BNetzA sperrt Nummern von Fax-Spammer Amedical
Wie bereits unten berichtet, hat in den vergangenen Wochen das Phänomen des Fax-Spams wieder zugenommen. Besitzer von Faxgeräten werden dabei mit Werbung für Corona-Tests oder Blitzerwarner überschwemmt. Die Bundesnetzagentur kämpft dahingehend gegen das Phänomen, dass sie nach einer entsprechenden Meldung von Verbrauchern die Sachlage prüft und dann die angegebenen Rufnummern auf den Fax-Nachrichten sperrt. Ein teltarif.de-Leser hatte sich ebenfalls bei der Behörde beschwert und erhielt nun folgende Nachricht von der BNetzA:
Sehr geehrter Herr [...], in obiger Angelegenheit komme ich auf Ihre Beschwerde über unerlaubte Werbefaxe des Unternehmens Amedical Handels GmbH zurück. Hierin wurde für den Verkauf von verschiedenen Corona-Antigen-Tests / Selbstteste / Laientests geworben. Aufgrund Ihrer Angaben, sowie weiterer gleichlautender Beschwerden, habe ich ein Verwaltungsverfahren durchgeführt. Ich kann Ihnen nunmehr mitteilen, dass ich angeordnet habe, die auf dem Fax-Spam angegebenen Rufnummern (0)22342197140 und (0)22342197148 abzuschalten. Ich hoffe, Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben. Mit freundlichen Grüßen, Ihre Bundesnetzagentur.Betroffene sollten Fax-Spam weiterhin bei der BNetzA melden [Link entfernt] .
Bundesnetzagentur klemmt Fax-Spammer präventiv ab
Wer wiederholt verboten Faxwerbung verschickt, kann auch noch nicht genutzte Nummern abgeschaltet bekommen.
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Wer noch ein Faxgerät besitzt, muss - je nach Modell - ab und zu thermosensitives Faxpapier kaufen, sofern es nicht ein Faxgerät mit Tintenstrahl- oder Laserdrucker ist, aber auch da ist das "Kopierpapier" irgendwann alle.
Um so ärgerlicher, wenn dann Faxe eintrudeln, die man niemals haben wollte, für Gebrauchtwagen oder medizinische Produkte in der Corona-Krise.
Bundesnetzagentur geht gegen Wiederholungstäter vor
Wer wiederholt verboten Faxwerbung verschickt, kann auch noch nicht genutzte Nummern abgeschaltet bekommen.
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Erst vor kurzem hatten wir berichtet, dass die Bundesnetzagentur bestimmten Fax-Spammern den Stecker gezogen hatte, doch die faxten munter weiter.
"So nicht", sprach der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann: „Wir gehen entschlossen gegen Wiederholungstäter vor!“. Und so ist die Bundesnetzagentur erneut gegen unerwünschte Faxwerbung vorgegangen, in der für Corona-Schnelltests geworben wurde. Sie hat die Abschaltung der Rufnummern 0241 98094690 und 0241 98094699 (Ortsnetz Aachen, Nordrhein-Westfalen) sowie weiterer Rufnummern angeordnet.
„Faxwerbung ohne vorherige ausdrückliche Einwilligung ist unzulässig. Einen Wettbewerbsvorsprung durch Rechtsbruch tolerieren wir nicht“, betont Homann und ergänzt: „Unternehmen, die fortgesetzt Rechtsverstöße begehen, müssen auch damit rechnen, dass bislang nicht auffällige Rufnummern abgeschaltet werden, um vorbeugend rechtswidriges Verhalten zu verhindern“.
Abschaltungen – auch präventiv – angeordnet
Die Werbefaxe der Firma "M.E. Handel & Consulting e.K. (MedicalOne)" sollen die Empfänger zu einem Vertragsschluss animieren. Besonders verwerflich, da die Faxe oft an Empfänger gingen, die niemals dieser Faxwerbung zugestimmt haben. Deshalb ordnete die Bundesnetzagentur die Abschaltung der in diesen Faxen als Kontakt angegebenen Rufnummern an. Das Unternehmen hatte eine vorausgegangene Abmahnung nicht beachtet und auch nach Rufnummernabschaltung weiter "fortgesetzt rechtswidrig agiert". Deshalb wurden noch zusätzlich weitere, nicht auf den Werbefaxen angegebene Rufnummern abgeschaltet. Obgleich diese Rufnummern noch nicht rechtswidrig genutzt wurden, erfolgte die Abschaltung präventiv.
Faxwerbung ist nach den Vorgaben des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) nur nach vorheriger ausdrücklicher Einwilligung zulässig. Den Nachweis entsprechender Einwilligungen hat das werbende Unternehmen nicht erbracht.
Vorfälle bei der Bundesnetzagentur melden
Einen Überblick über Rufnummern, deren Abschaltung die Bundesnetzagentur schon angeordnet hat, kann im Internet abgerufen werden. Betroffene können sich bei der Bundesnetzagentur melden.
Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, gingen im Jahr 2020 exakt 26.268 Beschwerden zum Thema Fax-Spam ein.
Praktische Erfahrungen
Auch der Autor wurde vor wenigen Wochen mit Werbung von "Medical One" beglückt und hat sich bei der Bundesnetzagentur gemeldet. Wenige Tage später kam eine vorformulierte E-Mail, welche den Eingang bestätigte und das weitere Verfahren erläuterte.
Wer heute noch Faxe empfangen möchte, aber keine Lust auf sinnlos verdrucktes Fax-Papier aufgrund Fax-Spam hat, kann einen Fax2Mail-Dienst verwenden. Dabei werden die ankommende Faxe auf einer eigenen Rufnummer (meist mit der Vorwahl 032) entgegen genommen und per E-Mail im PDF-Format an eine dafür hinterlegte E-Mail-Adresse des Empfängers geschickt. Ist das erhaltene Fax von Bedeutung, kann es abgespeichert und - nur wenn unbedingt notwendig - auch ausgedruckt werden, andernfalls ist es mit 1-2 Mausklicks wieder gelöscht.
Kunden der Telekom mit einer E-Mail-Adresse bei T-Online können sich mit der Option "T-Online E-Mail S" eine kostenlose Faxrufnummer einrichten. Die örtliche Faxrufnummer (bei heute üblichen All-IP-Anschlüssen sind bekanntlich drei Rufnummern inklusive) kann in den aktuellen Magenta-Zuhause-Tarifen kostenlos auf die 032-Faxrufnummer umgeleitet werden. Bei anderen Anbietern oder in älteren Tarifen werden für Verbindungen zu 032 teilweise empfindliche Preise berechnet.
Kunden der E-Mail-Dienste GMX oder Web.de erhalten in den aufpreispflichtigen Angeboten ebenfalls eine 032-Faxrufnummer dazu. Diese Anbieter erlauben es auch, über eine Weboberfläche oder eine speziell adressierte E-Mail aktiv selbst Faxe (unter Umständen mit Kosten pro Faxseite) zu verschicken.
Eine Abschaltung der anderen Art findet in der Schweiz statt. Dort werden die 2G/GSM-Netze von Swisscom und Salt abgeschaltet.