-Office zum Betrachten, Erstellen und Bearbeiten von Texten, Tabellen und Präsentationen ist glücklicherweise erhalten geblieben.

1,5 GB Speicherplatz - aber für Mails nur ein Drittel davon

Der Online-Speicher zeigt an, wieviel Platz und Transfervolumen bereits verbraucht wurde Der Online-Speicher zeigt an, wieviel Platz und Transfervolumen bereits verbraucht wurde
Screenshot: teltarif.de
In einer Informations-Mail an seine Nutzer verkündet Web.de, dass das FreeMail-Postfach nun 1,5 GB Speicherplatz bietet. Dies ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn 1 GB des Speicherplatzes ist für den Online-Speicher reserviert, der sich in die Reihe der Anbieter von Cloud-Computing-Diensten einreihen möchte. Für das E-Mail-Postfach stehen in der Gratis-Variante nach wie vor nur 500 MB zur Verfügung und auch diese bekommt man nur, wenn man die oben geschilderte Prozedur mit dem Einloggen über die Toolbar einmalig durchführt. Eingehende und ausgehende Mails dürfen inklusive Anhang nicht größer als 4 MB sein. Für FreeMail-Nutzer hat sich an der unsäglichen Abrufbeschränkung über POP3 nichts geändert - dieser ist nach wie vor nur alle 15 Minuten möglich. Und das ist im Zeitalter von automatisierten Nachrichten (zum Beispiel bei Bestätigungsmails für Newsletter mit Aktivierungslink oder auch Forenbenachrichtigungen) absolut nicht mehr zeitgemäß.

Der Online-Speicher ist bereits in diverse Ordner unterteilt. Ganz ungetrübt ist der Dateiaustausch allerdings nicht: Jede Datei darf maximal 1 GB groß sein, jeder Ordner kann für maximal 100 E-Mail-Kontakte freigegeben werden. Das monatliche Transfervolumen ist auf 2 GB für den Hauptnutzer und auf 1 GB für Gäste beschränkt. Bilder kann der Nutzer jetzt über eine integrierte Vorschau-Ansicht betrachten.

Alles in allem ist das neue Design eine wichtige Weiterentwicklung auf dem Weg zu einem modernen Freemail-Dienst - die altmodischen technischen Beschränkungen werden allerdings viele Anwender weiterhin in die Arme der Konkurrenz treiben. Eine Übersicht der wichtigsten Anbieter findet man auf unserer Übersichtsseite zu Freemail-Anbietern.

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